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0870 - Die rote Hexe

0870 - Die rote Hexe

Titel: 0870 - Die rote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Angriff. Es waren zu viele Unbeteiligte hier. Sie würden sich sehr wundern, wenn er und Nicole die Hexe attackierten und mit ihr durch ein Weltentor gingen. Dazu bestand die Möglichkeit, dass jemand Schaden davontrug. Das Risiko war Zamorra zu groß.
    Nicole begriff. Deshalb sagte sie auch nichts weiter dazu. Sie mussten auf eine bessere Chance warten.
    Derweil frühstückten sie weiter.
    ***
    Zamorra strebte den Lift an, um zur Tiefgarage zu kommen. Nicole hielt ihn zurück. »Was hast du vor?«
    »Zu dieser Mittelstraße fahren. Da willst du doch shoppen, oder?«
    »Aber doch nicht mit dem Auto!«, protestierte sie. »Ich meine, mit unserem Auto! Wir werden uns hoffnungslos verfahren, und die Nummer mit dem Hinterm-Taxi-herfahren möchten wir doch wohl beide nicht schon wiederhaben, oder?«
    »Ungern«, murmelte er. »Ich schätze mal, du möchtest uns direkt per Taxi vor Ort bringen lassen?«
    Sie nickte. »Und später wieder zurück.«
    Natürlich war Zamorra mehr als einverstanden. Vor einer weieren Irrfahrt durch Köln graute nicht nur Nicole, sondern auch ihm. Er war vor einiger Zeit schon mal hier gewesen und hatte das in böser Erinnerung; in der Zwischenzeit war es wohl noch viel schlimmer geworden, wie er gestern Abend an der Ausschilderung gesehen hatte.
    Mittlerweile konnte man auch in nahezu jedem Taxi mit Kreditkarte bezahlen, sodass das also auch kein Problem war. Seit immer mehr Fahrer ausgeraubt wurden, forcierte man die Umstellung enorm; denn wo kein Bargeld war, entfiel auch der Anreiz zum Klauen.
    Das Taxi brachte sie rasch und zügig ans Ziel.
    Die Rote nahm einen anderen Weg.
    Sie hatte auch schon einen Plan…
    ***
    Zamorra und Nicole schlenderten an den bunten Schaufenstern der Modegeschäfte entlang. In der Tat waren die ausgestellten Waren sehr einzigartig - auf Preisschilder wurde meistens vorsichtshalber verzichtet. Man musste schon hineingehen und sich drinnen umsehen, um dann gegebenenfalls erschrocken oder frustriert wieder nach draußen zu flüchten, wenn frau feststellen musste, dass der Kreditrahmen für die Anschaffung nicht ausreichte. Ein bunter, recht knapp geschnittener Bikini mit Pailetten- oder Strassbesatz für gut 600 Euro - da konnte Zamorra nur den Kopf schütteln. Derlei unverfrorene Preisgestaltung hatte er bislang noch nicht erlebt, obwohl Nicole stets in den teuersten Boutiquen einzukaufen pflegte.
    Sie selbst war auch nicht gerade begeistert. Ein kurzes, weißes Kleid, das ihr gefiel, sollte über 2000 Euro kosten. »Dabei ist Weiß ohnehin nur eine saisonale Modefarbe«, sagte sie etwas verdrossen. »Die Herbstmode zeigt schon wieder einen ganz anderen Farbtrend - und wir haben praktisch schon Herbst! Das heißt, ich kann das Teil noch maximal zwei Wochen tragen und dann in die Kleidersammlung geben! Nein, danke - dafür ist mir das Geld doch zu schade!«
    Sie drehte sich um und verließ den Laden ohne ein weiteres Wort. Zamorra staunte. Als ob derartige Überlegungen sonst ihren Drang, sich das Neueste aus der Fashion-Szene anzuschaffen, sobald es die Laufstege in Paris oder Mailand verlassen hatte.
    Fast am Ende der Straße wurde Zamorras Vertrauen in seine Lieblings-Fashionista wieder hergestellt. Sie wurde tatsächlich noch fündig. Ein ähnliches kurzes Kleid wie vorhin, eine Jacke, beides in diesmal wirklich aktuellen Modefarben und einigermaßen erschwinglich. Das Preisniveau war ähnlich wie in Lyon, Paris, Rom oder New York. Nicole kaufte, Zamorra durfte seine Kreditkarte zücken und den Betrag abbuchen lassen. »Schicken Sie das Kleid bitte zum Jolly-Hotel«, bat Nicole. »Die Jacke behalte ich gleich an.«
    »Wie sieht's mit Schuhen aus?«, fragte Zamorra schmunzelnd, als sie wieder draußen waren.
    »Habe ich genug, und die kommen ja auch nicht ganz so schnell aus der Mode.« Sie war im Gegensatz zu sehr vielen anderen Frauen nicht schuhsüchtig. Das war ihm durchaus klar; seine Frage war eher scherzhaft. »Außerdem: Hier nicht!«, fuhr sie fort. »Aber du wolltest doch nach einem Geldautomaten Ausschau halten.«
    Er nickte. »Schon entdeckt. Hier in der Seitenstraße.«
    Nicole, die ihre neue Jacke gerade mit einem Abwehr-Kreidezeichen versah, entdeckte das Gerät. »Dann wollen wir mal«, sagte sie.
    Zamorra wunderte sich, warum er nichts von der Roten wahrnahm. Die konnte die Jagd doch nicht einfach aufgegeben haben!
    Wahrscheinlich führte sie irgendwas im Schilde. Eine Gemeinheit, durch die sie wieder Oberwasser bekommen wollte…
    ***
    In der

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