09 - Verschwörung der Druiden
in ihr Auto steigern, sagt sie. Niemand sagt Gloria, was sie tun soll!«
»Jä-ge-rin«, sang der Chor. »Äh-Jä-ge-rin.« Durch Glorias Unterbrechung hatte der Singsang den Großteil seines Schwungs verloren. Was bedeutete, dass sie sich leicht irritieren ließen. Buffy hätte darin ein gutes Zeichen gesehen, wenn es nicht so viele Vampire gewesen wären.
Außer den sechs, die direkt hinter Gloria aufgetaucht waren, entdeckte sie zwölf oder vierzehn andere, die aus den Büschen am Rand des Parkplatzes traten. Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter und sah vier oder fünf weitere um die Ecke biegen.
»Jägerin!«, begann Gloria wieder.
»Jä-ge-rin!«, wiederholten ein paar von den anderen, während sie langsam näher kamen.
Sie bildeten einen unregelmäßigen Kreis um sie.
»Jä-ge-rin! Jä-ge-rin! Jä-ge-rin!« Der Chor wurde lauter, während sich der Ring der Vampire näherte und sich wie eine Schlinge um einen Hals zusammenzog.
»Jä-ge-rin! Jä-ge-rin! Jä-ge-rin!«
Das, dachte Buffy, sieht nicht gut aus.
»He! Seid ein bisschen leiser da draußen! Ein paar Leute versuchen zu schlafen!«
Die Stimme drang von irgendwo - einem offenen Fenster vielleicht - aus dem Apartmentkomplex hinter dem Parkplatz. Der Chor büßte erneut seinen Rhythmus ein, als die Vampire für einen Moment zusammenzuckten.
Buffy hoffte, dass der Moment genügen würde.
Sie machte kehrt und war mit drei schnellen Schritten an der Einfahrt zum Parkplatz. Sie wirbelte blitzartig herum und zielte mit dem Fuß auf die Brust eines der Vampire, die ihr den Weg versperrten. Er kippte überrumpelt nach hinten. Die Blutsauger neben ihm versuchten ihre Reihe zu schließen, aber sie hielt in jeder Hand einen Pflock und rammte sie in die beiden nächsten Vampire.
Die beiden zerfielen augenblicklich zu Staub.
Ein sehr gelungener Zug, dachte Buffy. Jetzt muss ich nur noch ein weiteres Dutzend Züge von diesem Kaliber machen.
Für einen kurzen Moment herrschte schockierte Stille, dann schienen alle restlichen Vampire gleichzeitig aufzuschreien.
»Holt sie euch!«, befahl Gloria.
Für Buffy war jetzt Boogie-Zeit. Vor ihr war alles frei - und hinter ihr waren fünfundzwanzig Vampire.
Ein weiterer Blutsauger versuchte ihr den Weg zu versperren. »Du wirst uns nicht...«
Sie trat ihm die Beine unter dem Körper weg und er landete hart auf dem Rücken.
Aber jede Sekunde, in der sie nicht weiterlief, bedeutete, dass die anderen Vampire näher kamen. Wie konnte sie zwei Dutzend dieser Monster entkommen? Sie sah bereits, wie sie ausschwärmten, um ihren Fluchtweg zu blockieren. Vampire waren schneller als Menschen. Sie waren fast so schnell wie die Jägerin. Wenn sie alle auf einmal angreifen...
In der gegenüberliegenden Ecke des Parkplatzes flammten Scheinwerfer auf. Ein Automotor erwachte röhrend zum Leben. Reifen quietschten, als der dunkle Wagen herangebraust kam und die Vampire zur Seite scheuchte.
Das Auto kam einen Fußbreit vor Buffy zum Halt. Drei Türen öffneten sich und drei junge Männer in langen Roben sprangen heraus. Doch diesmal hatten sie die Kapuzen nach hinten geschlagen.
Es waren die Jungs aus Wales.
Ian hielt ein großes Kruzifix in der Hand. Tom und Dave waren mit Armbrüsten bewaffnet.
»Zurück mit euch!«, schrie Ian der näher drängenden Horde zu.
Der Ring der Vampire - oder das, was von ihm übrig war - kam abrupt zum Stillstand. Die Blutsauger starrten sie an.
»Jetzt!«, rief Ian.
Dave und Tom feuerten ihre Armbrüste ab. Beide Bolzen trafen ihr Ziel. Zwei weitere Vampire lösten sich auf.
Die Vampire zischten und rannten, verschwanden wieder in den Büschen, aus denen sie gekommen waren.
»Du hast nicht zum letzten Mal von der kleinen alten Gloria gehört!«, rief eine Stimme aus dem Dunkeln.
Buffy starrte Ian an. »Habt ihr Jungs die ganze Zeit dort hinten gewartet?«
Ian nickte. »Wir haben Gerüchte gehört, nach denen in diesem Teil der Stadt das Böse sein Unwesen treiben soll. Deshalb haben wir uns auf die Lauer gelegt.« Er schenkte ihr sein bezauberndstes Lächeln.
Aber ihre Wut war zu groß, um sich von seinem Charme einwickeln zu lassen. »Jemand hätte getötet werden können«, fauchte sie. »Wie die Frau, die von diesen Vampiren überfallen wurde.«
»Wir wollten gerade eingreifen. Mein Onkel wollte sich nur noch vergewissern, dass sich hier nicht noch mehr Vampire herumtreiben. Aber als wir aus dem Wagen steigen wollten, bist du aufgetaucht.«
»Und?«, fragte Buffy.
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