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088 - Die Alpträume des Mr. Clint

088 - Die Alpträume des Mr. Clint

Titel: 088 - Die Alpträume des Mr. Clint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wußte,
konnte man es bekämpfen. Darauf richtete Larry seine Strategie ein.
    In das
Sanatorium zurückgekehrt, führte er erst den Plan zu Ende, den er am Morgen
gefaßt hatte. Während Harold Glancys Abwesenheit installierte er die
Fernsehbeobachtungsanlage.
    Als er das
Zimmer verließ, traf er auf dem Korridor Schwester Susy.
    Sie war
reizend und anziehend wie eh und je.
    Larry
lächelte. »Schon wieder auf den Beinen?« wunderte er sich. »Ich denke, Sie
beginnen Ihren Dienst erst heute abend um sieben.«
    Ihr Lächeln
war filmreif. »Irrtum! Aber das können Sie natürlich nicht wissen. Ich habe
meinen Nachtdienst mit Schwester Edith getauscht.«
    Larry begriff
sofort. »Wegen dem wildgewordenen John Haggerty?«
    Sie nickte. »Es
ist vielleicht gut, wenn er mich die nächste Zeit nicht so bald zu Gesicht
bekommt.«
    »Wir können
einiges mit Beruhigungs- und Schlafmitteln tun, Schwester Susy.« Larry senkte
den Blick. Ihre festen, langen Schenkel waren eine Provokation. »Solange Sie
aber so miniberockt herumlaufen, kann ich für nichts garantieren. Da drehen
nicht nur unsere Kranken durch. Zähmen Sie Ihren übersprühenden Sex etwas, und
die Aufregung unter den männlichen Patienten legt sich von selbst! Ich schlage
Ihnen vor: Ab morgen erscheinen Sie in dicken, wollenen Strümpfen, einer
weiten, bis über die Knie reichenden Kittelschürze, und fangen an zu lispeln.
Dassh passcht doch zu einer lieben, kleinen Ssschussi, nicht wahr?«
    Larry Brent
lispelte perfekt, und Susy Wyngard, die erst nicht wußte, ob er’s ernst meinte
oder nicht, fing an zu lachen.
     
    ●
     
    Morna
Ulbrandson versuchte sich zu bewegen. Aber es ging nicht.
    Sie war auf
einem Bett, oder was immer es war, angebunden.
    Morna fühlte
sich benommen und angeschlagen. Aber das half alles nichts.
    Sie mußte
versuchen zu entkommen.
    Mit Lucille
Morris stimmte etwas nicht. In dem Getränk, das sie Morna gegeben hatte, war
eine einschläfernde Medizin gewesen.
    Morna
versuchte zu erkennen, wie lange sie hier schon lag. Aber jeglicher Zeitbegriff
war ihr verlorengegangen.
    Ihr Blick
wurde klarer. Die dämmrige Umgebung schälte sich aus der nachtschwarzen
Finsternis, die sie anfangs umfing. Morna sah die zahlreichen Regale, darin
standen kleine Gestalten. Und dann sah sie noch etwas, und sie zuckte zusammen.
    Sie befand
sich nicht allein in dem fensterlosen Raum. Jemand atmete, bewegte sich jetzt
und sprach.
    »Sie kommt zu
sich, Constance.« Das war die Stimme von Lucille Morris.
    Sie saß
rechts neben dem Bett. Neben ihr ein dunkler, magerer Körper. Ein wenig nach
vorn gebeugt.
    Constance!
Wer war Constance?
    »Es war Zeit,
Lucille.« Die Stimme von Constance. Alt und brüchig. »Es wird schon dämmrig. Du
hast wahrscheinlich zuviel in den Sherry getan.«
    »Ach was«,
entgegnete Lucille Morris. »Wahrscheinlich hatte es unten etwas angesetzt. Ich
habe die Flasche schon lange nicht mehr benutzt. Die Hauptsache ist, daß sie es
mit Bewußtsein mitbekommt. Wie Lachlan.«
    Morna hielt
den Atem an. Wovon sprachen die beiden Frauen? Nur eins wurde ihr klar: Es ging
um sie, und man erwartete etwas ganz Bestimmtes. Und das war ganz
offensichtlich nichts Gutes.
    »Was habt ihr
mit mir vor?« fragte X-GIRL-C. Ihre Stimme klang schwach. Unwillkürlich redete
sie in dieser bedrückenden Umgebung leise.
    Lucille
Morris lachte. »Sie wollte alles über Lachlan wissen. Nun erfährt sie es, und
es ist ihr auch nicht recht.« Ein gehässiges Lachen ließ Morna eine Gänsehaut
über den Rücken laufen.
    Die Schwedin
spannte ihre Muskeln an, überprüfte die Festigkeit der Fesseln und ihre Kraft,
die sie ausüben mußte, um sie eventuell zu sprengen. Es war nicht unmöglich,
von hier wegzukommen. Aber sie brauchte Zeit dazu. Und wieviel Zeit ihr zur
Verfügung stand, das wußte sie nicht.
    Lucille Morris
griff hinter sich, nahm von dem handgearbeiteten altmodischen Buchenschränkchen
eine Petroleumlampe und zündete sie an. Der flackernde Schein der stinkenden
Lampe machte das Innere des Raums noch gespenstischer. Aber in dem schwachen
Licht nahm Morna endlich ihre Umgebung wahr. Was sie zuvor in Umrissen erkannt
hatte, wurde im Umkreis des Lichthofs aus der Schwärze gerissen.
    Zahlreiche
holzgeschnitzte Arbeiten, ausschließlich Einzelfiguren, Darstellungen von
Menschen, standen dichtgedrängt in den primitiven, selbst zusammengebauten
Regalen. Da waren Bäuerinnen und Bauern zu sehen, ein Pfarrer bei der Predigt,
ein Bettler an der Straßenecke,

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