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0802 - Der Wächter

0802 - Der Wächter

Titel: 0802 - Der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und diesmal fiel es mir sogar schwer, die Formel auszusprechen, die ansonsten immer glatt über meine Lippen gekommen war.
    Ich holte noch einmal Atem.
    Jetzt!
    »Terra pestem teneto – Salus hie maneto!«
    Ich schaute auf das Kreuz.
    Ich blickte auf die Wand.
    Und es geschah – NICHTS!
    In diesen Augenblicken stand ich wirklich da wie vom Blitz getroffen. In meinem Kopf breitete sich eine ungewöhnliche Leere aus, wobei er gleichzeitig von einem dumpfen Brausen erfüllt war.
    Es war einfach nicht zu fassen. Zum ersten Mal hatte mein Kreuz so richtig versagt. Es hatte sich überhaupt nichts getan, es war kein Licht entstanden, das über die Wand getanzt wäre, und ich hätte auch ebenso gut gegen einen normalen Stein sprechen können, das Ergebnis wäre das gleicht gewesen.
    Nicht einmal ein Fluch wollte mir über die Lippen dringen. Es war hier nicht der Ort, um zu fluchen. Möglicherweise lag es auch an der Enttäuschung, die mich so tief getroffen hatte, und als ich mich mit einer schwerfälligen Bewegung drehte, da spürte ich sogar den Schwindel, der mich für einen Moment forttreiben wollte.
    Ich ging einen weiteren zögernden Schritt zur Seite, schaute zu Boden und achtete nicht darauf, was meine beiden Freunde sagten, denn sie flüsterten miteinander. Meine Ohren waren taub geworden. Im Kopf lag der starke Druck, als wollte er meinen gesamten Schädel in den nächsten Sekunden zerplatzen lassen.
    Nichts zu machen.
    Mit müde wirkenden Schritten ging ich zu Bill und Suko zurück.
    Ich hielt die Kette fest, das Kreuz war nach unten gesunken. Es schwang bei jedem Schritt wie ein Pendel hin und her.
    Bill nickte nur, bevor er sagte. »Wir sollten es nicht so tragisch nehmen, John.«
    »Ich weiß nicht, Alter, aber das hier sind Momente, die ich überhaupt nicht mag.«
    »Du bist eben zu verwöhnt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das bin ich auch nicht, Bill. Wir haben nicht nur Siege errungen, aber das weißt du ja selbst.«
    »Aber auch keine großen Niederlagen.«
    »Ansichtssache, das Böse in der Welt existiert noch immer. Ich habe einfach das Gefühl, dass es stärker denn je wird. Die Kreaturen der Finsternis und die Erzdämonen scheinen hier eine Sperre aufgebaut zu haben, die nicht einmal das Kreuz durchbrechen kann. Das habe ich noch nie erlebt, es ist sehr enttäuschend für mich.«
    »Dabei war an der Wand etwas zu sehen«, sagte Suko.
    »Was hast du denn alles gesehen?«
    »John, ich weiß, dass ich dir nicht viel helfen kann. Es ist möglicherweise auch alles meine Schuld, aber ich habe mich leider mit dem Ritter beschäftigen müssen. Er hat mich von meiner eigentlichen Aufgabe zu stark abgelenkt. So ist es mir dann nicht gelungen, die Wand in Augenschein zu nehmen. Okay, ich sah das Gesicht, dunkelhäutig, und ich hatte das Gefühl, dass es mit dem des Ritters identisch war, aber es fehlen mir die Beweise.«
    »Wie kann durch den Tod dieses Wächters die Magie der Wand nur erloschen sein«, sagte Bill. »Das will mir einfach nicht in den Kopf!«
    »Muss sie denn erloschen sein?«, fragte ich.
    »Klar. Dein Kreuz hat nicht reagiert. Es hat nicht einen winzigen Lichtstrahl ausgeschickt, nachdem du es aktiviert hast. Du kannst mir nicht sagen, dass dies normal ist, John. Befinden wir uns denn in einem Vakuum, wo überhaupt nichts mehr so ist, wie es einmal war? In einer… ja, blassbleichen Zone. In einem Grenzland zwischen den Zeiten, wo jegliche Magien aufgehoben wurden?«
    »Es kann sein.«
    »Nein, John, es kann nicht sein. Es gibt keine Erklärung dafür, nur die reine Spekulation. Ich bin schon so weit, dass ich mich mit dieser bitteren Niederlage abgefunden habe. Nein, abgefunden ist falsch. Ich denke daran, dass wir es wohl nicht mehr schaffen können, die Dinge noch einmal herumzudrehen.«
    Hatte er Recht, hatte er Unrecht? Wenn meine erste Vermutung zutraf, blieb uns nichts anderes übrig, als uns auf den Rückweg zu machen, vorausgesetzt, es gab ihn noch. Wenn wir auf dem gleichen Weg zurück wollten, musste die magische Zone noch existent sein.
    Bill schaute mich an, als wollte er mir die Gedanken vom Gesicht ablesen. Irgendwie hatte er das auch geschafft, denn er sagte. »Es hat keinen Sinn mehr – oder?«
    »Das sehe ich fast so.«
    »Dann zurück, in den Jeep steigen, durch die Wüste fahren und… und …« Seine Stimme versickerte.
    »Erst müssen wir oben sein«, sagte ich.
    »Wenn wir den gleichen Weg nicht zurückkommen, John, müsste es noch einen anderen geben. Ich glaube, dass

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