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0897 - Monster-Maar

0897 - Monster-Maar

Titel: 0897 - Monster-Maar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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einmal vor ihrem geistigen Auge Revue passieren ließ, und dann in Gedanken beim Ältesten aus der Gruppe hängen blieb. Dem Mann, den Zamorra eindeutig identifiziert hatte. Ihre Augenbrauen hoben sich vor Überraschung, und ihr Blick taxierte den Professor.
    Zamorra schmunzelte. »Hätte ich es nicht selbst erlebt, könnte ich mir wohl auch kaum glauben. Und wenn meine Vermutungen zutreffen, führt dieser alte Mann in seiner Bibliothek längst nicht nur theologische Schriften.«
    Dann waren sie angekommen. Die beiden Franzosen und die Geschwister aus Mendig standen vor einer dunklen Eichentür. Dahinter befand sich die »Bibliothek«, wie ein kleines, ordentlich hinter einer Plastikscheibe an die Wand gedübeltes Schild ihnen verriet. Holger Lessbrück griff in die Tasche seiner Kutte und brachte einen Schlüsselbund zum Vorschein, an dem eine schier unüberschaubare Anzahl von Schlüsseln hing. Mit gezielten Griffen sortierte der junge Mönch einen aus, steckte ihn ins Schloss, und drehte ihn. Sekunden später öffnete er die Eichentür.
    »Ich weiß nicht genau, was oder wen Sie hier zu finden hoffen, Professor«, sagte Holger beschwörend, »aber was immer es ist: Tun Sie's schnell. Wenn man uns hier erwischt, kann ich für nichts garantieren. Der Bereich ist off limits.«
    Zamorra nickte verständnisvoll. Er hatte nicht vor, den jungen Mann in Schwierigkeiten zu bringen. Doch er musste diese Bibliothek durchsuchen. Eine innere Stimme sagte ihm, dass ihre Bestände nicht rein christlicher Natur sein dürften. Gemeinsam mit Nicole trat er durch die Tür, die Lessbrücks folgten ihnen schweigend.
    Der Raum, der sich ihnen darbot, war riesig. Er erstreckte sich über zwei Etagen und weit über hundert Quadratmeter, wirkte aber winzig. Reihe an Reihe, an Wänden und Gängen, standen unzählige Bücherregale und nahmen dem Betrachter jegliches Gefühl für die Größe der Zimmer, die ohnehin immer nur eines von vielen waren, aus denen die Bibliothek bestand. Immer wieder stieß man auf kleine Sitzecken mit weißen Tischen, die das Gesamtbild auflockerten und zum Sitzen und ruhigen Studieren einluden.
    Im Eingangsbereich stand ein schwerer Schreibtisch aus dunklem Holz, auf dem ein moderner Computermonitor und eine Tastatur ruhten. Allem Anschein nach hatte das Digitale Zeitalter auch in dieser Klosterbibliothek Einzug gehalten. Zamorra eilte auf ihn zu, während Nicole und Astrid noch den Anblick der vielen Regale auf sich wirken ließen. »Gestatten Sie, dass ich ein wenig durch Ihren Katalog surfe?«, fragte der Professor. »Dauert auch nicht lange.« Holger nickte widerwillig.
    Mit wenigen Tastenklicks hatte Zamorra das Gerät aktiviert und den Katalog der Bibliothek aufgerufen. Gezielt gab er mehrere Suchworte ein, allesamt aus dem okkulten Bereich, fand aber erwartungsgemäß keine Treffer. Auch »Vrilya« führte zu keinem Ergebnis. Okay , dachte er und grinste, wäre ich eine Klosterbibliothek, würde ich solche Werke wohl auch nicht gleich offen präsentieren. Als Nächstes suchte er nach Autorennamen: Blavatsky, Bulwer-Lytton… ebenfalls ohne Erfolg.
    Einige Minuten lang widmete er sich noch dem PC, kam aber zu keinem Ergebnis. Dann schloss er sich den anderen an, die bereits an den Regalen entlang schlenderten. »Wonach suchen wir eigentlich«, fragte Holger, als er zu ihnen aufgeschlossen hatte.
    »Genau kann ich Ihnen das erst sagen, wenn wir es gefunden haben, aber allgemein gilt: nach allem, was nicht in eine Klosterbibliothek gehört. Okkulte Texte, schwarzmagische Schriften…«
    »Und das ist Ihr Ernst«, fragte der Mönch. Zamorra war nicht sicher, ob das als Frage oder Feststellung gemeint war, doch er kommentierte es nicht weiter. Auch Holger schwieg und widmete sich erneut den Regalen.
    »Wie steht es mit Nebenräumen?«, fragte der Professor schließlich. »Gibt es hier abgetrennte Bereiche? Verschlossene Zimmer, in denen auch noch Bücher aufbewahrt werden? Oder vielleicht Geheimräume?«
    Holger seufzte und schüttelte verneinend den Kopf. »Noch mal zum Mitschreiben, Monsieur: Wir sind hier nicht bei ›Der Name der Rose‹. Dies ist ein Kloster, nicht mehr als das.«
    Theatralisch hob er die Arme, als wolle er den ganzen Raum in seine Aussage miteinbeziehen. Plötzlich stutzte er. »Haben Sie das auch gehört?«
    ***
    Astrid konnte ihr Glück kaum fassen.
    Sie hatte ein Regal inspiziert, als sich nur wenige Meter neben ihr eine Tür geöffnet und ein Mönch den Raum betreten hatte. Nur mit

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