0858 - Horror-Teenie
versprach es die Titelzeile. Darunter waren mehrere Fotos abgebildet, und dann lasen wir auch einen Text, bei dem ein Begriff mit roter Kugelschreibermine ebenfalls unterstrichen war.
»Bastet«, flüsterte ich.
»O ja, die Katzengöttin«, sagte Suko leise. »Soll ich dir jetzt noch eine Frage stellen?«
»Bitte.«
»Wie hat die Killerin ausgesehen?«
Ich hob die Schultern. »Es war keine Katze, aber sie war auch nicht weit davon entfernt.«
»Könnte es möglich sein, daß sie dabei war, sich in eine Katze zu verwandeln?«
»Ich schließe nichts aus. Zumindest habe ich den Schatten der Riesenkatze gesehen.«
»Bastet?«
»Das ist möglich«, murmelte ich. »Ihr Schatten, ihr Geist. Eine Seelenwanderung?«
Mein Freund hob die Schultern. Fitty Jones hatte uns zugehört. Er sagte: »Könnte es sein, daß wir dem Ziel einen großen Schritt nähergekommen sind, meine Herren?«
Ich drehte mich um. »Wahrscheinlich einen sehr großen.« Mit dem Finger klopfte ich auf die bestimmte Seite. »Unsere Freundin Mandy Friedman ist nach Ägypten gereist. Sie scheint sich besonders für die alten Götter dieses Volkes interessiert zu haben und im besonderen für die mächtige Katzengöttin Bastet. Es ist zwar schwer zu begreifen, aber es kann durchaus sein, daß sie zu Bastet den Kontakt gefunden hat, den sie auch suchte. Sie und die Göttin müssen sich irgendwo getroffen haben, und zwar auf verschiedene Art und Weise.«
Fitty blieb der Mund vor Staunen beinahe offenstehen. »Soll das dann heißen, daß Mandy in Bastets Namen killt?«
»Das glaube ich nicht. Die Katzengöttin ist nicht unbedingt negativ. Aber ich könnte mir vorstellen, daß dieser teuflische Teenager die Kräfte ausnutzt, die ihm gegeben wurden.«
»Von der Göttin?« Fitty staunte jetzt.
»Durchaus.«
Jones schüttelte den Kopf. »Da komme ich nicht mit. Verdammt noch mal, das ist zu hoch für mich.«
Ich lächelte ihn an. »Machen Sie sich keine Gedanken deswegen, Fitty. Das erleben wir auch. Nur sollten wir jetzt versuchen, unsere ›Freundin‹ zu stellen.«
***
Malice fühlte sich alles andere als gut, denn ihm war gemeldet worden, daß ein Streifenwagen mit zwei Polizisten vor dem Home gestoppt hatte. »Die werden auch wieder abhauen.«
»Du solltest trotzdem rausgehen.«
»Warum?«
»Sie haben es sich gemütlich gemacht«, erklärte der Sprecher und hob dabei die Augenbrauen.
»Kennen wir die beiden?«
»Klar.«
»Dann schaue ich sie mir mal an!« erklärte Malice, »damit ihr euren Frieden habt.« Er schaute auf die Bierdose in seiner Rechten. Früher wäre er nicht hinausgegangen, da hätten ihn die Bullen kreuzweise lecken können. Heute aber sah er die Dinge anders. Nicht das Verhältnis zu den Bullen an sich, nein, nein, das war geblieben, aber es hatte zwei Tote gegeben. Und die beiden aus seiner Bande waren nicht einfach nur umgebracht worden, man hatte sie regelrecht zerstückelt.
Er stand auf. Zwar würden die Bullen ihm kaum helfen können, aber so etwas wie eine Zusammenarbeit war auch nicht schlecht. Vielleicht hatten sie mal ausnahmsweise eine gute Nachricht für ihn.
Er ging. Einige Augenpaare verfolgten seinen breitbeinigen Gang. Es machte sich schon bemerkbar, daß er einige Bierchen geschluckt hatte. Niemand sollte jedoch meinen, daß er im angetrunkenen Zustand weniger gefährlich war, deshalb wurde er auch von keiner Seite angesprochen.
Draußen war es längst dunkel geworden. Malice atmete die klare Luft tief ein.
Er sah den Streifenwagen und auch dessen erleuchtete Fenster. Die beiden Polizisten waren ausgestiegen und grinsten ihn an. Einen kannte Malice besser. Er hieß Braddock und gehörte zu den harten Typen, denen man so leicht nichts vormachen konnte.
»Komm her, Malice!«
»Was ist los?«
»Ich will dir was erzählen. Es wird dich interessieren.«
Malice lachte. - »Komm her!«
Es war besser, sich kooperativ zu zeigen, deshalb gehorchte Malice. Braddock überragte ihn. Malice wußte, daß der Mann ihn nicht mochte, aber das beruhte auf Gegenseitigkeit.
»Es hat wieder einen Toten gegeben!« meldete Braddock.
»Wie?«
»Oder einen fast Toten.«
Malice fuhr durch sein Gesicht. »Das verstehe ich nicht, verdammt! Was ist da passiert? Ich… ich… weiß von nichts.«
»Lüg nicht. Es hat Conan erwischt.«
Malice schluckte. Er wurde wahrscheinlich auch blaß, aber das überspielte er oder versuchte es zumindest. »Moment mal, Sie meinen Conan? Den Mann mit dem
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