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0885 - Kampfplatz der Bestien

0885 - Kampfplatz der Bestien

Titel: 0885 - Kampfplatz der Bestien
Autoren: Jason Dark
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kommst mir anders vor. Als wäre etwas passiert.«
    Dick überlegte. Er entschloss sich, Sally noch keine konkrete Antwort zu geben und bat sie, doch in den Wohnraum zu gehen, weil er sich noch die Hände waschen wollte. »Wenn du so lieb bist, kannst du mir einen doppelten Whisky einschenken.«
    »Hast du ihn nötig?«
    Donovan war schon auf dem Weg zum Bad. Er blieb noch einmal stehen und nickte.
    »Gut.«
    Er war froh, daß Sally keine weiteren Fragen gestellt hatte. Im unteren Bad, es war klein und beinahe eigentlich nur eine Dusche und ein Waschbecken, schaute er sich im Spiegel an, während er Wasser über seine Hände laufen ließ.
    Was er sah, gefiel ihm nicht. Er meinte nicht sein dunkles Haar und den Schweiß auf der Haut, der um seinen braunen Bart herum schimmerte, es war der Ausdruck in den Augen, der ihm nicht gefiel. Sie schauten längst nicht mehr so klar wie sonst. Der Blick flackerte, als wäre er dabei, jeden Augenblick wieder die Erinnerung an das kurz zurückliegende Geschehen offen zulegen.
    Er seifte sich die Hände ein, spülte den Schaum ab und griff nach einem Handtuch. Dick wußte nicht, wie Sally reagierte, wenn er ihr von seinem Erlebnis berichtete. Auslachen würde sie ihn nicht, dazu war sie einfach nicht der Typ, eine gewisse Skepsis allerdings würde sie schon an den Tag legen, was auch legitim war, wie er fand, denn er hätte nicht anders gehandelt.
    Jedenfalls mußten sie gemeinsam besprechen, wie es weitergehen sollte, und Sally Pickford war ein Mensch, der oft genug gute Ideen mitbrachte.
    Sie hatte die Tür zum Wohnraum offen gelassen, und die Wärme eines prasselnden Kaminfeuers strömte dem Eintretenden entgegen.
    Ihm kam es vor, als hätte er eine andere Welt betreten. Draußen der kalte, feuchte Nebel, im Zimmer die wunderbare Wärme, die gewebten, bunten Teppiche auf dem Boden, die wuchtigen Möbel im Landhaus-Still, deren Polster farbige Muster zeigten, die aussahen wie Herbstlaub und auch in den entsprechenden Farben schimmerten, wenn auch nicht glänzend.
    Das wuchtige Regal stand an der Steinwand. Zwischen den vielen Büchern standen die Glotze und die Musikanlage.
    Aus den Lautsprechern drangen weiche Melodien. Klassik, ein wenig verpoppt. Als Hintergrundmusik angenehm.
    Auf dem Tisch standen die Flasche und das Glas. Im Glas schimmerte der Whisky so weich wie das Licht, das aus verschiedenen Quellen in den Raum strömte. Bunte, von Sally selbst hergestellte Lampen sorgten für diese Atmosphäre. Sie schloß auch die kleinen Sprossenfenster mit ein, von denen die Christbaumlichter reflektiert wurden.
    Eine heimelige Welt, für deren Erstellung beide sehr geschuftet hatten, denn das alte Haus war von Grund auf renoviert worden, ohne ihm jedoch den eigentlichen Charme genommen zu haben. Ermöglicht hatte ihnen dies eine kleine Erbschaft, die auf Dicks Konto gutgeschrieben worden war.
    Er ließ sich in einen Sessel fallen, streckte die Beine aus, schloß für einen Moment die Augen, lauschte der Musik und dachte daran, daß alles nicht wahr sein konnte, was er erlebt hatte.
    Sally ließ ihn in Ruhe. Erst als er getrunken und sie auch von ihrem Tee genippt hatte, stellte sie eine Frage. »Was also ist geschehen?«
    Dick schaute sie an. Wie immer trug sie blaue Jeans und einen grauen Pullover. »Ob du mir das alles abnimmst?«
    »Du kannst es ja versuchen.«
    »Versuchen ist gut«, sagte er und verzog die Lippen, um gleich darauf den Kopf zu schütteln. »Ich werde mit einer Frage beginnen, aber lach mich bitte nicht aus.«
    »Nein, nein…«
    »Sally, glaubst du, daß es Vampire und Werwölfe in der Wirklichkeit gibt?«
    Sally schwieg. Sie lachte ihn auch nicht aus, sie runzelte nur die Stirn. Dann kam sie auf seinen Beruf zu sprechen und war der Meinung, daß irgendwelche Schüler ihm davon erzählt hatten.
    »Nein, Sally, so ist es nicht. Du hast richtig gehört, ich habe diese Begegnung gehabt.«
    »Mit einem Vampir?«
    »Und einem Werwolf«, bestätigte er.
    »Jetzt brauche ich auch einen Drink.« Sie stand auf und holte sich ein Glas. Inzwischen hatte ihr Dick schon die Flasche rübergeschoben und darüber nachgedacht, wie er ihr seine Erlebnisse am besten beibringen sollte. Er wollte nichts übertreiben, er würde versuchen, so cool wie möglich zu sprechen, das war am besten.
    »Ich höre, Dick.«
    Und sie hörte tatsächlich sehr genau zu. Sally unterbrach ihren Partner mit keinem Wort. Erst als er seinen Bericht beendet hatte, atmete sie tief durch, leerte ihr Glas
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