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088 - Die Alpträume des Mr. Clint

088 - Die Alpträume des Mr. Clint

Titel: 088 - Die Alpträume des Mr. Clint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Larry Brent, richtete Fragen an die Schwester und ließ sich
erzählen, auf welche Art und Weise sie Dr. Merredith entdeckt hatte.
    Sie erzählte
alles. Interessiert zeigte sich Dixon an der Tatsache, daß Susy Wyngard noch so
spät in Dr. Merrediths Zimmer gekommen war. Ohne auf Einzelheiten einzugehen,
hielt die Schwester es für richtig, den Zwischenfall mit John Haggerty zu
erzählen.
    Dixon nahm
seine Zigarre aus dem Mund. »Sie haben also in der ganzen Zeit vorher nichts
gehört?« fragte er. »Es wäre Ihnen nicht entgangen, wenn sich jemand dem Zimmer
von Dr. Merredith genähert hätte, nicht wahr? Ihr Aufenthaltsraum ist von der
einen Seite voll verglast und der Blick geht hinaus auf den Hauptgang. Jeder,
der sich diesem Zimmer hätte nähern wollen, müßte auch bei Ihnen vorbeigekommen
sein?«
    »Ja.«
    Dixon nickte.
»Ich sehe schon, wir stehen vor den gleichen Problemen wie bei den anderen vier
Fällen. Ein Unsichtbarer geht um. Anders kann ich es mir nicht erklären. Wenn
wir auch hier keinen Schritt weiterkommen, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Entweder ich nehme meinen Abschied, oder wir lassen das Haus schließen, weil es
hier nicht mit rechten Dingen zugeht.«
    Es lag ein
Unterton in seiner Stimme, der deutlich werden ließ, daß Dixon auch zu
seelischer Erregung fähig war.
    »Vielleicht
gibt es eine Geheimtür, die in den Raum führt?« meinte einer der Begleiter. Ein
hagerer, rothaariger Bursche mit Pickeln im Gesicht.
    »Dann müßte
das ganze Haus mit Geheimtüren durchsetzt sein«, knurrte Artur Dixon. »Die
übrigen vier Toten gab es an anderer Stelle, aber hier auf diesem Anwesen.«
    Er zog die
Schranktüren auf. Der Chefarzt des psychiatrischen Heimes, Dr. Frederic Frelly,
war in der Zwischenzeit ebenfalls von dem neuen Mordfall in seinem Haus
informiert worden.
    Dr. Frelly
befand sich auf dem Weg zum Sanatorium am River Enrick. Der Chefarzt hatte den
Abend bei Freunden verbracht. Wie es seine Gewohnheit war, hatte er jedoch die
Telefonnummer, unter der er in dieser Zeit zu erreichen war, hinterlassen.
    Susy Wyngard
ging nach draußen, um ihre Aufsichtspflicht fortzusetzen, während Dixons Leute
und Larry Brent das Zimmer weiter durchsuchten.
    Auf einem
Aktenschrank lagen mehrere alte Zeitungen und standen zwei Vasen, darunter eine
große, dunkle, bauchige. Mehr durch Zufall warf Dixon einen Blick hinein und
wollte sie schon wieder zurückstellen, als er zusammenzuckte. Er griff in die
Vase und brachte zwei kleine Tonfiguren hervor, wie sie Larry schon in der Hand
des Toten gefunden hatte. Auch diese beiden Skulpturen waren nackt und zeichneten
sich durch eine perfekte Nachbildungstechnik aus.
    Ausdrucksvoll
waren die Köpfe und jede einzelne Rippe, die sich am Körper der Darstellung
eines offenbar kranken Mannes unter der glatten Schicht abhoben.
    Dixon nahm
die Figuren in die Hand. »Komische Art, Menschen nachzubilden, finden Sie nicht
auch, Mister Brent?« fragte er beiläufig, ohne seinen Blick zu heben. »Und
warum legt man solche Figuren dann einfach achtlos in eine Vase? Die Dinger
haben doch bestimmt ’ne Stange Geld gekostet. Ich bin zwar kein
Kunstsachverständiger, aber das sieht man selbst als Laie, daß sie von Wert
sind.« Er wollte sie wieder in die Vase legen, als Larry stutzig wurde.
    Er ließ sich
eine Figur geben. »Sehen Sie hier«, murmelte er, während er die an die Seite
gelegten Hände eingehend betrachtete. »Kleine dunkle, klebrige Flecken.« Er
schnupperte daran. »Wie Blut.«
    Dixon sah ihn
an, als wäre Larry Brent nicht ganz richtig im Kopf.
    »Was wollen
Sie damit sagen?« fragte der Inspektor verwundert.
    »Vielleicht
war der Mörder scharf auf die Figuren. Aber das paßt nicht in das Bild«,
verbesserte sich Larry sogleich. »Hätte der unbekannte Täter wirklich die
Figuren an sich bringen wollen, hätte er das ohne weiteres tun können. Lassen
Sie auch diese Skulptur auf Fingerabdrücke und vor allem auf die Blutspuren
untersuchen. Irgendwie müssen sie ja draufgekommen sein.« Er hielt die Figur
mit spitzen Fingern.
    Dixon schlug
sie mit einem sauberen Tuch ein und steckte sie vorsichtig in seine
Manteltasche.
    »Vielleicht
kommen wir über die Figuren dem Täter näher«, murmelte Larry. Er wurde das
merkwürdige Gefühl nicht los, daß Dr. Merrediths Beschäftigung mit den
Skulpturen unter Umständen etwas mit seinem Tod zu tun haben könnte. Aber dafür
fehlte noch jeglicher Beweis.
    Frank
Retcher, der Spurenfachmann in Dixons Mannschaft, gab

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