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0830 - Die vierte Inkarnation

Titel: 0830 - Die vierte Inkarnation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Emotionauten zurufen, auf keinen Fall das Kopplungsmanöver einzuleiten, doch er brachte keinen Ton hervor. Innerlich verzweifelt mußte er mit ansehen, wie das Bild Kosums verblaßte.
    Als er sich umdrehte, stand Deighton hinter ihm.
    „Ich ... ich wollte dich daran hindern, ihm diesen Befehl zu geben", gestand er. „Aber ich war nicht dazu in der Lage."
    „Ich weiß", sagte Atlan.
    Er scheute sich, einen Blick auf den Panoramabildschirm zu werfen und das Annäherungsmanöver der beiden anderen SOL-Zellen zu beobachten.
    „Wie wollen wir sicher sein, daß wir nicht doch getötet werden, sobald die Schiffe wieder zusammen sind?" fragte ein Mann an den Kontrollen.
    Niemand antwortete ihm.
    Atlan warf einen Blick auf die Monitoren und sah, daß Perry Rhodan sich noch immer im Lagerraum aufhielt. Er konnte sich gut vorstellen, was jetzt in seinem Freund vorging.
    Der Kontakt zu der Inkarnation war hergestellt worden, aber in einer Art und Weise, die den Menschen der SOL keinen Spielraum ließ, ihre eigenen Wünsche durchzusetzen. BULLOC hatte sie zu Sklaven gemacht. Sie mußten tun, was er von ihnen verlangte.
    Ein Wesen, das über so starke psionische Kräfte verfügte, um damit Mentalstabilisierte zu unterjochen, konnte auch von den Mitgliedern des Mutantenkorps nicht besiegt werden.
    Zweifellos war BULLOC die beste Waffe BARDIOCs.
    Und diese Waffe war im Augenblick mit all ihrer Macht gegen die Menschen an Bord der SOL gerichtet.
     
    *
     
    Joscan Hellmut hatte zusammen mit Premisch Dorgon Lagerraum 23 verlassen und damit den Befehl der Inkarnation befolgt, die alle Anwesenden mit Ausnahme der Mutanten und Perry Rhodans weggeschickt hatte. Der Kybernetiker litt nicht nur unter dem Verlust der persönlichen Freiheit, sondern er machte sich große Sorge um die SOL, die er, genau wie alle Solgeborenen, als seine Heimat ansah.
    Was würde jetzt mit dem Schiff geschehen?
    Hellmut brachte es nicht fertig, eine entsprechende Frage an seinen Begleiter zu richten. In seinem Bewußtsein gab es eine mentale Sperre, die derartige Diskussionen unterband.
    Hellmut bezweifelte nicht, daß es allen Menschen an Bord so erging. Damit waren Gegenmaßnahmen so gut wie unmöglich gemacht.
    Was hatte BULLOC vor?
    Wer war diese vierte Inkarnation überhaupt? Seit die Menschen zum erstenmal Kontakt mit der Inkarnation bekommen hatten, waren sie auf die Namen von CLERMAC, VERNOC und SHERNOC gestoßen. Diese wurden jetzt überhaupt nicht mehr erwähnt.
    Hellmut erinnerte sich der Gerüchte um BULLOC.
    War darin nicht behauptet worden, BULLOC, die vierte Inkarnation, sei mächtiger als alle drei anderen zusammen?
    Nach allem, was Hellmut jetzt erlebt hatte, zweifelte er nicht mehr daran, daß diese Gerüchte den Tatsachen entsprachen.
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, denn Dorgon war abrupt stehengeblieben und deutete zum Ende des Korridors. Dort war eine menschliche Gestalt aufgetaucht, die sich merkwürdig verhielt. Sie hastete in geduckter Haltung hin und her, wobei sie ab und zu stehenblieb und wie witternd den Kopf hob.
    Wahrscheinlich hatte einer der Raumfahrer die psychische Belastung nicht ertragen und war durchgedreht! dachte Hellmut.
    Er überlegte, was man für den Bedauernswürdigen tun konnte.
    Als sie näher kamen, erkannte er den Mann, und diese Erkenntnis löste einen Schock in ihm aus.
    Auch Dorgon sah jetzt, wen sie vor sich hatten.
    „Verdammt!" rief er aus. „Das ist Preux Gahlmann! Warum befindet er sich nicht auf der Quarantänestation?"
    Er wollte weitergehen, doch Hellmut hielt ihn, einer inneren Eingebung folgend, am Arm fest.
    „Es ist so, wie wir gehört haben", sagte Dorgon erschüttert. „Er verhält sich wie ein Tier."
    „Sie haben recht", stimmte der Sprecher der Solgeborenen zu. Er empfand große Erleichterung, daß er über irgend etwas frei sprechen konnte, obwohl der Anlaß alles andere als erfreulich war. In diesem Augenblick wurden sie von Gahlmann entdeckt.
    Er richtete sich bolzengerade auf und starrte unverwandt in ihre Richtung.
    „Er hat uns gesehen", stellte Dorgon fest. „Ich glaube fast, er hat Angst vor uns. Vorher hatte ich den Eindruck, daß er irgend etwas sucht."
    Hellmut hörte kaum zu. Seine Aufmerksamkeit war auf Gahlmann konzentriert. Er erinnerte sich an alles, was er über die seltsame Krankheit des Hangaringenieurs wußte. Gahlmanns Zustand schien sich nicht geändert zu haben. Trotzdem befand er sich außerhalb der Krankenstation, die zum Quarantänegebiet erklärt worden

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