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0846 - Die Flucht des Laren

Titel: 0846 - Die Flucht des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wachtposten am Eingang ein Zeichen gab. Dieser öffnete die Tür. Gleich darauf erschienen zwei Blues, die Trookan eskortierten.
    „Das ist der Wilde von Planet vier", erklärte Zotarc.
    Mir fiel auf, daß der Quasi-Über-schwere sich verändert hatte. Seine Haut war heller geworden und besaß einen bläulichen Jstich, der allerdings auf die Beleuchtung zurückzuführen sein konnte. Aber in zwei Punkten irrte ich mich bestimmt nicht: Sein Hals war eindeutig länger geworden und wies einen rosa Flaum auf.
    Und er war von den Blues notdürftig eingekleidet worden.
    Zu weiteren Beobachtungen blieb mir jedoch keine Zeit mehr.
    Trookan stieß beim Anblick des Laren einen schrillen Schrei aus und stürzte nach vorne.
    Er hielt geradewegs auf Hotrenor-Taak zu, dabei wurden seine Arme zu wirbelnden Mordinstrumenten.
    Das kam so überraschend für mich, daß ich zu keiner Bewegung fähig war. Aber selbst wenn ich nicht wie gelähmt gewesen wäre, hätte ich diese lebende Kampfmaschine nicht aufhalten können.
    In den Augen Trookans loderte der Haß. Sprach nackte Mordlust. Er schrie noch immer. Seine gewaltigen Fäuste befanden sich in einem solch rasenden Wirbel, daß das Auge der Bewegung nicht mehr folgen konnte.
    Endlich schüttelte ich die Lähmung ab und schrie: „Haltet das Monstrum auf!"
    Das scheuchte die Blues-Wächter auf.
    Sie rissen ihre Schockstrahler hoch und drückten ab.
    Der Angreifer wurde von heftigen Zuckungen befallen, als ihn die Schockstrahlen in den Rücken trafen. Die Bewegung seiner Arme erschlaffte. Der animalische Schrei verstummte.
    Aber sein Lauf war nicht mehr zu stoppen. Selbst als sein Nervensystem längst gelähmt sein mußte, trugen ihn seine Beine noch weiter.
    Er hätte den Laren mit seinem Körpergewicht niedergewalzt, wenn der sich nicht im letzten Moment durch einen Sprung gerettet hätte.
    Trookan krachte mit voller Wucht gegen die Wand und glitt besinnungslos daran hinunter.
    Ich atmete auf und stellte fest, daß auch die anderen erleichtert darüber waren, daß der Überschwere kein Unheil mehr anrichten konnte.
    „Damit habe ich nicht gerechnet", sagte selbst Zotarc.
    Gefaßter fügte er hinzu: „Aber der Auftritt des Überschweren hat noch drastischer demonstriert, was ich aufzeigen wollte.
    Die Überschweren waren die Verbündeten der Laren. Wenn nun selbst sie solcher Haßgefühle gegen ihre ehemaligen Verbündeten fähig sind, dann brauchen wir uns wegen eines Todesurteils, das ein ordentliches Standgericht fällt, keine Gewissenskonflikte aufbürden."
    „Sie glauben doch nicht, daß das Verhalten eines wahnsinnigen Überschweren Einfluß auf das Urteil hat, Zotarc!" rief ich.
    „Trookan ist ein Amokläufer! Ein Larenkiller, der offenbar für diese Aufgabe programmiert wurde."
    „Larenkiller scheint mir ein treffender Ausdruck zu sein", gab Zotarc zu. „Aber das habe nicht ich aus ihm gemacht.
    Die Laren selbst haben dafür gesorgt, daß Trookan sie abgrundtief haßt. Trookan hat uns gezeigt, welches Urteil wir fällen müssen."
    Ich versuchte ein letztes Mal, die Aufmerksamkeit der Vorsitzenden zu gewinnen. Aber sie entzogen mir das Wort mit dem Hinweis, daß das Verfahren abgeschlossen sei und sie sich zur Beratung zurückzogen.
    Inzwischen wurde der bewußtlose Überschwere aus dem Raum geschafft. Ich wandte mich an den Daren.
    „Ist es möglich, daß der Überschwere Sie kennt und persönlich haßt?" fragte ich ihn.
    „Nein", sagte Hotrenor-Taak. „Wir sind einander noch nie begegnet. Ich kann mir sein Verhalten selbst nicht erklären."
    Die Beratung des Gerichts dauerte nur wenige Minuten. Das Urteil überraschte niemanden.
    Der Lare wurde einstimmig zum Tode verurteilt. Die Exekution sollte in sieben Norm-Stunden stattfinden.
     
    5.
     
    Drei Stunden unserer Frist waren bereits verstrichen, ohne daß mir eine zündende Idee gekommen wäre, wie ich Hotrenor-Taaks Leben retten konnte.
    Mir war nur eines klar: Der ehemalige Verkünder der Hetosonen durfte nicht sterben!
    Deshalb entschloß ich mich zu einem Bittgang. Ich sah keine andere Möglichkeit mehr, als Terc einzuweihen.
    Auf dem Weg zur Kommandozentrale machte ich einen Umweg, um bei dem Laren vorbeizuschauen.
    Ich wollte ihm etwas Mut zusprechen.
    Als ich die versperrte Kabine erreichte, trat plötzlich Geroz aus einem Schott.
    „Na, Larenfreund, hast du Sehnsucht nach deinem Schützling?" sagte der Zotarc-Intimus spöttisch.
    „Was hat ein Blue noch auf unserem Schiff zu suchen?" sagte ich im ersten

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