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0862 - Ssacahs Rückkehr

0862 - Ssacahs Rückkehr

Titel: 0862 - Ssacahs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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konnte.
    Dennoch - jetzt war er am Ball. Und das wollte er so lange wie möglich bleiben.
    ***
    »Es wirkt sicher besser, wenn du mir ein wenig hilfst«, sagte Zamorra. »Und wie?«
    »Denk einfach konzentriert an Ssacah. So wie ich. Das verstärkt den Suchimpuls.«
    Nicole nickte. »Fang an«, sagte sie dann. Sie berührte mit einer Hand Zamorras Schläfe, mit der anderen sein Amulett.
    Er rief sich kurz in Erinnerung, was genau er zu tun hatte. Dann begann er mit leichtem Fingerdruck einige der erhaben gearbeiteten Hieroglyphen zu verschieben. Kaum getan, glitten sie von selbst wieder in ihre ursprünglichen Positionen zurück. Sie wirkten wieder absolut fest wie zuvor. Aber die magische Funktion des Amuletts, die sie auslösen sollten, war jetzt aktiviert.
    Auch Zamorra konzentrierte sich jetzt auf Ssacah.
    Vor ihnen entstand etwas Ungreifbares, Unbegreifliches. Eine Art Loch im Universum, oder besser ein Tunnel. An dessen anderem Ende musste sich der Kobradämon befinden.
    Zamorra trat in das Loch. Nicole folgte ihm sofort.
    Sie materialisierten in einer Art Wüste aus rötlichem Felsgestein. Kaum angekommen, schloss sich das künstliche Weltentor wieder. Wenn sie diesen Ort wieder verlassen wollten, mussten sie ein neues Tor erschaffen.
    Zamorra fühlte einen leichten Schwächeanfall. Offenbar hatte er sich doch noch nicht wieder richtig erholt.
    Ringsum war es heiß, sehr heiß. Über ihnen erstreckte sich ein dunkler Himmel, über den Feuerlanzen flammten. Aber nirgendwo gab es ein Anzeichen von Leben. Hier war praktisch alles leer und tot.
    »Die Hölle«, sagte Nicole. »Ich glaube, wir sind in der Hölle angekommen.«
    Es war nicht das erste Mal, dass sie sich in diesem unheimlichen Reich befanden. Sie hatten der Hölle schon oft einen Besuch abgestattet, mal freiwillig, mal unter Zwang.
    Zamorra holte tief Luft. »Es sieht so aus, als befänden wir uns ganz nah einer instabilen Zone.«
    »Woran siehst du das?«
    »Hier rührt sich nichts. Kein Dämon, kein Getier, nichts, niemand. Es ist also ein Bereich, der von allen gemieden wird. Das kann nur eine instabile Zone sein. Sonst wäre längst wenigstens ein Wisch aufgetaucht, um uns zu beobachten und seinem Herrn und Gebieter Meldung zu machen.« Er hielt ein paar Sekunden inne, dann fuhr er fort: »Hoffentlich befinden wir uns nur im Randbereich und nicht mittendrin!«
    »Mittendrin glaube ich nicht«, sagte Nicole. »Das Weltentor hat uns in Ssacahs Nähe gebracht. Ganz so dämlich, sich inmitten der Instabilität zu verbergen, kann er einfach nicht sein.«
    »Stellt sich die Frage, weshalb er sich überhaupt verbirgt. Immerhin befindet er sich ja in der Hölle.« Zamorra sah sich misstrauisch um. Dabei stellte er erleichtert fest, dass sein Schwächeanfall verflogen war. Er fühlte sich wieder fit.
    »Vermutlich hat er Ärger mit anderen Dämonen«, spekulierte Nicole. »Einige haben ja seine einstige Domäne Indien bereits unter sich aufgeteilt und werden sie kaum wieder abgeben wollen. Und er selbst will ja auch seinen Machtbereich enorm erweitern. Ist doch klar, dass er mit den jeweiligen Dämonen Stress bekommt. Denen will er vermutlich nicht entgegenschlängeln, ehe seine Wunden verheilt sind.«
    »Damit wird er eine Weile zu tun haben«, sagte Zamorra. »Dann wollen wir mal schauen, wo er steckt, und die Sache zum Ende bringen.«
    Genau ans Ziel führen konnte das Amulett ihn natürlich nicht. Dazu bedurfte es eines Telepathen, der das Bewusstseinsmuster des Kobradämons lokalisieren konnte. Nicole hatte da ein Handicap. Um telepathischen Kontakt aufnehmen zu können, musste sie die jeweilige Person sehen. Blieben die Peters-Zwillinge. Aber die waren ja noch besinnungslos in dem Haus, in dem Ssacah seine Morde begangen hatte.
    Aber sehr weit konnte der Kobradämon nicht entfernt sein. Sonst hätte das künstliche Weltentor sie nicht ausgerechnet hierher gebracht.
    Zamorra erklomm eine kleine Anhöhe.
    Und sah, direkt auf der anderen Seite, eine riesige Königskobra!
    »Hi, Ssacah«, rief er den Dämon an.
    »Da sind wir wieder!«
    ***
    Das Entsetzen packte den Dämon. Zamorra war hier! Zamorra hatte ihn gefunden!
    Wie war das möglich?
    Ssacah hatte doch keine Spur hinterlassen! Und Menschen waren doch nicht in der Lage, sich auf die gleiche Art zu bewegen, wie Dämonen es konnten!
    Trotzdem war sein Todfeind hier. Und dessen Gefährtin ebenfalls, wie Ssacah sah.
    »Wie?«, fragte der Kobradämon. »Wie hasst du mich hier gefunden,

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