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0885 - Kampfplatz der Bestien

0885 - Kampfplatz der Bestien

Titel: 0885 - Kampfplatz der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehen, was auch ihr Freund entdeckt hatte.
    Eine Bestie stand dort, wo sich der äußere Lichtschein im Nebel verlief. Hochaufgerichtet, auf zwei Beinen, aber es war kein Mensch, denn Menschen hatten keine Wolfsschädel. Es war der Werwolf, einer der Werwölfe.
    Sein Anblick war schon schlimm genug, aber es kam noch grauenhafter für die beiden Zeugen.
    Die Arme der Bestie baumelten nach unten. Doch seine rechte Pranke - war die tatsächlich dunkel von Blut – umfasste eine alte Männerhand.
    Er kam wieder auf das Haus zu, und diejenige Gestalt, die in den letzten Sekunden starr am Boden gelegen hatte, wurde mitgeschleift, geriet ebenfalls in den Lichtschein, so daß beide erkennen konnten, wer der Tote war, den die Bestie hinter sich herschleifte.
    Es war der alte Freddy Line!
    ***
    Wir hatten wirklich nicht bis zum anderen Morgen oder auch nur bis zur Nacht gewartet und waren noch am Abend losgefahren. Eine Beschreibung will ich mir ersparen. Durch das neblige London zu kommen, glich einem Glücksspiel. Wir konnten nur hoffen, daß es später, auf der M3, besser wurde.
    Es waren mehr als zwei Stunden vergangen, bevor wir diese Autobahn erreichten, die in Southampton endete.
    Ich war der Fahrer, aber Suko gab ebenfalls mit acht. Gemeinsam ärgerten wir uns über die unverantwortlichen Raser, die uns trotz der schwierigen Sichtverhältnisse noch überholten und dabei nicht nur sich, sondern auch andere in Lebensgefahr brachten.
    Der Verkehr dünnte aus, je mehr wir uns dem Ziel Southampton näherten. Bis zum Dorset National Park würden wir es nicht schaffen. In London hatten wir uns mit Informationen über das Gebiet versorgt und erfahren, daß der dem Park am nächsten liegende Ort Fieldham hieß, und ihn hatten wir uns ausgesucht. Wir rollten durch bis zum Ende der Autobahn und auf einer normalen Straße weiter, die die Nummer 31 trug. Hinter Ringwood, das lag am Fluss Avon, lag der kleine Ort Ashley Heath. Dort wollten wir übernachten.
    Aus einem Atlas hatte ich ein kleines Hotel herausgesucht. Es nebelte zwar noch, aber Hinweisschilder waren zu lesen und zum Teil auch beleuchtet.
    Das Hotel, es hieß Avon’s Inn , lag in einer Seitenstraße. Es duckte sich unter Bäumen, durch deren Geäst die dünnen Nebelarme zogen wie müde gewordene Geister.
    Zwei Wagen standen vor dem Haus. Unser Rover gesellte sich als dritter hinzu.
    »Du hast Hunger«, sagte ich beim Aussteigen.
    »Wieso?«
    »Das sehe ich dir an.«
    »Brauchst du ein Alibi?«
    »Auch.«
    »Dann bin ich mal gespannt, ob wir noch etwas bekommen.«
    Es sah nicht danach aus, zumindest, wenn ich mir den lahmen Blick des Portiers anschaute, der uns aus großen Triefaugen entgegenblickte, zunächst einmal seine Nase schnäuzte und uns dann zunickte. »Ich bin erkältet«, sagte er.
    »Das sehen wir.« Ich stemmte meine Arme auf den Rezeptionstresen. »Können wir trotzdem ein Zimmer bekommen?«
    »Klar.«
    »Und auch etwas zu essen?« fragte Suko.
    »Wir haben noch ein paar Sandwiches übrig.«
    »Wie alt sind die denn?«
    Der Erkältete holte erst zwei Schlüssel vom Brett, dann schaute er Suko strafend an. »Jünger als ich.«
    »Wie tröstlich.«
    Wir trugen uns in den Anmeldeblock ein, und der Portier wollte wissen, wie das mit dem Essen wäre.
    »Zwei«, bestellte ich.
    »Gut, dann gehe ich in die Küche.«
    »Aber niesen Sie nicht über die tolle Mahlzeit.«
    »Ha, ha.«
    Er kam zurück, trug zwei Teller. Auf jedem lag unter durchsichtiger Plastikfolie ein Sandwich. »Wollen Sie das Essen mit auf Ihre Zimmer nehmen?«
    »Eigentlich schon. Gibt es da auch was zu trinken?«
    »Das müssen Sie bei mir kaufen.«
    Ich hatte Durst auf ein Bier, und auch Suko sagte diesmal nicht nein. Der Portier holte zwei Flaschen Tuborg aus der Kühlung und drückte sie Suko in die Hände.
    »Die Treppe hoch, dann rechts. Sofort die ersten beiden Türen. Gute Nacht.«
    »Ebenfalls«, sagten wir.
    Er antwortete auf seine Weise und prustete wieder los.
    Wir trugen die Taschen, das Bier und das Essen nach oben und betraten zugleich die Räume, in denen ruhig mal hätte jemand lüften können. Es roch wie in einer Abstellkammer. Trotz der Kühle öffnete ich mein Fenster und ließ kühle Nebelluft herein.
    Suko kam mit seinem Teller und der Flasche Bier, die er schon geöffnet hatte. Auch die Folie war bereits entfernt worden. Er ließ sich auf meiner Bettkante nieder und meinte: »Hier möchte ich nicht tot über dem Zaun hängen.«
    »Und ich nicht mal lebend.« Dann

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