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0868 - Die Toten-Krypta

0868 - Die Toten-Krypta

Titel: 0868 - Die Toten-Krypta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnten. Viele Erwachsene - Kinder weniger - litten während der Vollmondphase unter Schlafstörungen und Alpträumen. Auch ich hatte mich hin und wieder schlaflos im Bett herumgewälzt, aber diese Folgen waren gering im Vergleich zu denen, die die Kraft des Mondes auf Schwarzblüter ausübten, denn diese Wesen »lebten« davon.
    So war der Mond in erster Linie für Vampire und Werwesen ein unerschöpflicher Kraftspender, der ihnen die Gelegenheit gab, durch die Nacht zu streifen, um Beute zu suchen.
    Wir alle fühlten uns unter der Kraft dieses Mondes nicht wohl, das sah ich an den Gesichtern.
    Wir sprachen nicht darüber, denn vor uns zeichneten sich tatsächlich die Umrisse eines Gebäudes ab, das so gar nicht zu den anderen Häusern passen wollte.
    Es sah tatsächlich aus wie ein Turm, bei dem das Fundament vergessen worden war.
    Er stand einfach da.
    An den Seiten ragte er normal senkrecht in die Höhe. Erst dort, wo das Dach anfing, begann auch die Kuppel, und sie lief von mehreren Seiten her einem Mittelpunkt entgegen, der allerdings abgeflacht war und keine Spitze zeigte, wie es bei Kirchtürmen sonst der Fall war. Das mußte schon etwas zu bedeuten haben.
    Suko hatte seine kleine Leuchte eingeschaltet und den Strahl direkt nach vorn gerichtet. Er malte dort einen Kreis, wo er unterbrochen war, auf die Mitte einer Eingangstür, von der wir hofften, daß sie nicht verschlossen war.
    »Das ist er«, flüsterte Absalom. »Das ist dieser komische Turm, den Sie Krypta nennen. Ich habe mich nicht getraut, ihn zu betreten, obwohl ich normalerweise ein sehr neugieriger Mensch bin, aber dieses Bauwerk flößt mir irgendwie Angst ein.«
    Es war verständlich. Sensible Menschen konnten Platzangst darin bekommen, denn sosehr wir auch schauten, ein Fenster oder eine ähnliche Öffnung war im Mauerwerk nicht zu entdecken. Die Steine schlossen einfach fugendicht.
    Es gab eben nur die Tür!
    Shao streckte ihren Arm und auch den dazugehörigen Zeigefinger aus. »Sie ist darin«, sagte sie leise. »Ich spüre, daß sich La Luna dort aufhält, wie auch immer.«
    »Eine Leiche?« fragte Absalom.
    Wir hoben die Schultern, und das war keine Ausrede, denn genau konnten wir es auch nicht sagen.
    Suko nickte. »Dann laßt uns mal schauen.«
    Ich drehte mich noch einmal um, denn ich dachte daran, daß Zebulon versprochen hatte, zusammen mit Emily hier zu erscheinen. Bisher hatten wir von ihm nichts gesehen. Da ich ihm voll und ganz vertraute, konnte ich mir seine Verspätung nur mit einem anderen Plan seinerseits erklären.
    Suko wollte es kurz machen und setzte sich als erster in Bewegung. Absalom schaute ihm mit einem besonderen Ausdruck im Gesicht nach. »Laßt mich bitte draußen. Wenn ich nach meinem Beruf gefragt werde, gebe ich Lebenskünstler an. Aber die Kunst, um hier zu überleben, ist mir doch zu hoch. Ich möchte deshalb draußen bleiben.«
    Wir taten ihm den Gefallen.
    Obwohl wir uns erst sehr kurz kannten, hatten wir irgendwo Vertrauen zueinander gefaßt. Absalom wünschte uns viel Glück. Er hatte die Hände dabei geballt und hielt die Daumen in die Höhe gestreckt. Es war das Zeichen des Sieges, und wir konnten nur hoffen, daß er damit recht behalten würde.
    An der Tür war Suko stehengeblieben und hatte seinen Kopf zurück in den Nacken gelegt. Der Blick mußte in den Himmel streifen. Wir schauten zu, wie Suko den Kopf schüttelte und dann meinte: »Es sieht so aus, als stünde unser Freund direkt über uns. Als gäbe es nichts anderes zu bescheinen als diese kleine Welt hier.« Er lachte leise. »Ist schon seltsam, aber es kommt mir so vor.«
    Shao stimmte ihm zu, um anschließend zu fragen. »Kann das wirklich so sein? Scheint er nur für uns?« Sie lachte über ihre naive Frage. »Nein, das glaube ich nicht. Aber ich bin eben mehr auf die Sonne fixiert. Ihr wißt schon den Grund.«
    Wahrscheinlich redete sie, um die eigene Furcht zu unterdrücken. Shao hatte sicherlich nicht vergessen, was ihr widerfahren war. Wie sie vergeblich versucht hatte, gegen dieses bedrückende Gefühl anzugehen, das sie beim Anblick des Mädchens Emily empfunden hatte.
    »Soll ich?«
    »Ja.« Ich wandte mich noch an Shao. »Jetzt werden wir die Lösung bekommen, denke ich.«
    Sie hob nur die Schultern und schaute zu, wie Suko die Tür aufzog und dem leisen Knarren lauschte, das uns entgegenschwang. Es hörte sich an, als wäre jemand dabei, das angenagelte Brett einer Kiste in die Höhe zu stemmen.
    Bevor Suko eintrat - er hatte zuvor

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