Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0858 - Horror-Teenie

0858 - Horror-Teenie

Titel: 0858 - Horror-Teenie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gesicht gegen die harte Eisentür geprallt, und er hörte hinter sich die Schreie seines Freundes Paco, in die sich das donnernde Fauchen mischte, als wäre ein riesiges Raubtier in das kleine Haus eingedrungen. Sein Rücken erhielt Schläge, die ihn in die Knie zwangen. Er fiel hin. Die Krallen rissen die Haut wie Papierstreifen von seinem Körper.
    Der Schmerz brachte ihn beinahe um. Trotzdem schaffte er es noch, sich zu drehen, und er sah Paco am Boden liegen.
    Sein Freund hatte kaum noch ein Gesicht. Nur Blut und Haut, wohin er auch schaute.
    Dann war der Schatten bei ihm.
    Mensch, Katze?
    Vielleicht beides?
    Dave wußte es nicht. Seine Welt war durcheinander geraten. Die Realität gab es nicht mehr, eine andere Kraft oder Macht hatte die Kontrolle übernommen.
    Vor ihm wuchs das Monstrum hoch.
    Ein Mensch mit Katzenaugen oder eine Katze mit menschlichem Körper.
    Aus dem weit geöffneten Maul drangen Laute, die ihn an schrille Signaltöne erinnerten.
    Dann fiel ein Schatten auf ihn nieder. Messer drangen tief in seinen Körper. So empfand er die Krallen jedenfalls. Sie schlugen zu. Immer und immer wieder.
    Dave fühlte schon bald keine Schmerzen mehr. Und auch der Biß, mit dem die Kehle zerfetzt wurde, war für ihn nicht mehr als ein sanftes Streicheln, denn der Tod hatte bereits seine Krallen nach ihm ausgestreckt…
    ***
    Fitty Jones schaute mich an. Er hatte bewußt die Innenbeleuchtung des Wagens eingeschaltet, um auch mein Gesicht sehen zu können. »Sie wissen, John, was auf Sie zukommt?«
    »Ja.«
    »Denken Sie immer daran!«
    Vom Rücksitz her meldete sich Suko. »Hören Sie, Fitty, wir sind keine Kleinkinder.«
    »Das weiß ich selbst. Aber normalerweise beschäftigen Sie sich mit anderen Fällen als ich. Daß wir uns bei den Ermittlungen treffen würden, das begreife, wer will. Wir sind zwar beim selben Verein, und doch unterscheiden sich unsere Jobs. Ich will helfen, Sie wollen einsperren oder irgendwelche Wesen vernichten, was bei Ihnen auch legitim ist, aber nicht bei mir, denn ich habe es mit jungen Menschen zu tun, und ich bin noch immer ein so idiotischer Idealist, der daran glaubt, diese jungen Leute auf den normalen Weg zurückbringen zu können.«
    »Stimmt. Warum sagen Sie uns das?« Ich lächelte. »Das haben wir längst gewußt, Fitty.«
    Fitty Jones nickte. Er war einer der bunten Vögel, ohne die keine Polizei in der Welt auskam. Man konnte ihn nicht als einen Untergrundagenten bezeichnen, denn es war bekannt, für wen er arbeitete, aber er war so etwas wie ein Idealist, der den Schlamm des Verbrechens von unten her austrocknen wollte, und dazu mußte er an die jungen Leute heran. Er wollte ihnen klarmachen, daß es trotz allem noch Alternativen gab, als im Verbrechen zu landen, und solche Menschen konnte man eigentlich nur bewundern, denn die Rückschläge überwogen immer die Erfolge.
    Jones war in der Gegend bekannt. Er liebte den Hafen, er war hier aufgewachsen, er kannte hier alles, man informierte ihn auch, er lebte zwischen ihnen, und er fiel auch wegen seiner Kleidung nicht auf. Bekannt war er auch für seine graue Mütze, einem gestrickten Etwas, das wie ein Topfdeckel auf seinem Kopf saß. Darunter zeichnete sich das breite und bärtige Gesicht eines zweiunddreißigjährigen Mannes ab, dessen schmale Augen ständig glitzerten, als würde darin Eis tauen.
    Fitty Jones stach auch sonst nicht ab. Er lief herum wie ein Hafenarbeiter. Mal im Overall, mal in der Jacke und der verbeulten Hose, nur seine Kopfbedeckung nahm er nicht ab.
    Und er war ein Mann, der sich zwischen die Fronten stellte. Fitty wußte über die Jugendbanden sehr gut Bescheid. Ihm war bekannt, wer gegen wen kämpfte. Auch wenn es kaum Erfolg zeigte, versuchte er immer wieder, zwischen den Banden zu vermitteln und sie letztendlich zu sprengen, indem er den Mitgliedern irgendwelche Jobs anbot, auch wenn diese nur tage- oder wochenweise durchgeführt werden konnten. Aber die Jungen und Mädchen hatten zumindest das Gefühl, für ihr Geld etwas getan zu haben. Sonst nahmen sie es anderen nur weg, und das war zumeist mit Gewalt verbunden.
    Fittys Aufgabe war mehr als schwierig. Ich hätte lieber irgendwo Steine geklopft, als sie zu übernehmen, aber auch bei Fitty Jones gab es einen Zeitpunkt, wo er resignieren mußte und einfach nicht mehr weiterkam. Da war er dann auf die Hilfe anderer angewiesen, in diesem Fall auf die von uns beiden.
    Um was ging es?
    Um zwei Tote.
    Ein gewisser Dave und ein gewisser Paco waren

Weitere Kostenlose Bücher