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0921 - Totengrinsen

0921 - Totengrinsen

Titel: 0921 - Totengrinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es nicht aussprach oder aussprechen konnte, weil es tief in ihm steckte und erst dann zum Vorschein kam, wenn es soweit war.
    Wie bei ihr!
    Die beiden Männer blieben. Sie wußten nicht, was sie tun sollten, und Jane konnte keinen Kontakt aufnehmen, obwohl sie es sich wünschte, denn dann hätte sie ihnen berichten können, wie gut es ihr doch letztendlich ging und sie sich keine Sorgen zu machen brauchten.
    Es war wie ein Wunder, denn plötzlich löste sie sich. Oder waren es die anderen, die sich entfernten und dabei kleiner wurden?
    Jane kümmerte sich nicht darum. Sie war sich ihrer Sache sicher. Es ging ja wunderbar. Sie existierte, sogar ohne Körper, denn etwas lockte sie.
    Das Licht.
    Wunderbar und strahlend. Obwohl sie nicht direkt hineinschaute, befand es sich überall. Es umgab sie wie ein zu weit geschnittener Anzug. Es war an ihrer rechten, an der linken und auch an der oberen oder unteren Seite wie ein strahlendes Wunder.
    Eine phantastische Supernova, die alles enthielt, was ihr bisher gefehlt hatte. Dieses Licht und dieser Tunnel gaben ihr die nötige Sicherheit, die sie brauchte.
    Endlich Frieden…
    Hinzu kam die Musik. Sie war so wunderbar. Eine Musik, wie Jane sie noch nie zuvor in ihrem Leben gehört hatte. Die besten Komponisten schienen sich zusammengetan zu haben, um diese Musik zu komponieren. Jeder hatte das Optimale gegeben, es war einfach phantastisch, und diese Musik würde sie auf ihrer Reise bis an das große Ziel begleiten.
    Jane konnte nicht anders, aber sie strahlte. Die innere Freude breitete sich aus. Vielleicht hatte Jane auch nur das Gefühl, so zu strahlen, denn sie begriff noch immer nicht genau, daß sie nicht mehr in ihrem Körper steckte.
    Sie fühlte sich so leicht und wunderbar. Was sie war, interessierte sie nicht. Der Körper schien vorhanden zu sein, aber nicht mehr in seiner festen Gestalt, er hatte sich aufgelöst und umgab sie wie ein Schleier. Oder auch nicht, aber das interessierte sie nicht mehr.
    Sie glitt weiter.
    Das Licht lockte.
    Das Jenseits, die Ewigkeit?
    Jane steckte im Tunnel. Sie fühlte sich unaussprechlich gut. Es war das Erleben, wie sie es von der Erde her nicht kannte, und sie hoffte jetzt, daß sie nie mehr zurückkehren würde.
    Ihren Körper sah sie nicht mehr.
    Unter ihr - aber was war schon oben und unten - entdeckte sie nichts. Alles war so verschwommen, so anders. Sie hatte die andere Welt endlich verlassen, auf sie wartete das ewige Glück.
    Bis sie das Gesicht sah!
    Es war da, es war aus dem Nichts gekommen, und plötzlich war alles anders…
    ***
    Nathan freute sich. Er hatte es geschafft. Er hatte sie sich geholt. Er würde sie beeinflussen können.
    Er wußte nicht genau, was mit ihr geschehen war, klinisch tot war sie vielleicht nicht. Oder doch?
    Zumindest ihr Geist hatte sich gelöst, und dank seiner Kräfte hatte er sie in den Tunnel geleitet, der zum Licht führte.
    Sie würde sich gut, sehr gut fühlen. Sie würde alles erleben und auskosten, aber sie wußte nicht, daß er es war, der sie lenkte, denn er beherrschte den Tunnel.
    Das war der große Pluspunkt.
    Es gab derer vieler. Aber einen Tunnel hatte er unter Kontrolle bekommen, und in ihn konnte er hineinleiten, wen er wollte. So wie diese Frau, die ihn gestört hatte.
    Noch erlebte sie die Freude, das aber würde sich ändern. Bald schon, sehr schnell.
    Seine Augen, die er bisher geöffnet hatte, fielen ihm wie von selbst zu. Wenn jemand tief in Trance sinken konnte, dann war er es. Dann würde er fallen, tiefer, immer tiefer, und gleichzeitig würde er hineingleiten in diesen von ihm beherrschten Tunnel.
    Nicht nur würde.
    Nein, er glitt hinein.
    Und er sah sie!
    ***
    Jane Collins aber sah ihn!
    Es war für sie furchtbar. Es war der Augenblick des Erkennens, und sie konnte spüren, welch eine Bosheit und Grausamkeit von diesem schrecklichen Gesicht abstrahlte.
    Die Detektivin hatte es noch nie zuvor gesehen, aber sie wußte genau, wen sie vor sich hatte.
    Tim Book hatte davon gesprochen. Er mußte das gleiche gefühlt haben wie sie, und es war auf keinen Fall gut, denn das Gesicht zeigte einen so widerlichen und glatten Ausdruck, daß die Furcht immer tiefer schoß. Es überlagerte sein Fühlen, Sehen und Denken. Es hatte sich vor sie und das wunderbare Licht geschoben wie ein kalter Mund aus Fett, in dem sich die Augen starr abzeichneten, in dem der Mund offenstand und zu einem Grinsen verzogen war, wie Jane es noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Dieses Grinsen oder

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