Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0858 - Horror-Teenie

0858 - Horror-Teenie

Titel: 0858 - Horror-Teenie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
an drei Seilen, und wer dieses Gerät beherrschte, der war schon ein kleiner König. Unter den Kanal-Ratten gab es jemand, der das schaffte. Die Kugeln schlugen gegen Mandys Körper.
    Die Seile hatten sie regelrecht gefesselt, so daß sie die Arme nicht mehr bewegen konnte.
    Ein Ruck, sie kippte nach hinten. Während des Falls hörte sie noch das Lachen, dann lag sie mit dem Rücken auf den spitzen Schottersteinen.
    »Wir haben sie.«
    »Ja, endlich.«
    Noch immer gefesselt versuchte Mandy, sich auf die Seite zu drehen. Ein auf dem Boden schimmernder Ölfleck schmierte durch ihr Gesicht. Einen Moment später griff eine harte Hand zu und zwang sie auf den Rücken.
    Der Stahl eines Messers schimmerte. Er wurde ihr an die Kehle gedrückt. Darüber sah sie das grinsende Gesicht einer Kanal-Ratte. Mandy kannte den Kerl. Er war knapp siebzehn, aber wahnsinnig gewalttätig. Seine Haare trug er lang, sie bildeten im Nacken einen Zopf. Er war nicht der Bolaschwinger, der hielt sich an der anderen Seite auf und kicherte wie ein Irrer vor sich hin.
    Der Mann mit dem Messer hieß Dave. Sein bleiches Gesicht schimmerte schweißnaß. Er stank nach irgendwelchen Gewürzen, die aus den Poren der Haut drangen, und dieser Geruch mischte sich mit dem der Schnapsfahne, die über seine Lippen wehte.
    Er lachte, bevor er sprach. »Hast du Angst vor der Ratte?«
    »Nein. Wir sind die Katzen, und du weißt, daß Katzen Ratten fressen.«
    Dave kicherte. »Aber nicht im wirklichen Leben, nicht bei uns. Wir haben dich, und ich habe das Messer. Wir können mit dir machen, was wir wollen, und ich werde dir deine Klamotten in Fetzen von der Haut schneiden, darauf kannst du dich verlassen. Ich will eine nackte Katze vor und unter mir. Das wird ein Spaß, du…«
    Sie spuckte ihm ins Gesicht!
    Das hätte Mandy nicht tun sollen. Dave zuckte zwar hoch, verlor aber für einen Moment die Kontrolle über sein Messer, so daß die Spitze einen blutigen Streifen auf dem Hals hinterließ.
    Dave sprang auf und trat zweimal zu. Als er es zum drittenmal tun wollte, griff der andere ein und hielt ihn fest. »Nein, nicht so, wir wollen noch was von ihr haben.«
    Dave wischte über seinen Mund. »Okay, du hast recht, Paco, wir wollen noch was von ihr haben, und anschließend überlassen wir sie Malice.« Er lachte.
    Mandy krümmte sich am Boden. Die Tritte hatten weh getan. Auch die Wunde am Hals schmerzte, und sie spürte, wie aus ihr die kleinen Blutstropfen sickerten.
    Am meisten aber ärgerte sie sich über sich selbst. Daß sie tatsächlich in diese Falle gelaufen war, wo sie doch eine so große Vorsicht hatte walten lassen. Sie war eben nicht vorsichtig genug gewesen.
    Vielleicht hatte sie sich auch zu stark ablenken lassen, so etwas kam ja auch vor.
    Zwei Hände rissen sie hoch.
    Paco blieb im Hintergrund, aber Dave stand dicht vor ihr und grinste sie an. »Na, wie fühlst du dich jetzt - du heiße Hafen-Katze?«
    Mandy schwieg.
    Er schlug ihr gegen die Wange. »Ich will wissen, wie du dich fühlst, du Nutte!«
    »Mies.«
    Die Antwort hatte Dave hören wollen. »Klar, du fühlst dich mies. Wie schön.« Er lachte wieder.
    »Und ich verspreche dir, daß du dich noch mieser fühlen wirst, wenn wir beide mit dir fertig sind. Das verspreche ich dir, und ich bin bekannt dafür, daß ich meine Versprechen auch halte, Süße.«
    Sie wußte, daß etwas geschehen würde, aber Mandy wußte nicht, wo dies passierte. Bestimmt nicht hier draußen. Beide Gangs kannten sich in dieser Gegend aus. Sie wußten, wo es leere Räume oder Schuppen gab, in denen man nicht mal Schreie hörte, nicht in dieser Umgebung, wo andere Gesetze herrschten.
    Paco hatte die Bola so geworfen, daß sie zwar die Beine, nicht aber die Arme bewegen konnte.
    Mandy erhielt einen Stoß in den Rücken und stolperte vor den beiden Kanal-Ratten her.
    Sie schafften sie nicht über die Gleise, blieben aber in ihrer Nähe und folgten ihnen bis zu einem in der Dämmerung sich abzeichnenden viereckigen Klotz.
    Auch das Haus kannte Mandy. Früher einmal hatte hier ein Mann der Hafenbahn gearbeitet und die Gleise überwacht. Er hatte die Weichen gestellt, die Signale gesteuert, aber das gehörte der Vergangenheit an. Heute hatte man auch bei der Hafenbahn auf Computer umgestellt.
    Die metallene Tür zum Backsteinhaus zeigte viele Rostflecken. Dave zerrte einige Male fluchend an der Tür, bis er es geschafft hatte, sie zu öffnen.
    Dann zog er Mandy hinein.
    Sie stolperte über die Schwelle, prallte gegen das

Weitere Kostenlose Bücher