Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0896 - Das Psychonauten-Kind

0896 - Das Psychonauten-Kind

Titel: 0896 - Das Psychonauten-Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich der Mann seine ersten blutigen Sporen geholt hat. Er ist dann ausgeschieden und untergetaucht, hat wohl als Einzelkämpfer weitergemacht.«
    »Und muß auf den Jungen und den Hund getroffen sein«, sagte Suko.
    Miller hob die Schultern. »Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, daß sich ein Mann wie Huxley mit einem Kind und dazu noch mit einem Hund abgibt.«
    »Da haben Sie recht, aber manchmal bietet das Leben Überraschungen, mit denen wir nicht gerechnet haben. Für uns ist es wichtig, daß wir nicht nur den Jungen mit seinem Hund finden, sondern auch die drei Killer. Ich könnte mir vorstellen, daß der Junge versuchen wird, sich an den drei Männern zu rächen. Das heißt, er wird alles dransetzen, um sie zu bestrafen, sage ich mal.«
    Miller blickte mich erstaunt an. »Wie? Ein Junge, der gegen drei Profimörder kämpft?«
    »Ja.«
    »Das geht doch nicht!«
    »Sie haben etwas vergessen, Captain. Unterschätzen Sie das dritte Auge nicht. Es ist ein Zeichen, ein Erbe, ein Sigill. Mein Kollege und ich kennen die Hintergründe. Nehmen Sie es einfach als Tatsache hin, auch wenn es Ihnen schwerfällt, daß es Menschen gibt, die tatsächlich ein drittes Auge haben. Es ist nur verschüttet.« Ich lächelte. »Akzeptieren Sie es einfach als eine Tatsache.«
    Miller runzelte die Stirn. »Wenn ich ja nicht so viel von Ihnen gehört hätte, würde ich Sie jetzt als Scharlatane bezeichnen, so aber halte ich mich zurück.«
    »Danke«, sagte ich lächelnd.
    Suko tippte dem Captain auf die Schulter. »Und jetzt wäre es nett, wenn Sie uns die Zeichnungen zeigen könnten. Vielleicht kommt uns der eine oder andere bekannt vor.«
    »Da müßten wir in mein Büro gehen.«
    »Kein Problem.«
    »Ich bleibe aber hier«, sagte Gomez.
    »Können Sie.«
    Wir folgten Miller und gingen den Gang wieder zurück. Der Captain schaute zu Boden. Dabei knetete er sein Kinn. »Der Fall ist mir mehr als rätselhaft, muß ich gestehen. Ich bin doch überfragt, nicht was die Morde und die Killer angeht, so etwas erleben wir immer wieder. Mich machte nur die Rolle des Jungen und des Hundes stutzig. Ich bekomme es nicht so sehr in die Reihe.«
    »Wir auch noch nicht, keine Sorge.«
    »Dann bin ich beruhigt.«
    Das Büro des Captains war nüchtern eingerichtet. Natürlich stand auch an seinem Schreibtisch ein Computer, doch auf der Platte lagen die Werke des Zeichners, und sie wirkten im Vergleich mit der modernen Elektronik regelrecht antiquiert.
    Vier Zeichnungen - drei Männergesichter und das Gesicht des Jungen. Die Blätter lagen nebeneinander auf dem Schreibtisch.
    Die Gesichter der Männer sagten uns nichts. Ich schüttelte den Kopf. Suko hob die Schultern. Gemeinsam betrachteten wir das Gesicht des Jungen.
    Es war ein offenes Gesicht, und wir wußten nicht, ob es dunkel oder blond war, das ging aus der Zeichnung nicht hervor. Aber Gomez hatte erwähnt, daß er blonde Haare hatte. Wir konzentrierten uns auf die Stirn, die glatt aussah, obwohl der Zeichner das Auge angedeutet hatte.
    »Das ist er«, sagte Suko.
    »Was?«
    »Ein Psychonaut.«
    Miller räusperte sich. »Wie bitte?«
    »Er ist ein Psychonaut.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Ist auch gut so.«
    »Was sagen Sie denn zu diesem Gesicht? Kommt es Ihnen unter Umständen bekannt vor?«
    Suko und ich schüttelten gemeinsam unsere Köpfe und hörten die enttäuscht klingende Antwort des Captains. »Das habe ich mir beinahe gedacht. Schade.«
    Ich beruhigte ihn. »Keine Sorge, Captain, der Fall ist nicht beendet. Wir sehen auch keinen Grund, aufzugeben, wenn Sie verstehen. Wir bleiben am Ball, denn wir haben ein sehr großes Interesse daran, diesen Jungen zu finden.«
    »Ist er gefährlich?«
    »Er kann gefährlich werden.«
    »Den drei Killern.«
    »Auch.«
    »Und wem noch?«
    »Das wissen wir nicht«, erwiderte ich. »Daß er existiert und sich vielleicht unbewußt geoutet hat, ist ein Phänomen und ein Problem zugleich. Es muß für ihn ein Motiv geben, daß er sich hier in der Nähe von London bewegt, wobei ich nicht damit sagen will, daß er sich unbedingt diese Stadt ausgesucht hat, aber es liegt schon auf der Hand, hier nach ihm zu suchen.«
    »Das wird schwierig werden.«
    »Stimmt.«
    »Wenn wir wenigstens seinen Namen wüßten«, sagte Suko. »Eingetragen in das Anmeldebuch haben sich wohl beide nicht. Oder wollten der Junge und der Killer in dem kleinen Hotel übernachten?«
    »Keine Ahnung. Es ist durchaus möglich, daß sie nur etwas essen oder trinken wollten. Zerbrochene

Weitere Kostenlose Bücher