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088 - Die Alpträume des Mr. Clint

088 - Die Alpträume des Mr. Clint

Titel: 088 - Die Alpträume des Mr. Clint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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den der Assistent für den Tod seines
Chefs verantwortlich machte. »Sieh dir das an«, murmelte Frank Retcher und
hielt die leere Plastiktüte vor MacSonans Gesicht. Er hatte sie in einer Ecke
hinter dem Bett gefunden, wo sie entweder hingeworfen oder vom Sturm hingefegt
worden war. »Die Skulpturen sind weg!«
    »Und die Nadel?«
fragte MacSonan dumpf. Er stand zitternd und frierend da. In seinem olivgrünen
Pyjama sah er aus wie ein Pennäler, den man beim nächtlichen Abenteuer erwischt
hatte.
    »Weg«,
entgegnete Frank Retcher knapp.
    Sie verließen
das Zimmer, nachdem feststand, daß sich hier niemand versteckt hielt.
    Den beiden
Männern war es ein Rätsel, wie Dixons Mörder in das Zimmer eingedrungen war.
    Sie zogen
sich rasch etwas über, eilten dann die Treppen hinunter, legten den Toten auf
die Seite, schlossen die Haustür auf und gingen hinaus ins Freie.
    Mit Pistolen
und Taschenlampen bewaffnet, drehten sie eine Runde ums Haus. Frank Retcher
hoffte, auf eine Leiter oder etwas Ähnliches zu stoßen, was den Verdacht
bekräftigt hätte, daß ein Unbekannter vielleicht ins Zimmer des Inspektors
geklettert war, um dort das Beweismaterial an sich zu nehmen, das zur
Untersuchung nach Inverness gebracht werden sollte.
    Aber sie
fanden lediglich Artur Dixons Taschentuch, in dem die blutige Stricknadel
eingeschlagen gewesen war. Es war zerfetzt und hing in mehreren Streifen in dem
dornigen Gestrüpp.
    Im Licht der
Taschenlampen suchten sie den Boden ab. Beide hofften, die Nadel vielleicht
doch noch zu finden. Aber ihre Hoffnung erfüllte sich nicht. Hin und wieder kam
eine Windbö auf, die ihnen Dreck und nasse Erde, Laub und kleine Zweige ins
Gesicht schleuderte, doch die Wucht des Sturmes war nicht mehr so stark, daß er
den beiden Männern gefährlich werden konnte.
    Frank Retcher
und MacSonan kehrten ins Haus zurück.
    Sie waren
fast eine halbe Stunde draußen gewesen. Es gab nicht den geringsten Hinweis auf
die Spuren des Täters.
    Aber Dixon
war tot. Blind war er die steile, ausgetretene Treppe hinabgestürzt.
    Etwas
Rätselhaftes, Unerklärliches war geschehen, und das Ereignis reihte sich in
dieser Art passend in das Mosaik des Unheimlichen und Geheimnisvollen, dem
Artur Dixon auf der Spur war.
    Frank Retcher
hatte die undankbare Aufgabe, nach Inverness zu telefonieren und Chiefinspektor
MacGlinch Dixons Ableben bekanntzugeben. Dazu begab er sich in die ehemalige
Rezeption. Speziell wegen ihrer Anwesenheit war die tote Leitung wieder
geschaltet worden, damit sie Verbindung aufnehmen konnten.
    MacSonan
stieg die Holztreppe empor. Es entging ihm, daß unter der breiten Stufe am
Treppenabsatz die Setzstufe eingebrochen war. Dieser Schaden war sicher schon
einige Jahre alt und nie repariert worden.
    Neu aber war
sicher die Tatsache, daß aus diesem eingebrochenen Stück eine der beiden
geheimnisumwitterten Skulpturen ragte, und zwar mit der unteren Hälfte des
natürlich nachgebildeten Körpers.
    Es erweckte
ganz den Anschein, als ob die vorhin durch geheimnisvolle Kräfte zum Leben
erweckte Figur durch einen Fußtritt oder durch eine in das Zimmer jagende
Windbö über den Boden gefegt und hier gelandet war.
    Es sah auch
ganz so aus, als ob die Skulptur noch versucht hätte, durch die Bruchstelle in
die Zwischendecke zu kriechen, um dort Schutz zu suchen. Doch dazu schien es
nicht mehr gereicht zu haben. Das Leben war aus ihr gewichen. Die rätselhaften
Kräfte hatten sie verlassen.
    MacSonan
merkte nicht, daß er mit der Fußspitze auf die winzigen Beine trat. Unter dem
Druck seines Trittes wurden die Beine der Skulptur, die den Hageren mit den
sichtbaren Rippen darstellte, zerbrochen.
    »Aaahhh!«
    Schaurig
hallte der Aufschrei durch die Stille. Er war so schrecklich, daß der schrille,
entsetzliche Unterton wie ein Rasiermesser in Larrys Bewußtsein drang.
    Wie von einer
Tarantel gestochen fuhr er auf.
    Das versprach
eine mehr als unruhige Nacht zu werden.
    Erst der
Zwischenfall mit Dr. Merredith, dann die starken Windböen, die fast eine halbe
Stunde gedauert hatten, nun dieser markerschütternde Schrei.
    X-RAY-3 riß
die Tür auf und stürzte hinaus auf den Gang, wo lediglich die Nachtbeleuchtung
brannte.
    Der Schrei
war aus einem Zimmer eine Etage tiefer gekommen.
    Als der Agent
halb auf der Treppe nach unten war, sah er vom anderen Ende des Ganges
Schwester Susy aus ihrem Häuschen rennen. Sie machte einen erschrockenen
Eindruck.
    Ein
schmerzhaftes Wimmern und Stöhnen erfüllte die Luft. Jemand

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