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0884 - Mondwölfe

0884 - Mondwölfe

Titel: 0884 - Mondwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an.
    »Sicher, kein Einspruch. Nur eine Frage, John. Auf was willst du tatsächlich hinaus?«
    Er kannte mich gut genug, und ich lächelte vor meiner Antwort. »Gehen wir davon aus, daß alles so passiert ist, Suko, dann frage ich mich, warum er geschrien hat.«
    Der Inspektor runzelte die Stirn. »Geheult, meinst du?«
    »Okay.«
    »Damit hat er uns gewarnt.«
    »Das stimmt. Ich wundere mich, daß er es getan hat. Zuvor muß er versucht haben, jegliche Aufmerksamkeit zu verbergen, was ihm letztendlich auch gelungen ist. Dann aber dieser heulende Schrei. Ich glaube kaum, daß es ein Ausdruck des Triumphs gewesen ist.«
    »Das nicht«, gab Suko zu. Er ging um das Bett herum und blieb mit dem Rücken zum Fenster stehen. »Vielleicht ein Ausdruck des Schmerzes.«
    »Weshalb?«
    »Könnten wir davon ausgehen, daß er sich möglicherweise noch in der Verwandlung befand?« Da ich nichts sagte, sprach Suko weiter. »Ich rechne damit, denn bisher habe ich noch nicht erlebt, daß ein Werwolf auch Auto fährt.«
    Das stimmte. Wir hatten schon einige Male mit diesen Bestien zu tun gehabt, doch autofahrende Werwölfe waren uns bisher nicht untergekommen. Ich drängte meine Gedanken zurück und versuchte, mich zu erinnern. Wir hatten gesehen, wie Jackson als Flammenbündel aus dem Volvo geflüchtet war. Ein Mensch oder eine Bestie. Vielleicht auch beides? So genau kamen wir damit nicht zurecht, das Feuer und der Rauch waren auch zu stark gewesen. Das Gesicht jedenfalls war eine Fratze gewesen. Zumindest in der unteren Hälfte. Ich erinnerte mich deutlich an das langgestreckte Maul oder an die Schnauze, die nichts mehr mit dem Mund eines Menschen zu tun hatte. Hier war einiges noch in der Schwebe geblieben, und wir einigten uns letztendlich darauf, daß die Verwandlung noch nicht bis zum Ende fortgeschritten war.
    Danach durchsuchten wir die Wohnung.
    Es war nicht die Neugierde, die uns vorantrieb. Wir mußten einfach davon ausgehen, daß es außer Jackson noch fünf andere Menschen erwischt hatte, die wir vor einigen Wochen in den beiden Krankenzimmern kennengelernt hatten, als hinter einem Fenster Morgana Layton inmitten eines kalten Mondlichts erschienen war.
    Sie hatte damals den Keim gelegt. Nun war die Saat aufgegangen, und bestimmt nicht nur bei Jackson. Morgana würde bestimmt dafür sorgen, daß ihre Diener sie auch fanden, und sie hatten ihnen möglicherweise ein Ziel oder einen Treffpunkt vorgegeben. Dorthin mußte er gewollt haben, nahmen wir an. Zu irgendeinem geheimen Treffpunkt, über den ihn Morgana informiert hatte.
    Nicht nur ihn, auch die anderen.
    Suko hatte sich mit den gleichen Folgerungen und Gedanken beschäftigt wie ich. Er nickte mir zu und sagte: »Wir sollten so rasch wie möglich die Klinik aufsuchen und uns mit diesem Professor wie hieß er noch gleich? - zusammensetzen.«
    »Ben Chapman.«
    »Ja, stimmt. Ihn hat es ja auch erwischt gehabt. Aber er hat die Schüsse überlebt. Vielleicht ist er schon wieder im Dienst.«
    »Okay, er oder andere werden die Namen der Verletzten noch wissen. Los, packen wir es an!«
    Wir wollten die Wohnung verlassen, und dem stand auch nichts im Wege, bis wir plötzlich den Lärm aus dem Hinterhof hörten, der zu uns hochschallte.
    Es waren Schreie und auch Flüche.
    Wir eilten an ein Fenster. Die Scheibe war schmutzig, die Sicht zu schlecht, deshalb zerrten wir es auf. Noch immer trieb der Gestank des ausgebrannten Fahrzeugs zu uns hoch, vermischt mit dünnen Fahnen aus grauem Dunst.
    Das Geschehen spielte sich nahe der offenen Garage ab. Halb draußen und halb im Innern kämpfte einer der Polizisten gegen einen Angreifer, der aussah wie ein riesiger Vogel und hektisch seine Schwingen bewegte, es wohl aber nicht schaffte, aus der Garage herauszukommen, sich aber trotzdem an dem Mann festgeklammert hatte.
    War das ein Vogel?
    Plötzlich hatten wir unsere Zweifel, und für uns gab es kein Halten mehr…
    ***
    Der Schatten hatte in der Düsternis der hinteren Garagenhälfte gelauert, und Buster Simmons hatte ihn nicht gesehen, als er die Garage betreten hatte. Er wollte sich nur umsehen, seiner Pflicht genüge tun, denn es gehörte eben dazu, daß der Tatort sehr genau abgesucht wurde, und die Garage zählte er dazu.
    Er war hineingegangen und hatte seine Lampe hervorholen wollen. Da war der Angriff erfolgt.
    Blitzschnell und für Simmons erschreckend. Zuerst hatte er nichts getan und nur auf dem Fleck gestanden. Ihm war es vorgekommen, als hätte sich jemand an der

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