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0868 - Aufbruch der BASIS

Titel: 0868 - Aufbruch der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde von den Public-Relations-Experten publizistisch geschickt herausgestrichen und ausgewertet. Der 1. Mai war nicht nur der Tag, an dem die BASIS auf die große Reise ging. Am 1. Mai würde auch die Container-Straße zwischen Erde und Olymp wieder in Betrieb gesetzt werden.
    Die Container-Straße, über die die Erde mit Verbrauchsgütern und Halbfertigwaren aus der gesamten Milchstraße versorgt wurde, versah zwei Funktionen: Sie hielt erstens den Transportraumschiffsverkehr von der Erde fern und beseitigte damit den bedeutendsten Faktor der Umweltverschmutzung. Zweitens stellte sie eine versöhnliche Geste in Richtung der Nachbarvölker der Erde dar. Terra besaß kein Imperium mehr. Der Machtbereich der Liga Freier Terraner endete an den Grenzen des Sonnensystems. Olymp befand sich damit in machtpolitischem Niemandsland. Daß die Menschheit willens war, ihr Versorgungszentrum auf einem Planeten einzurichten, den sie im Ernstfall nicht zu schützen vermocht hätte, bewies ihre Friedlichkeit.
    Allerdings hatte Julian Tifflor den Völkern der Milchstraße klargemacht, daß der Verzicht auf Expansion nicht nur von den Terranern gefordert werden dürfe. Die Erde habe sich in eine exponierte Situation begeben, indem sie ihr Versorgungssystem auf eine Welt auslagerte, die sie nicht verteidigen konnte.
    „Der erste Angriff auf Olymp", hatte Julian Tifflor den Vertretern der GAVOK erklärt, „wird ein Anlaß für uns sein, unsere Einstellung zu den übrigen Völkern der Milchstraße neu zu überdenken."
    Im Augenblick aber herrschte Friede in der Galaxis. Auf Olymp war Anson Argyris, der Robot vom Typ Vario-500, der sich einstmals Kaiser von Olymp genannt hatte, unermüdlich damit beschäftigt, die Vorbereitungen zur Wiederinbetriebnahme der Container-Straße abzuschließen.
    Wer Anson Argyris kannte, der wußte, daß es beim Start der riesigen Transmitterstrecke keine Panne geben werde.
    Nach einem arbeitsreichen Tag wollte Payne Hamiller sich gegen 22 Uhr am 29. April zurückziehen. Als Leiter der Expedition bewohnte er eine geräumige Suite, die in einem Zwischendeck unmittelbar über der Steuerzentrale lag. Er interessierte sich für einen kleinen Imbiß und studierte aufmerksam die Programmauswahl des Speiseautomaten, die im Laufe der vergangenen Tage rapide an Vielfalt zugenommen hatte, während von der Erde die Versorgungsgüter eintrafen, die eine Expedition dieses Umfangs brauchte.
    Payne Hamiller schwankte zwischen Omelette und Sandwich, als er den Interkom im Wohnraum ansprechen hörte.
    „Ich höre!" rief er.
    Das akustische Signal veranlaßte das Gerät, auf Empfang zu schalten. Payne Hamiller, den rechten Zeigefinger zum Zustoßen auf die Wähltastatur des Automaten gezückt, hörte eine tiefe und dennoch unverkennbar weibliche Stimme mit fremdartigem Akzent sagen: „Payne Hamiller, wo sind Sie? Ich kann Sie nicht sehen?"
    „Umschalten!" rief der Wissenschaftler.
    Gehorsam legte die Kommunikationssteuerung das Gespräch auf den Nebenempfänger, der unmittelbar neben dem Speiseautomaten installiert war. Payne Hamiller zog die Hand zurück. Er wußte, daß er in den nächsten Minuten weder zum Wählen noch zum Essen kommen werde. Fasziniert wie immer musterte er die Frauengestalt auf der Bildfläche.
    Demeter, die sich auf der Erde und an Bord der BASIS Dun ja Varenczy nannte, war von atemberaubender Schönheit. Sie war nicht groß, etwa 1,60 m, aber hervorragend prop9rtio-niert und von so exotischem Äußeren, daß es Männern gewöhnlich den Atem verschlug - und das nicht nur bei der ersten Begegnung.
    Demeters langes Haar war helles, schimmerndes Silber. Sie trug es lose herabfallend, erst in Schulterhöhe mit einem goldenen Band umschlungen. Das schimmernde Haar bildete einen erregenden Kontrast mit der bronzef arbenen, samten wirkenden Haut. Demeters Gesicht wurde von zwei großen, mandelförmigen Augen beherrscht, deren Iris einen chrysolithfarbenen, grünen Schimmer aufwies. Die Nase war schmal-rückig und von edlem Schnitt.
    Angesichts all dieser Vollkommenheit wirkte der Mund mit seinen vollen Lippen ein wenig zu breit, ein wenig zu sinnlich. Es hatte sich allerdings noch kein Mann gefunden, der darin einen Fehler sah.
    Demeter trug ein einfaches, lang herabfallendes Gewand, dessen Farbe sich am besten als flüssiges Orange beschreiben ließ. Das Kleid folgte den Konturen ihres Körpers, als sei es angegossen.
    Wer in diesem Augenblick den im allgemeinen als schüchtern bekannten Payne Hamiller

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