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082 - Niemand hört dich schreien

082 - Niemand hört dich schreien

Titel: 082 - Niemand hört dich schreien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Augenblick widmete Jubilee den beiden, dann konzentrierte sie sich wieder auf die Männer, die die Scheinwerfer so unvermittelt aus der Dunkelheit gerissen hatten.
    Bedrohlich nahe waren die ledergekleideten Knechte schon. Jubilee versuchte die unmöglichsten Dinge, um den Audi in Gang zu bringen. Aber was war gewonnen, wenn der Motor lief? Damit der Wagen losfuhr, mußte man noch zusätzliche Handgriffe erledigen - mit dieser Stange da, die aus dem Fahrzeugboden hochragte.
    Und dann? Dann hätte Jubilee die Unholde zwar über den Haufen gefahren, aber sie hätte nicht gewußt, wie man den Audi wieder zum Stehen brachte. Sie wäre gegen irgendein Hindernis gekracht.
    Trotz dieser Aussichten versuchte sie trotzdem weiter, den Motor zu starten. Mehrmals berührten ihre zitternden Finger den Zündschlüssel, und einmal drehte sie ihn sogar, aber in die falsche Richtung. Es war hoffnungslos.
    Wenn doch nur Vicky Bonney zurückgekehrt wäre. Sie hatte versprochen, gleich wiederzukommen. Wie lange war sie nun eigentlich schon fort? War sie selbst in Schwierigkeiten geraten?
    Einer der beiden Kerle schwang den Hammer gegen den rechten Scheinwerfer. Mit großer Wucht hieb er hinein, zertrümmerte das Glas, zermalmte die Lampe und deformierte den Reflektor. Die rechte Seite des Hofes stürzte in die Dunkelheit zurück.
    Von diesem Moment an war der Audi nur noch einäugig…
    ***
    Eine Teufelsklaue ragte aus der Mauer, die den Türbogen ausfüllte! Vicky Bonney preßte sich neben der zugemauerten Tür an die Wand. Wie eine mörderische Greifzange öffnete und schloß sich die Höllenhand. Stark und sehnig wirkte sie und häßlich behaart, und die Krallen waren dick und spitzig.
    Wem immer diese Schreckenshand gehören mochte, er mußte die Magie beherrschen, sonst wäre es ihm nicht möglich gewesen, durch die Steine hindurchzugreifen.
    Vicky Bonney überlegte blitzschnell. Sie wollte nicht warten, bis der ganze Kerl durch die Mauer kam. Etwa drei Meter von der zugemauerten Tür saß der Rauhhaardackel auf dem Boden und zitterte erbärmlich. Vicky wollte das Tier retten und dann so rasch wie möglich den Schloßkeller verlassen.
    Gespannt beobachtete sie die Horrorhand, während sie in die Knie ging. Sie duckte sich, stieß sich von der Wand ab und tauchte unter der Teufelsklaue durch. Wie ein Blitz sauste sie auf den Hund zu.
    Diesmal blieb er sitzen. Vicky streckte ihm beide Hände entgegen, packte ihn und riß ihn an sich. Weich und warm war sein Fell, und sie spürte, wie schrecklich er zitterte.
    Sie kümmerte sich nicht weiter um die Horrorklaue, sondern rannte dorthin zurück, woher sie gekommen war. Sie hörte schlurfende Schritte, drehte sich aber nicht um.
    Man konnte sich hier unten leicht verirren, doch Vicky Bonney besaß ein überdurchschnittlich entwickeltes Orientierungsvermögen, und das verhinderte, daß sie in den falschen Gang hineinstürmte.
    Sie fand zur Wendeltreppe zurück und hastete die Stufen hoch. Den zitternden Hund drückte sie fest an sich. Whisky schien zu spüren, daß sie ihm nichts antun wollte.
    Vicky raste atemlos die Stufen hinauf, erreichte das Erdgeschoß und hatte eigentlich vor, erst einmal zu Jubilee zurückzukehren, wie sie es versprochen hatte.
    Aber ein kraftstrotzender Kerl zwang sie, umzudisponieren. Als er sie erblickte, wandte er sich ihr zu und griff nach seinem Messer. Vicky rannte sofort weiter, zum Obergeschoß hinauf - und der Kerl folgte ihr.
    Sie stolperte. Beinahe wäre sie gestürzt. Der Hund zuckte erschrocken zusammen, doch Vicky fing sich und lief weiter. Aber die stampfenden Schritte des Kerls waren dich hinter ihr.
    Trotz seiner beachtlichen Körpermasse war der Mann unglaublich schnell. Vicky erreichte das Obergeschoß, wußte nun aber nicht, wohin sie weiter fliehen sollte.
    Sie rief Caroles Namen, in der Hoffnung, daß man sie hörte: »Carole! Wo sind Sie?«
    Da drang durch eine der Türen eine aufgeregte Stimme: »Miss Bonney, ich bin hier! Hier bin ich! Dad, es ist Miss Bonney!«
    Vicky rannte auf die Stimme zu. Der unheimliche Folterknecht hatte das obere Ende der Wendeltreppe schon fast erreicht. Vier Stufen fehlten ihm noch, zwei große Schritte.
    »Dad«, rief Carole Irving. »Bitte hilf mir! Schnell!«
    Vicky Bonney wußte nicht, wobei Paul Irving seiner Tochter helfen sollte. Ein schweres Möbelstück ratterte über den Boden. Die Irvings schienen die Tür verbarrikadiert zu haben. Jetzt wurde ein Schlüssel herumgedreht, das Schloß knackte, und der

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