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0888 - Angriff auf die Vampirstadt

0888 - Angriff auf die Vampirstadt

Titel: 0888 - Angriff auf die Vampirstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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machte, nahm Nicole an einem der Computerterminals Platz, um Pascal Lafittes Recherche-Ergebnisse zu vertiefen. Das gleichmäßige Dröhnen der Triebwerke machte Zamorra schläfrig. Er schloss die Augen - und sah eine prächtige chinesische Stadt, deren geschwungene Dächer golden in der Sonne glänzten.
    Ruckartig fuhr Zamorra hoch. Beunruhigt sah Nicole ihn an.
    »Ist bei dir alles in Ordnung, Chef?«
    »Sicher. Ich musste nur für eine Sekunde die Augen zu machen.«
    »Eine Sekunde? Du warst über eine halbe Stunde weg!«
    »Was? Das kann nicht sein. Ich habe doch nur…« Zamorra schüttelte verwirrt den Kopf. »Offenbar hat mich mein kleiner Ausflug nach Choquai mehr geschlaucht, als ich dachte.«
    Nicole sah ihn skeptisch an. Vermutlich ahnte sie, dass ihr Gefährte ihr etwas verschwieg, aber Zamorra wollte sie nicht noch weiter beunruhigen. Für den Kampf gegen die Tulis-Yon brauchte sie ihre volle Aufmerksamkeit. Er konnte ihr später alles berichten.
    »Also, was haben wir?«
    »Was habe ich , meinst du wohl«, erwiderte Nicole mit einem spitzbübischen Grinsen. »Während der Herr Professor geruhte, ein kleines Nickerchen zu machen, habe ich diverse Anfragen an Rob geschickt, der sie an seine zweifellos fürstlich entlohnten IT-Experten weitergeleitet hat. Die ersten Antworten trudeln gerade ein.«
    Die Französin klickte sich durch die E-Mails. Zamorra erhob sich von seinem Sessel und blickte ihr neugierig über die Schulter. »Sind das da FBI-Akten?«
    »Entweder besitzt Robert verdammt gute Kontakte, oder er hat ein paar erstklassige Hacker auf seiner Gehaltsliste.«
    »Du weißt, dass man dafür in den Knast kommen kann?«
    Nicole strahlte ihren Lebensgefährten mit einem honigsüßen Lächeln an. »Ich werde einfach sagen, du hast mich angestiftet, Chéri. Ich bin schließlich nur eine einfache Sekretärin.«
    Zamorra seufzte. »Lohnt es sich wenigstens, dafür für zehn Jahre nach Guantánamo zu wandern?«
    »Und ob.« Nicole öffnete eine Datei, die eine Reihe von Namen enthielt, und zeigte sie Zamorra. »Ich habe mir eine Liste der vermissten Personen im Bereich Detroit besorgt und ihre Hintergründe gecheckt. Das meiste war nicht sehr ergiebig. Aber dann bin ich auf ihn gestoßen.«
    »Thomas Chen«, las Zamorra vom Bildschirm ab. »Ist es das, was ich ahne?«
    Nicole nickte. »Chen ist Geschäftsführer einer mittelständischen Import-Firma, die sich auf den Handel mit China spezialisiert hat. Bis vor knapp vier Jahren war er leitender Angestellter von Patrick Lau Enterprises. «
    Zamorra stieß einen Pfiff aus. Die in Los Angeles ansässige Firma hatte damals Kuang-shi und seiner wolfsköpf igen Armee als Tarnung gedient. Patrick Lau und zahlreiche seiner Mitarbeiter waren selbst Tulis-Yon gewesen.
    »Er ist also gar kein Opfer der neuen Tulis-Yon-Attacken. Er ist der Ursprung.«
    »Wie es aussieht, gehört er zu den Überlebenden der Schlacht von Vernon«, sagte Nicole. »Und jetzt ist er die Keimzelle einer neuen Armee von Wolfsköpfigen. Wenn wir Pech haben, gibt es im ganzen Land noch viele andere wie ihn.«
    »Bleibt nur eine Frage: Wie spüren wir sie auf? Chen wird seine aktuelle Adresse kaum seiner Sekretärin gegeben haben.«
    »Nein, aber dafür hast du ja deine Sekretärin«. Nicole öffnete eine weitere Datei. Sie zeigte die stark vergrößerte Satellitenaufnahme einer Ansammlung schmuckloser Hallen und Industriegebäude. Zamorra wollte lieber gar nicht wissen, woher seine Gefährtin das hatte.
    »Was immer sie vorhaben, offenbar müssen sie zunächst ihre Reihen auffüllen. Und wo versteckt man solange ein ganzes Rudel dieser Wolfsnasen?«
    »In einer Lagerhalle?«
    »Exakt.« Nicole deutete auf den Bildschirm. »Dieser Komplex gehört Chens Firma Golden East Products. Er wurde vor zwei Monaten zugunsten einer moderneren Anlage aufgegeben und steht seitdem leer.«
    Das passte. Auch in-Vernon hatten die Tulis-Yon einen Lagerhallen-Komplex als Versteck benutzt. Offenbar waren die Wolfskrieger hinsichtlich ihrer Vorgehensweise nicht allzu flexibel. Gut für uns , dachte Zamorra.
    Der Dämonenjäger beugte sich vor, um Nicole mit einem dicken Kuss zu belohnen und zuckte zusammen. Für einen winzigen Moment glaubte Zamorra, eine andere Frau vor sich zu sehen, eine wunderschöne Asiatin. Mit einem ironischen Lächeln entblößte sie ihre spitzen Eckzähne.
    Dann war das Trugbild wieder verschwunden. Verwirrt schüttelte der Parapsychologe den Kopf.
    »Was ist los?«, fragte Nicole

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