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0893 - Der Atem des Bösen

0893 - Der Atem des Bösen

Titel: 0893 - Der Atem des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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Verstand gewesen, niemals gewünscht hätte.
    Die Wucht des Zusammenpralls mit dem Monster stieß den Direktor zu Boden. Er schlug so hart auf die Steinfliesen, dass ihn das vielleicht schon umbrachte. Aber der Riesenkröte genügte es nicht. Sie thronte auf ihm wie auf einer gerade erlegten Beute, riss den Schlund auf und -Das Krachen des Schusses machte Nicole klar, wie knapp sie davor gestanden hatte, selbst unter den unheilvollen Einfluss der Krötenausdünstung zu geraten. Im letzten Moment hatte sie abgedrückt - der Knall ernüchterte sie schlagartig, und im Kopf der Monstrosität zerplatzte das linke, Nicole zugewandte Auge. Die Kiefer schnappten mit einem seufzerartigen Klang zu, noch bevor sie Brunswick erreichten, und die Kreatur schrumpfte, als würde die Luft durch das Einschussloch aus ihr entweichen.
    Nicole ließ sich davon nicht täuschen. Sie blieb auf der Hut. Und ihre Vorsicht trug Früchte, denn trotz des schweren Treffers löste sich das warzige Wesen mit einem schmatzenden Geräusch von seiner Beute und wandte sich nun der Frau zu, die es gewagt hatte, ihm Schmerz zuzufügen.
    Schmerz?
    Nicole schauderte. Die Kugel musste sich durch das Auge ins Gehirn des Krötenwesens gebohrt haben, und eigentlich hätte es auf der Stelle tot umfallen müssen. Eigentlich. Normalerweise.
    Aber nichts an dieser Situation war »normal«. Hier wirkten dieselben unguten Kräfte, die schon Kennedy zum Verhängnis geworden waren.
    Und darum zögerte Nicole auch nicht, das komplette Magazin ihrer Handwaffe in den gifttriefenden Körper des Ungetüms zu entleeren.
    Erst das harte metallische Klicken, mit dem der Schlagbolzen auf eine bereits verbrauchte Patronenhülse traf, ließ sie innehalten.
    Die Kröte stieß einen gutturalen Laut aus, der nicht aus dem Schlund, sondern aus den Einschusslöchern zu kommen schien. Zum zweiten Mal wurde Nicole Zeugin, wie das zentnerschwere Geschöpf sich abstieß und durch die Luft katapultierte. Ein aberwitziger Anblick, besonders wenn diese Kreatur genau auf einen zukam.
    Merde!, fluchte Nicoles, als sie begriff, dass ihr keine Zeit mehr zum Ausweichen blieb.
    Aus den Augenwinkeln sah sie etwas heranfliegen. Es glänzte silbern und ähnelte einem von aurenhaftem Licht umgebenen Diskus.
    Wichtiger aber als sein Aussehen war, dass es traf.
    Das Biest mitten im Sprung in Halshöhe traf…
    ... und ihm den Kopf vom Rumpf trennte.
    Der vielzentnerschwere Torso landete dennoch auf Nicole und begrub sie unter sich.
    Zu spät, chéri, war ihr letzter Gedanke, bevor der Aufprall ihr die Besinnung raubte…
    ... und ihr jeden Knochen im Leib brach?
    ***
    »Endlich…« Seine Erleichterung war unüberhörbar. »Ich dachte schon…«
    Sie sah zu ihm auf. Er hatte ihren Kopf in seinen Arm gebettet und kniete neben ihr. Für einen Moment lauschte sie in sich, suchte nach brutalen Schmerzherden, die auf größere Verletzungen hingewiesen hätten, wurde aber nicht fündig. Da waren nur geringfügige Prellungen.
    Sie hatte definitiv schon Schlimmeres aushalten müssen.
    Ihr Blick fand denjenigen, der mehr hatte aushalten müssen - und ein paar Schritte entfernt lag, halb verdeckt von mehreren Personen, die ihn umstanden: der Enthauptete.
    »Ist das…?«
    »Christie.« Zamorra nickte und machte eine Handbewegung weg davon, dorthin, wo eine zweite Gruppe von Polizisten stand. Zu ihren Füßen lag der Kopf des Toten, seitlich auf der Wange, das Gesicht in die entgegengesetzte Richtung zeigend, sodass Nicole nur blutverschmierte Haare sehen konnte.
    Das Amulett hing wieder an seiner Kette vor Zamorras Hemd. Es gab keine erkennbaren Blutspuren daran, und es war auch von keiner Aura mehr umgeben.
    »Wie lange war ich ohne Besinnung?«
    »Vielleicht zehn Minuten«, sagte Zamorra. »Sie haben Brunswick hinausgebracht. Der Doc war noch im Haus. Er nimmt sich seiner an.«
    Sie nickte, wollte sich aufrichten, aber er hinderte sie sanft daran. »Bleib noch etwas liegen. Ich will, dass der Arzt dich auch noch untersucht, bevor du…«
    »Das ist nicht nötig.« Sie widersetzte sich seiner Besorgnis und rappelte sich auf. Er hinderte sie nicht weiter daran - dafür kannte er sie und ihren Dickkopf zu gut.
    Nicole spürte einen Schwindel, und für einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen. Sofort war Zamorra zur Stelle und hielt sie am Arm. Sie wehrte sich nicht dagegen.
    »Danke.«
    »Ich sagte ja, du wartest besser auf…«
    »Es geht schon wieder. Kümmern wir uns lieber um das, was hier passiert. Zwei Tote

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