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0874 - Das Tier

0874 - Das Tier

Titel: 0874 - Das Tier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Innerhalb kurzer Zeit hatte sie sich verwandelt.
    Dann sank sie nach vorn. Sprechen konnte sie noch nicht, nur den Kopf schütteln.
    Bill eilte in die Küche und kehrte mit einem Glas Wasser zurück. »Hat sie etwas gesagt?« fragte er.
    Wir schüttelten die Köpfe.
    Sheila nahm das Wasser. Sie trank es. Nach jedem Schluck erholte sie sich sichtbar.
    Das leere Glas stellte sie weg, bevor sie nickte. »Ja, es war Nadine, ich habe mich nicht geirrt.«
    »Aber wieso?« rief Bill und rang die Hände. »Hast du sie gesehen, oder was ist?«
    »Nein, gehört!«
    »Ihre Stimme?« fragte ich.
    »Ja, ihre Stimme. Sie war nicht bei mir, aber ihr mußt das anders sehen. Ich hatte doch den Eindruck und das unheimlich starke Gefühl, daß mit Johnny etwas vorgefallen war.«
    »Klar, das wissen wir.«
    »Es wurde schlimmer und schlimmer. Meine Angst steigerte sich so stark, daß ich kaum noch Luft bekam. Ja, und dann ist es eben passiert. Da war sie.« Sheila verstummte, und wir schauten uns an, ohne darüber ein Wort zu verlieren.
    Wir mußten ihr glauben, auch wenn es uns schwerfiel. Aber das Wort unmöglich gab es bei uns nicht mehr. Dafür hatten wir schon zu viele Überraschungen erlebt.
    Ich wollte mehr wissen und hatte damit auch in Sukos und Bills Sinn gesprochen, aber Sheila war nicht in der Lage, uns Details zu berichten. Sie hob die Schultern, sie rang nach Worten. Was blieb, war ein Kopfschütteln.
    »Und Johnny?« fragte Suko. »Was ist mit ihm? Denkst du noch immer, daß er sich in akuter Lebensgefahr befindet?«
    Sheila erhob sich. Ihr Mund zeigte plötzlich ein Lächeln. Zum erstenmal seit einiger Zeit. »Nein«, sagte sie, »und diese Antwort klang ehrlich. Im Moment nicht.« Das Lächeln zerbrach. »Aber ich glaube nicht, daß es anhalten wird.«
    Der Ansicht waren wir auch.
    »Also zu den Stones«, sagte Suko.
    Bill ballte die rechte Hand zur Faust. »Ja«, sagte er knurrend. »Wir werden zu den Stones fahren.«
    Uns hielt nichts mehr. So dachten wir. Doch dann meldete sich das Telefon.
    Es war genau drei Uhr und achtzehn Minuten!
    ***
    Susan Stones Schrei war schrill. Johnny wußte selbst nicht, weshalb es so überlaut in seinen Ohren gellte. Möglicherweise waren seine Sinne sensibilisiert worden. Und es war ein Schrei des Entsetzens, nicht der Freude.
    Weit riß Johnny die Augen auf. Plötzlich, war sein Blickfeld wieder klar geworden. Er nahm die Umgebung nicht mehr eingeschränkt wahr, er konnte alles erkennen, und sein erstes Hinschauen galt Susan Stone, denn sie befand sich in Bewegung.
    Sie taumelte von ihm weg, als wäre er giftig. Dabei kreischte sie und hielt die Hände vor ihr Gesicht. Sie spuckte Gift und Galle. Damit hörte sie erst auf, als sie mit dem Rucken gegen die geschlossene Tür des Pools donnerte.
    Johnny Conolly war nicht mehr gefangen. Er konnte sich wieder normal bewegen. Und er merkte auch, daß er den Kontakt zu dem Tier verloren hatte.
    Noch saß es auf seinem Stuhl. Aber es zitterte. Die Haarantennen auf seinem Kopf peitschten mit singenden Geräuschen durch die Luft und berührten sich mit klatschenden Lauten.
    Eine unheimliche Wut riß ihn zur Seite. Es sah aus, als wäre er von einem Windstoß erwischt worden. Dabei rollte er über den gefliesten Boden und geriet in die Nähe des Pools, dessen Rand immer näher heranrückte. Das bemerkte das Tier nicht. Es überschlug sich. Aus seinem Maul drangen kaum zu beschreibende Schreie, Laute und Töne, die sich zu einem wimmernden und gleichzeitig grellen Mischmasch vereinigten.
    Niemand war da, der das Wesen aufhielt. So kam es, wie es kommen mußte. Plötzlich war der Rand da. Das Tier rollte über die Kante, und dann verstummten die Schreie.
    Zuletzt war noch ein Platschen zu hören gewesen, dem ein Gurgeln folgte.
    Stille!
    Johnny stand auf. Er drehte sich dem Wasser zu. Das Tier war nicht nur hingefallen, sondern auch untergegangen.
    War es erledigt?
    Johnny wollte es kaum glauben, aber er hoffte es, aber diese Hoffnung wurde brutal von Susan Stones Stimme unterbrochen. Die Frau hatte sich wieder gefangen, sie stand an der Tür, hielt aber jetzt eine flache Pistole in der Hand und zielte damit auf Johnny.
    »Wenn du denkst, daß du gewonnen hast, dann hast du dich geirrt. Es macht mir nichts aus, deinen Schädel mit einer Kugel zu zerstören, das versichere ich dir.«
    Johnny schwieg.
    Die Frau ging auf ihn zu. Ihr Gesicht zeigte eine schon unmenschliche Härte. Als sie nahe genug an Johnny herangetreten war, kantete sie die Pistole

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