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0843 - Tunnel der hungrigen Leichen

0843 - Tunnel der hungrigen Leichen

Titel: 0843 - Tunnel der hungrigen Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich wieder zurück.
    Eric blieb noch an Deck. Er schaute dem Wagen nach, als sie abfuhren und die schmale Straße wieder befahrbar machten. Das Boot hatte bereits abgelegt.
    Bisher hatte Eric von den Uniformierten nicht viel gehalten. Das hatte sich nun geändert. Vor diesem van Steen konnte man nur den Hut ziehen. Vielleicht mußten eben beide Seiten lernen und nicht nur eine.
    Über die Reling hinweg starrte er gegen die schmutzigen Fluten. Er konnte sich vorstellen, daß jeden Augenblick das Maul eines gewaltigen Monstrums auftauchte, um die Beute mit langen, messerscharfen Zähnen in blutige Klumpen zu zerlegen.
    Schaudernd wandte er sich ab.
    ***
    Kommissar von Steen saß in seinem Büro und schaute über den Schreibtisch gegen die Garderobe an der Wand, wo er seinen Mantel akkurat über einen Kleiderbügel gehängt hatte. Er war ein Mensch, der sich gern nett und auch modisch anzog, der beim ersten Kennenlernen wirkte wie jemand, der nur auf Äußerlichkeiten Wert legte. Tatsächlich sah es in ihm anders aus. Van Steen hatte sich in seiner knappen Freizeit mit Psychologie beschäftigt und viel über dieses Thema gelesen. Er hatte sogar an einem Fernstudium teilgenommen und dabei noch den Zweig der Parapsychologie belegt. Nicht daß er unbedingt an übersinnliche Dinge glaubte, an Spuk, Hexerei oder was auch immer, es ging ihm einzig und allein darum, die Menschen besser begreifen und verstehen zu lernen. Schließlich mußte er sich mit Gruppen beschäftigen, die außerhalb der Gesellschaft standen, und er wollte diese Personen auch verstehen lernen.
    Auch für ihn persönlich war das Studium gut gewesen. Er hatte sich selbst besser kennengelernt, er war ruhiger geworden und nachdenklicher, und er hatte auch mehr Verständnis für andere aufbringen können. Doch all das konnte er vergessen, wenn er an den letzten Fall dachte, an die Leiche, die aus einer Gracht gefischt worden war. Sie hatte so furchtbar ausgesehen, daß es selbst den Gerichtsmedizinern unangenehm gewesen war, sie zu untersuchen. Selbst alte Praktiker hatten sich an einen derartigen Fund nicht erinnern können.
    Für den Kommissar war wichtig herauszufinden, um wen es sich bei diesem Toten handelte. Er wollte, daß er identifiziert wurde. Wenn ein Name vorhanden war, konnte man die halbe Ernte schon einfahren ùnd den Weg des Toten zurückverfolgen.
    Natürlich war bei dem Mann nach Ausweisen oder Papieren gesucht worden, aber leider nichts gefunden. Er mußte sie verloren haben, die Kleidung war auch zu zerfetzt gewesen, und da hatte sie sich nicht von der Haut unterschieden.
    Auch sie hatte ausgesehen, als wäre jemand dabeigewesen, sie vom Körper zu reißen. Mit Schauern dachte der Mann an die langen, offenen Wunden, die als Streifen auf dem Körper ein makabres Muster gebildet hatten. Wunden, die von irgendwelchen Instrumenten stammen konnten, von Messern oder scharfen Gabeln. Vielleicht auch Fingern mit überlangen Nägeln, aber daran glaubte van Steen weniger, weil es nicht in seine Vorstellungswelt paßte. Es gab eigentlich keine Menschen mit derart langen Nägeln, und an Erics Monstertheorie wollte er nicht glauben. Man hatte zwar schon viel in den Grachten gesichtet und auch gefunden, Monster waren dabei nicht vertreten gewesen, sie gehörten in den Bereich Seemannsgarn, obwohl von Steen diese letzte, verrückte Möglichkeit auch nicht ausschließen wollte.
    Seine Sekretärin hatte ihm einen Kaffee gebracht. Den großen Becher randvoll gefüllt. Hin und wieder trank der Kommissar einen Schluck. Obwohl der Kaffee gut schmeckte, war von Steen unzufrieden. Allein deshalb, weil er nichts tun konnte. Er mußte warten, bis ihm die Mediziner ein Ergebnis brachten, das hoffentlich positiv ausfiel.
    Die Sonne schien. Das Büro lag in einem Altbau. Die Fenster waren nicht sehr breit, dafür aber hoch, und so konnte das Licht der Wintersonne ungehindert in das Büro einfließen. Die Einrichtung hatte van Steen von seinem Vorgänger übernommen, Möbel, die noch weitere zwanzig Jahre halten würden.
    Er schaute auf die Uhr.
    Das hatte er in den letzten dreißig Minuten öfter getan. Es kam ihm vor, als wäre die Zeit stehengeblieben. Der zuständige Chefpathologe hatte van Steen klargemacht, daß dieser im Büro warten sollte. Auf keinen Fall wollte der Arzt ihn in seinem Reich sehen, denn dort brauchte er Ruhe und keinen der Fragen stellte.
    Also mußte er noch warten.
    Aber nicht im Sitzen. Der Kommissar stand auf und nahm die Tasse mit. Vor

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