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0825 - Die Amokmacher

Titel: 0825 - Die Amokmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedeutete daher einen schweren Verstoß gegen geheiligte Grundsätze der halutischen Ordnung.
    Der Angriff auf Ronald Tekener und seine Begleiterin zeigte Cornor-Lerz das ganze Ausmaß der Katastrophe auf, in der sich die Haluter auf Terzrock bereits befanden. Nun erschien es Cornor-Lerz so, als sei der Untergang unaufhaltsam.
    Cornor-Lerz sah den Kampfgleiter mit Tekener und Jennifer im Nebel verschwinden. Er konnte nicht mehr erkennen, ob er sich hielt oder abstürzte, denn der enttäuschte Riese wandte sich ihm zu.
    In seinen glühenden Augen spiegelte sich die ganze Wut darüber, daß ihm die Terraner entgangen waren.
    Cornor-Lerz erfaßte, daß der Riese seinen ganzen Zorn nun an ihm auslassen wollte. Er flüchtete durch das offene Schott auf den Gang hinaus.
    Brüllend folgte ihm der Riese.
    Cornor-Lerz spürte, wie in ihm der Drang zur gewaltsamen Auseinandersetzung wuchs. Während er über den Gang zum nächsten Schott flüchtete, kämpfte er ihn mühsam nieder. Die Vernunft setzte sich durch. Er wußte, daß er verloren war, wenn er sich nicht behauptete..
    Als er seine Hand gegen den Öffnungskontakt legen wollte, flog das Schott auf. Ein riesiger Radikaler stand vor ihm und hob die Fäuste.
    Für den Bruchteil einer Sekunde wußte Cornor-Lerz nicht, was er tun sollte. Sein Planhirn rechnete in dieser Zeitspanne alle Möglichkeiten durch, die er noch hatte. Doch bevor er sich entscheiden konnte, schoß ein Haluter-Junges durch die Beine des Gegners vor ihm und griff ihn an. „Balku", schrie Cornor-Lerz entsetzt. Er hatte das Junge von Bakor-Tars nur einmal in seinem Leben gesehen, doch das genügte, ihn jetzt zu erkennen.
    Die kleinen Fäuste hämmerten wild auf ihn ein. „Ihr Wahnsinnigen", brüllte Cor-nor-Lerz. „Was tut ihr denn? Müßt ihr schon Kinder zu Gewalttaten verleiten?"
    Ein gewaltiger Fausthieb traf ihn von hinten und schmetterte ihn zu Boden. Cornor-Lerz verlor das Bewußtsein für einige Sekunden. Das genügte, die Aufmerksamkeit der beiden Riesen und des Kindes von ihm abzulenken.
    Die Ross-Anhänger stürmten weiter. Schotte zersplitterten, Wände brachen zusammen, energetische Leitungen explodierten.
    Cornor-Lerz richtete sich langsam auf, als er wieder zu sich gekommen war. Er wußte sofort, was geschehen war. Sein Planhirn arbeitete nach wie vor mit unvergleichlicher Präzision.
    Er erkannte, daß ROSS die Gewalt über seine Freunde verloren hatte. Niemand dachte jetzt noch daran, sich auf die Terraner zu konzentrieren. Alle tobten sich im Schiff aus.
    Cornor-Lerz war froh, daß die Terraner entkommen waren, aber er konnte nicht zulassen, daß die TRISHKAT zerstört wurde.
    Er eilte in den nächsten Hangar. Dort stand ein Kampf gleiter, der wie alle Maschinen dieser Art mit Funkgeräten ausgestattet war..
    Cornor-Lerz stieg in die Maschine und rief die Funkleitstelle der benachbarten CORSHTA. Sie meldete sich augenblicklich. „Die Riesen zerstören das Schiff", berichtete er. „Wir können sie nicht mehr aufhalten. Es gibt nur einen Weg.
    Belegen Sie uns mit Narkosestrahlen. Sofort."
    „Ich habe verstanden."
    Cornor-Lerz schaltete aufatmend ab. Er drehte sich um und bemerkte zwei riesige Ross-Anhänger, die den Hangar betreten hatten. Sie entdeckten ihn zur gleichen Zeit. Er sah, wie sie ihre Zahnreihen entblößten, sich auf die Sprungarme herabfallen ließen und angriffen. Er erkannte, daß er keine Zeit mehr haben würde, sich aus dem Gleiter zu retten.
    Ihm blieb nur noch eine Chance. Er mußte seine Molekularstruktur verändern. Nur so konnte er überleben.
    Doch bevor er seinen Entschluß in die Tat umsetzen konnte, spürte er die Wirkung der Narkosestrahlen.
    Während er seitlich aus dem Gleiter fiel, sah er, daß die beiden Angreifer zusammenbrachen und noch einige Meter weit hilflos über den Boden rutschten.
    Dann wurde es endlich still.
     
    *
     
    Ronald Tekener öffnete die Haustür des einsamen Gebäudes und trat ein. Ein herber Geruch schlug ihm entgegen. Er verriet ihm, daß ein Ha-luter im Haus war oder vor kurzer Zeit noch dagewesen war.
    Er gab Jennifer ein warnendes Zeichen. Die Psychologin nickte ihm zu. „Sei vorsichtig", sagte sie leise. „In diesem Haus lebt ein jugendlicher Haluter. Es könnte immerhin sein, daß der Erwachsene besondere Mutterinstinkte entwickelt und gewalttätig wird."
    „Woher weißt du das?" fragte er verblüfft. „Du brauchst dich nur umzusehen. Hier liegen zahllose Dinge herum, die ein erwachsener Haluter nicht mehr anfaßt.

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