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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Präsident und ich haben gestern abend darüber gesprochen.«
»Was soll das heißen?«
»Pack deine Sachen. Du übernimmst das Kommando der Stennis Trägerkampfgruppe.« Ryan wollte seinen Freund angrinsen, brachte es aber nicht über sich. Nicht, wenn er einen Freund in die Gefahr hinausschickte. Als Jackson die Neuigkeit hörte, blieb er wie angewurzelt stehen.
»Meinst du das im Ernst?«
»Das ist beschlossene Sache. Der Präsident hat es abgesegnet. CINCPAC weiß Bescheid. Admiral Seaton ...«
Robby nickte. »Ja, ich habe schon unter seinem Kommando gedient.«
»Du hast zwei Stunden Zeit. In Andrews wartet eine Gulfstream auf dich. Wir brauchen jemanden«, erklärte der Nationale Sicherheitsberater, »der mit den politischen Grenzen der Aktion vertraut ist. Geh bis zur äußersten Grenze, Robby, aber keinen Schritt weiter. Wir müssen uns da irgendwie durchschlängeln.«
»Kapiert.«
Ryan stand auf und ging zu seinem Freund hinüber. »Ich fühle mich nicht so ganz wohl dabei, dich -«
»Das ist mein Job, Jack.«
    Die Tennessee erreichte ihre Position vor der japanischen Küste und verringerte dann die Geschwindigkeit allmählich auf die normale Beobachtungsfahrt von fünf Knoten. Commander Claggett nahm sich einen Moment Zeit für eine Positionsbestimmung. Sein Anhaltspunkt war eine Felsformation, die bei Seeleuten als Lots Weib bekannt war. Dann ließ er das Boot in eine Tiefe von sechshundert Fuß hinabtauchen. Das Sonar zeigte keine Kontakte an, und das war für die normalerweise stark befahrenen Schiffahrtsstraßen etwas ungewöhnlich, aber nach viereinhalb Tagen gefährlicher Schnellfahrt war es für alle an Bord eine spürbare Erleichterung. Die Mitglieder der Army hatten sich gut eingelebt und schlössen sich den Seeleuten im Torpedoraum zum Joggen an. Im Augenblick unterschieden sich die Einsatzbefehle kaum von dem, wofür ein Boomer vorgesehen war: unentdeckt bleiben und zusätzlich so viele Informationen wie möglich über die feindlichen Bewegungen zu sammeln. Das war nicht gerade aufregend, aber nur Claggett wußte, wie wichtig es war.
    Über die Satellitenverbindung erfuhren Sandy Richter und seine Kollegen, daß die Aktion vermutlich genehmigt würde. Das bedeutete weiteres Simulationstraining für die gesamte Besatzung, während die Bodencrew die Comanche-Hubschrauber für den Einsatz vorbereitete. Leider gehörte dazu auch, nicht tarnbare zusätzliche Halterungen für die Reservetanks an den Seiten jeder Maschine anzubringen, aber das hatte er von vornherein gewußt, und niemand hatte sich die Mühe gemacht, ihn zu fragen, was er davon hielt. Der Simulator bot ihnen nun drei Szenarien, und die Besatzungen machten eine nach der anderen durch. Ihre Körper verbogen sich dabei, denn sie waren sich der realen Welt nicht bewußt, während ihr Geist und ihr Körper sich in einer Scheinwelt befanden.
»Wie zum Teufel sollen wir das anstellen?« wollte Chavez wissen.
    Russen würden ihre Befehle niemals auf diese Art in Frage stellen, dachte Scherenko. »Ich gebe nur Befehle Ihrer eigenen Behörde weiter«, sagte er ihnen. »Ich weiß auch, daß Kogas Verschwinden von keiner offiziellen Stelle organisiert wurde.«
    »Yamata, nehme ich an?« fragte Clark. Diese Information schränkte die Möglichkeiten etwas ein. Sie reduzierte außerdem eine unmögliche auf eine gefährliche Angelegenheit.
    »Gut geraten. Sie wissen sicher, wo er wohnt?«
»Wir haben es von weitem einmal gesehen«, bestätigte Chavez. »Ach ja - Ihre Fotos.« Der Major hätte zu gern gewußt, was es mit denen auf sich hatte, aber es wäre dumm gewesen, danach zu fragen. Außerdem war er nicht sicher, ob die beiden Amerikaner die Antwort überhaupt wußten. »Wenn Sie andere Informationsquellen hier im Land haben, schlage ich vor, daß Sie sie nutzen. Wir werden unsere auch nutzen. Koga ist vermutlich die politische Lösung dieses Problems.«
»Falls es überhaupt eine gibt«, bemerkte Ding.
    »Schön, wieder mit Ihnen zu fliegen, Captain Sato«, sagte Yamata liebenswürdig. Er war erfreut über die Einladung auf das Flugdeck. Der Pilot, erkannte er, war ein Patriot, ein stolzer und gleichzeitig fähiger Mann, der wirklich verstand, was ablief. Wie bedauerlich, daß er nicht mehr aus seinem Leben gemacht hatte.
    Sato nahm seine Kopfhörer ab und entspannte sich in seinem Kommandostuhl. »Das ist eine angenehme Abwechslung zu den KanadaFlügen.«
»Und wie läuft es so?«
    »Ich habe auf dem Heimweg mit einigen Führungspersönlichkeiten

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