Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0820 - Horror-Baby

0820 - Horror-Baby

Titel: 0820 - Horror-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eigentlich. Ich… ich habe nur noch nie eine Frau geküsst.«
    »Was?«
    »Ja, das ist so. Ich habe es noch nie getan.« Sie senkte den Blick und hob die Augenbrauen. »Zumindest nicht auf den Mund, wenn du… wenn du verstehst.«
    Ob Linda die Einwände begriff, wusste Selma nicht. Sie lachte. Es klang siegessicher, rau, und gleichzeitig rückte sie noch näher an Selma heran. Ihre Finger strichen über die Schultern der anderen Person, sie tasteten den Hals ab, auch die Wangen, und sie umkreisten die Wunden, die zurückgeblieben waren. »Du brauchst dich wirklich nicht zu sperren, meine Liebe, es gehört einfach dazu.«
    Selma schluckte. Sie öffnete den Mund, weil sie etwas sagen wollte – da geschah es!
    Blitzschnell hatte Linda Hamilton ihre Lippen auf die der anderen Frau gepresst. Dabei blieb es nicht, denn sie übte mit der Zunge Druck aus, und die Spitze drang in Selma Swans Mund. Zurückbiegen konnte sie ihren Oberkörper nicht, denn zwei Hände hielten sie an den Schultern fest, und sie musste sich ihrem Schicksal ergeben.
    Selma spürte, wie sich die Zunge in ihrem Mund bewegte. Sie empfand keine positiven Gefühle, ihr Körper stellte sich einzig und allein auf Abwehr ein, aber die andere ließ nicht locker.
    Sie war wie eine Person, die sich festgehakt hatte, und die Zunge schien in Selmas Mund zu wachsen.
    Luft!
    Plötzlich war sie weg!
    Selma röchelte, sie fand endlich die Kraft, sich zu wehren. Auch ihre Arme bewegten sich. Sie zuckten hoch, die Hände erwischten den Körper der anderen Frau, dann deren Gesicht, sie fuhren über die Haut hinweg und kniffen plötzlich in das dünne Fleisch der Wangen.
    Die andere schrie leise.
    Selma fühlte sich plötzlich frei, als sie nach hinten gestoßen wurde. Sie saß noch auf der Couch, drehte sich dabei, riss den Mund weit auf und holte endlich Luft, während sie das Gefühl hatte, allmählich weggeschwemmt zu werden. In ihrer Nähe hörte sie die Flüche der anderen Person. Sie achtete nicht darauf, und es interessierte sie auch nicht, dass sich die Stimme verändert hatte.
    Bis sie der Geruch traf!
    Er war widerlich und roch nach verbranntem Fleisch!
    Der Geruch war links von ihr entstanden. Dort musste etwas brennen, aber genau da saß auch die Nachbarin.
    Selma drehte sie den Kopf – und…
    Ihre Gedanken stockten.
    Selma hatte das Gefühl, zu Eis zu werden, denn die Person, die jetzt neben ihr auf der Couch saß, hatte mit der Nachbarin nichts mehr gemein.
    Vor ihr hockte ein Monster!
    ***
    Selma wusste nicht, welchen Ausdruck sie für diese furchtbare Gestalt finden sollte. Etwas Menschliches war noch vorhanden, und das bezog sich auf den Körper. Alles andere aber gehörte in das Reich der furchtbaren Fabel, der Mythen und Legenden, der Dinge, die höchstens im Kino gezeigt wurden.
    War das noch ein menschlicher Kopf?
    Nein, dieser Schädel konnte keinem Menschen gehören. Zwar waren noch die normalen Gesichtszüge in etwa zu erkennen, doch darunter schob sich etwas, mit dem Selma überhaupt nicht zurecht kam. Da war dieses Maul, eine Mischung aus dem Schlund einer Schlange und dem vorgestreckten Maul eines Schweins, mit scharfen Zähnen, zwischen denen etwas hervorgeschoben wurde, das Ähnlichkeit mit einer Zunge aufwies, aber viel länger war.
    Und das hat sich in meinem Mund befunden!
    Dieser Gedanke explodierte in Selma, und sie stellte fest, wie die Übelkeit in ihr hochstieg. Der Magen wollte nicht mehr an seinem Platz bleiben, er wuchtete sich in ihre Kehle und erschwerte das Luftholen.
    Sie konnte nicht sprechen, obwohl trotz der Panik so viele Fragen in ihr tobten.
    Die Fratze nahm eine andere Farbe an. Durch die noch dünne normale Haut schimmerte sie schließlich in einem satten Grün.
    Selma schoss förmlich in die Höhe, obwohl ihre Knie weich waren, denn die nackte Furcht hatte sie gepackt.
    Sie kam nicht weit.
    Schon im Ansatz des ersten Schritts schnellte ihr die Nachbarin entgegen. Sie bekam Selma mit einer Hand an der Hüfte zu packen und riss sie um.
    Selma Swan fiel auf den Boden, und mit einem flachen Hechtsprung hatte Linda Hamilton sie erreicht, warf sich auf sie und drückte sie mit ihrem Gewicht zu Boden.
    Selma wunderte sich, welch eine Kraft in dieser Person steckte.
    Sie versuchte zu schreien, aber da waren kalte Finger, die ihre Kehle umklammerten und ihr die Luft abdrückten.
    »Erst küssen, dann töten, Süße! Du hast einen Fehler gemacht, einen sehrgroßen sogar! Du hättest dich nicht mit den Bullen einlassen und

Weitere Kostenlose Bücher