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0834 - Griff nach Armakath

0834 - Griff nach Armakath

Titel: 0834 - Griff nach Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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mussten schon gewaltige Argumente her, um einen Robert Tendyke umzustimmen!
    Auf dem Grundstück, das mit einer mannshohen Hecke umgeben war, stand eine Villa, die perfekt in die Südstaaten der USA passte. Ob sie denn nun wirklich aus den Gründertagen stammte, das hatte Tendyke nie interessiert -für ihn war das Grundstück eine Kapitalanlage, nichts weiter. Und so dicht beim Hauptsitz von Tendyke Industries kaufte er auf, was zu bekommen war.
    Man wusste ja nie, in welcher Hinsicht man erweitern oder auslagern musste.
    Als Dr. Artimus van Zant - Physiker, Elektronik-Freak und seit Jahren leitender Angestellter in Roberts Konzern -ihm die Idee einer Organisation unterbreitete, die sich um Kinder kümmern sollte, die Opfer von Krieg, Misshandlungen oder Verbrechen waren, da war Tendyke spontan die alte Prachtvilla eingefallen.
    Van Zant und Tendyke Industries verwalteten gemeinsam das Vermögen von Khira Stolt, die bei der Vernichtung des Vampirdämons Sarkana ums Leben gekommen war. Die Lücke, die sie in Artimus' Herz hinterlassen hatte, war zu groß, um einfach so geschlossen zu werden.
    Doch zumindest konnte er dafür sorgen, dass ihr nun wahrlich nicht unbeträchtliches Vermögen gut angelegt wurde. Sie musste geahnt haben, wie nahe sie dem Tod war, wie groß die Gefahr für ihr Leben sich vor ihr auftürmte. Warum sonst hätte eine so junge Frau eine notarielle Verfügung aufgesetzt, ein Testament, in dem sie van Zant als Alleinerben benannt hatte. Sie hatte ihm vollkommen vertraut, auch wenn sie sich ja im Grunde nur kurz gekannt hatten. Gekannt… und geliebt, wenn das zwischen ihnen auch nie so wirklich ausgesprochen worden war.
    Als van Zant dann von Tendyke Industries nach Algier geschickt worden war, hatte er eine Begegnung in der berühmt-berüchtigten Kasba der großen Stadt. Ein Junge, kaum zwölf Jahre alt, dem beide Beine vom Rumpf abwärts fehlten. Julo bewegte sich in den verschachtelten Gassen der Kasba mit unglaublichem Geschick auf einer Art selbst zusammengeschustertem Skateboard, und verdiente sich seinen mageren Lebensunterhalt dadurch, dass er Touristen in ganz bestimmte Lokale lockte.
    Und Artimus hatte nach dieser Begegnung genau gewusst, was er mit Khiras Geld tun musste!
    no tears - der Name der Hilfsorganisation war doppeldeutig, denn es war nicht nur Programm, die Tränen der misshandelten und zukunftslosen Kinder für immer zu trocknen, sondern erinnerte zugleich an Khiras Bluttränen, die Sarkana so sehr zugesetzt hatten. Letzteres war natürlich nur einem kleinen Kreis von Eingeweihten verständlich.
    Den Kindern, die hier ein neues Zuhause gefunden hatten, war das alles gleichgültig - ihnen ging es hier einfach nur großartig. Ein Gefühl, dass die meisten von ihnen zum ersten Mal in ihrem jungen Leben erleben durften. Und sie genossen es. In nur sehr kurzer Zeit war aus der alten Villa ein Kinderheim der ganz besonderen Art geworden.
    Doch auch wenn viele der inzwischen 22 hier beheimateten Kinder traumatisiert waren, wenn sie mit Schmerzen in ihren kleinen Seelen und körperlichen Handicaps zu kämpfen hatten, so waren sie doch Kinder… und was für welche!
    22 kleine Persönlichkeiten, die mit ihrer Energie oft nicht wussten wohin. 22 Wesen, die 15 verschiedene Sprachen beherrschten; ein Kauderwelsch, das Babylon zur Ehre gereicht hätte. Plus der Sprache, die alle Kinder verstanden, wenn sie gemeinsam Streiche ausheckten!
    Die Anwohner bekamen das zu spüren.
    Und mithin die Stadtväter von El Paso. Die starteten einen Versuch bei Robert Tendyke, damit der ein wenig mehr Ruhe in die no tears-V illa bringen möge. Es war ein kläglicher Versuch, mehr als kläglich. Tendyke hatte die beiden Ratsherren, die sich in sein Büro bemüht hatten, nur milde angelächelt.
    »Meine Herren, mag sein, dass Sie niemals Kinder waren - vielleicht wurden Sie ja direkt als Politiker geboren -aber noch gibt es in diesem Land kein Gesetz gegen Spaß und Kinderlachen. Noch nicht. Und wenn das einmal so weit sein sollte, dann sehen wir uns wieder - denn dann werde ich höchstpersönlich die Revolution gegen Typen wie Sie anführen. Und nun entschuldigen Sie uns bitte, denn im Gegensatz zu Ihnen haben wir uns um wirklich wichtige Dinge zu kümmern. Guten Tag.«
    Artimus van Zant hatte grinsend und schweigsam dabei gesessen, als die Herren Stadtväter mit hochroten Köpfen abzogen. »Klasse, Chef. Morgen werde ich der Villa einen Besuch abstatten. Kommen Sie mit?« Nach wie vor waren van Zant und

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