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0808 - Das unheimliche Herz

0808 - Das unheimliche Herz

Titel: 0808 - Das unheimliche Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wiederum sagte ihr, dass sich das Herz nicht grundlos aus seinem Versteck gelöst hatte.
    Es gab ein Motiv, es wollte etwas von ihr.
    Konnte ihr ein derartiger Gegenstand gefährlich werden?
    Noch immer auf dem Boden hockend versuchte Kiki, darüber nachzudenken. Sie war ein Kind des Südens. Mutter Kreolin, Vater Weißer. Beide Elternteile hatte sie seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Sie hatten zuletzt in den Slums von Baton Rouge gelebt. Ob sie überhaupt noch am Leben waren, stand nicht fest.
    Es war ihr zwar nicht egal, aber sie war ihren Eltern immer eine Last gewesen. Manchmal hatte es auch andere Stunden gegeben. Da hatte sie am späten Abend und in der Nacht mit ihnen zusammengesessen und hatte ihrer Mutter gelauscht und zugehört, wenn diese von den unheimlichen Zauberarten gesprochen hatte, die es noch immer gab. Denn viele Menschen glaubten daran, und besonders der Voodoo-Kult breitete sich immer weiter aus, wobei er sich mit anderen Kulten vermischte, denn sehr oft geisterte auch der Begriff Macumba durch die Nacht, wobei die Menschen dann einen noch größeren Schauer bekamen.
    Voodoo und Macumba – Herzen, die lebten, ohne dass sie in einem Körper steckten, das klang nicht nur gefährlich, das war auch oft grauenhaft.
    Kiki wusste nicht, wie alt das vor ihr liegende Herz war und wem es einmal gehört hatte, ihr war nur klar, dass sie sich in seinem Bann befand, denn immer mehr hatte sie den Eindruck, als wäre es dabei, die Kontrolle über sie zu gewinnen.
    Poch… poch …
    Die Schläge klangen wieder lauter. Kiki hatte das Herz nicht aus den Augen gelassen. Beim ersten und beim zweiten Geräusch hatte es sich vom Boden erhoben und war wieder zurückgefallen, wobei es jedes Mal ein klatschendes Echo hinterlassen hatte.
    Der Schweiß wurde dichter.
    Ihre Furcht verstärkte sich.
    Die Stille nahm zu.
    Diese drei Tatsachen drangen gebündelt auf sie ein, gleichzeitig sorgten sie dafür, dass es endlich bei ihr zu einer Handlung kam.
    Die Stille in ihrem Versteck war vorhanden, und sie hatte sich auch draußen nicht verändert, denn von außerhalb der Wände drang ebenfalls kein Geräusch mehr an ihre Ohren.
    War sie allein?
    Der Gedanke daran verursachte einen Adrenalinstoß. Noch weigerte sich Kiki, darüber Freude zu empfinden, denn es war nur eine Annahme und kein Beweis.
    Bisher hatte sie auf dem Boden gesessen und sich so klein wie möglich gemacht. Nun änderte sie ihre Haltung. Den rechten Arm streckte sie aus und stemmte ihre zur Faust geballte Hand auf die feuchten Bretter, um sich so in die Höhe drücken zu können.
    Die Muskeln hatten sich durch das lange Sitzen verkrampft, und sie konnte einen heftigen Zitterstoß nicht vermeiden. Deshalb stützte sie sich auch jetzt an der Wand ab, als sie in die Höhe kam. In den Knien erklang ein Knacken, und in den Beinen blieb nach wie vor ein taubes Gefühl zurück, aber sie konnte stehen und fiel nicht um.
    Ein kleiner Sieg!
    Kiki freute sich darüber. Sie wusste genau, dass sie es nicht auf einmal schaffen konnte. Sie musste sich Etappen setzen und dann immer nur einen Schritt vorankommen. Dabei durfte sie nichts überstürzen, so schwer es ihr auch fiel.
    Und sie durfte vor allen Dingen das Herz nicht aus den Augen lassen. Es war ungemein wichtig, es war die zentrale Stelle. Obwohl es verhältnismäßig klein war, war es für sie ein unheimlicher Angstmacher, der alle anderen Gefühle ausschaltete.
    Kiki ließ es nicht aus den Augen!
    Plötzlich ekelte sie sich auch davor, so wie es auf dem Bretterboden lag. Klumpig und widerlich, wie weggeworfen, dabei zuckend und feucht. Einfach obszön.
    Der Speichel war in ihrem Mund regelrecht getrocknet. Sie schluckte einige Male trocken und hatte dabei den Eindruck, dass sich kristalliner Staub in ihrer Kehle festsetzte. Wenn jemandsie jetzt aufgefordert hätte zu reden, bei Gott, sie hätte nicht ein Wort normal hervorbringen können.
    Die Lichtverhältnisse hatten sich nicht verändert. Auch weiterhin sickerte durch die Ritzen an der Wand der Schein des Tages, nach wie vor grünlich verfärbt, ein Beweis dafür, dass dieses Versteck nicht mitten in der Stadt lag, sondern an deren Rand, bestimmt nahe der gefährlichen Sümpfe.
    Streifen wurden nicht auf den Boden gemalt, dafür war das Licht nicht klar genug. Es verschwamm schon sehr bald, als wollte es sich der Farbe des Herzens anpassen.
    Auch die Tür war noch vorhanden. Da hatte sich nichts verschoben, da war nichts verändert, auch wenn es ihr

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