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0831 - Wurzel des Bösen

0831 - Wurzel des Bösen

Titel: 0831 - Wurzel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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mich nicht angelogen hast. Du willst Armakath nichts Böses, das sehe ich. Sage deinem Freund, wir wissen alles, was um uns herum vorgeht. Er muss sich darum nicht kümmern. Armakath weiß sich zu wehren, wenn es sein muss.« Die Rothaarige hielt kurz inne, als horche sie auf eine Stimme, die lautlos zu ihr sprach. Schließlich nickte sie lächelnd. »Es werden immer mehr dieser unangenehmen Tiere kommen.« Sie wies auf die Rattenarmee, die in ständiger Bewegung war. »Hier draußen könnte es auch für dich gefährlich werden. Armakath darf nur der betreten, den die Stadt zu sich rief - und der, den sie duldet. Komm mit mir hinter die Mauer. Dort bist du sicher. Du kannst jederzeit wieder gehen. Ich lade dich ein.«
    Sabeth nickte. Das war keine Falle; sie hätte es gefühlt, wenn es anders gewesen wäre. »Ich folge dir gerne.«
    Die Frau nahm Sabeth’ Hand - und im gleichen Augenblick befanden sie sich auf der Mauerkrone. »Du darfst dich überall frei bewegen, Schwester.«
    Ehe die Rothaarige verschwinden konnte, schoss Sabeth schnell eine Frage an sie ab. »Wer bist du? Wie darf ich dich nennen?«
    Die Stimme der Frau war noch zu hören, als sie bereits verschwunden war, als hätte sie es nie gegeben. »Ich bin ich - ich bin Armakath.«
    Ja, mit dieser Antwort hatte Sabeth geradezu gerechnet…
    ***
    Nur mit Mühe hatte Brik Simon verhindert, dass Nachbarn und Freunde aus Nassen eine Spontanfete auf die Beine gestellt hatten. Es widersprach dem Naturell der Leute hier, eine solche Gelegenheit auszulassen. Und schließlich war die Sache ja gut für ihren Tommy ausgegangen.
    Doch an Letzteres konnte Brik nicht so richtig glauben, wenn er in Zamorras Gesicht schaute. Statt zu feiern, war sicher ein Gespräch angesagt - unter sechs Augen, wenn möglich.
    Brik hatte es schließlich geschafft, sich der Fürsorge seiner Freunde zu entziehen und war zu Zamorra und diesem Laertes gestoßen, die sich nicht aus dem Zelt herausrührten.
    Nach wie vor spürte Simon deutlich die dunkle Ausstrahlung von Zamorras Begleiter. Und der Professor registrierte Briks Vorbehalte sehr wohl. Er nahm den Engländer zur Seite.
    »Dalius ist ein absoluter Sonderfall. Ein Vampir, ja - ein Schwarzblütler, ja. Aber er verfolgt andere Interessen als die restlichen Mitglieder des Nachtvolks. Ich vertraue ihm. Du solltest es auch tun.« Simon war alles andere als überzeugt, doch er nahm Zamorras Erklärung als gegeben hin.
    »Es ist noch nicht vorbei, oder? Ich sehe es euch an.«
    Zamorra nickte. Knapp berichtete er Brik, was er über die weiße Stadt in den Schwefelklüften wusste. Und davon, was Laertes und er befürchteten. Die ganze Zeit über kniete dieser Laertes vor der Grube, vollkommen in sich versunken.
    Doch das änderte sich schlagartig!
    Simon sah, wie der Vampir in die Höhe schnellte - so abrupt und spontan, wie es ein Körper aus Fleisch und Blut von sich aus niemals gekonnt hätte. Der Mund des Hageren war weit aufgerissen, und Brik fühlte den entsetzlichen Schmerzensschrei, der daraus entweichen wollte - doch er hörte ihn nicht.
    Kein Ton drang aus Laertes’ Mund. Das grelle Leuchten, dass aus der Grube heraus zu ihm drang, seinen ganzen Körper umfloss, ließ Zamorra und Brik Simon keine Chance - sie mussten sich abwenden, wollten sie nicht gänzlich geblendet werden.
    Doch Zamorra handelte dennoch!
    Vielmehr war es Merlins Stern, der in diesem Augenblick die Initiative übernahm. Das grüne Wabern, das aus dem Amulett drang, umhüllte Zamorra und Laertes gleichermaßen. Brik wusste nicht sehr viel über Merlins Stern, doch ihm war bekannt, dass die Amulettkräfte ihren Träger und maximal eine zweite Person vor magischen Attacken durch eine Art von Schutzfeld bewahrte.
    Brik Simon fragte sich, bei welcher Form von Magie das funktionierte, denn sein eigener empathischer Sinn hatte in keiner Weise angeschlagen, als der Angriff begann. Es war reiner Lebenserhaltungstrieb, der den Engländer das Richtige tun ließ: Er katapultierte sich selbst mit einem ungelenk wirkenden Sprung aus dem unmittelbaren Umfeld der Grube.
    Was er von diesem Punkt aus zu sehen bekam, das war wirklich atemberaubend.
    Energie bekämpfte Energie!
    Und alle beide Kraftformen stammten nicht von dieser Welt, hatten hier im Grunde nichts zu suchen. Zamorra ließ Merlins Stern gewähren; es schien Simon so, als würde dem Parapsychologen auch nicht viel anderes übrig bleiben. Das weiße Leuchten aus der Tiefe der Erde und der grünlich schimmernde

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