08 Geweihte des Todes - Adrian Lara
Fluch. „Das war vielleicht ein ekelhafter Kerl, aber gegen Dragos war der immer noch der reinste Waisenknabe. Auf Dragos persönlich können wir Claire nicht ansetzen, das wäre für sie ein Selbstmordkommando.“
„Verstehe. Also, was bleibt uns dann übrig?“, fragte Jenna, und das Wort uns entschlüpfte ihr, noch bevor sie realisierte, dass sie es ausgesprochen hatte. Aber zurücknehmen ließ es sich nicht mehr, und sie war auch viel zu fasziniert, um es noch zu leugnen. „Wie soll es jetzt weitergehen?“
„Mit etwas Glück finden wir Schwester Margaret, und sie kann uns helfen, das herauszufinden“, sagte Dylan.
„Haben wir ihre Kontaktdaten?“, fragte Renata.
Dylans Enthusiasmus schwand ein wenig. „Leider können wir nicht einmal sicher sein, dass sie überhaupt noch lebt. Die Freundin meiner Mutter sagte, inzwischen müsste sie über achtzig sein. Das einzig Gute für uns ist, dass das Kloster der Schwester sein Mutterhaus in Boston hat. Es gibt also eine Chance, dass sie noch hier wohnt. Alles, was wir von ihr haben, ist ihre Sozialversicherungsnummer.“
„Gib sie Gideon“, sagte Savannah. „Er hackt sich in einen Regierungscomputer und besorgt uns alle Infos über sie, die wir brauchen.“
„Genauso hatte ich mir das vorgestellt“, antwortete Dylan grinsend.
Jenna dachte darüber nach, ihre Hilfe anzubieten, um die alte Schwester zu finden. Sie hatte immer noch etwas gut bei diversen Freunden bei der Polizei und ein paar Bundesbehörden. Es würde sie nur einen Anruf oder eine Mail kosten, um sie vertraulich um einen Gefallen zu bitten. Aber die Frauen des Ordens schienen alles bestens im Griff zu haben.
Und sie war sowieso besser beraten, sich nicht in diese ganze Sache hineinziehen zu lassen, wie sie sich streng erinnerte, als Dylan das Telefon neben ihrem Computerarbeitsplatz abhob und im Techniklabor anrief.
Wenig später kamen Gideon und Rio in die Kriegszentrale hinüber, und Dylan gab den beiden Kriegern eine Kurzzusammenfassung davon, was sie herausgefunden hatte. Noch bevor sie zu Ende erklärt hatte, saß Gideon schon am Computer und tippte wild drauflos.
Von ihrem Platz am Tisch aus sah Jenna zu, wie Savannah, Renata, Alex, Rio und Dylan sich um Gideon versammelten und dem Datenmagier zusahen, wie er sein Ding machte. Savannah hatte recht gehabt, er brauchte nur wenige Minuten, um sich durch die Firewall einer Seite der U. S.-Regierung zu hacken und die Daten herunterzuladen, die sie brauchten.
„Margaret Mary Howland ist laut Sozialversicherungsbehörde gesund und munter“, verkündete er. „Hat letzten Monat ihren Scheck über 298 Dollar und ein paar Zerquetschte irgendwo in Gloucester eingelöst, ich druck’s euch gerade aus.“
Dylan grinste. „Danke, Gideon, du bist ein Genie!“
„Aber gerne doch.“ Er sprang aus dem Stuhl, schnappte sich Savannah und küsste sie leidenschaftlich. „Sag mir, dass du hin und weg von mir bist, Baby!“
„Ich bin hin und weg von dir“, antwortete sie lachend und schlug ihm spielerisch auf die Schulter.
Er grinste und warf Jenna über den Rand seiner hellblauen Sonnenbrille einen schelmischen Blick zu. „Sie liebt mich nämlich“, sagte er und drückte seine atemberaubende Gefährtin noch fester an sich. „Sie ist wirklich verrückt nach mir. Kann nicht ohne mich leben. Würde mich wahrscheinlich am liebsten sofort ins Bett schleppen und vernaschen.“
„Könnte dir so passen“, sagte Savannah, aber sie warf ihm einen erhitzten Blick zu.
„Zu dumm, dass wir nicht auch solches Glück mit TerraGlobal haben“, sagte Rio und legte Dylan unwillkürlich mit einer innigen Geste den Arm um die Schultern.
Renata runzelte die Stirn. „Immer noch nichts, was?“
„Nicht viel“, meinte Gideon. Er musste Jennas verständnislosen Blick gesehen haben. „TerraGlobal Partners ist der Name einer Firma, von der wir glauben, dass Dragos sie als Fassade für einige seiner geheimen Operationen benutzt.“
Jetzt meldete sich Alex zu Wort. „Erinnerst du dich noch an diese Minengesellschaft, die vor ein paar Monaten draußen vor Harmony aufgemacht hat – Coldstream?“ Jenna nickte. „Die hat Dragos gehört. Wir glauben, dass sie als neues Gefängnis für den Ältesten gedacht war, sobald sie ihn nach Alaska transportiert hatten. Wie das gelaufen ist, wissen wir ja alle.“
„Wir konnten diese Minengesellschaft zu TerraGlobal zurückverfolgen“, fügte Rio hinzu. „Aber weiter kamen wir nicht. Wir wissen, dass TerraGlobal
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