Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0925 - Blutzoll

0925 - Blutzoll

Titel: 0925 - Blutzoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vergangen waren. Er hatte einen Körper, fühlte sich trotzdem körperlos, und ihm blieb nichts anderes übrig, als zu warten.
    Auf was?
    Wie oft hatte Suko sich diese Frage bereits gestellt. Eine Antwort hatte er nicht bekommen. Er selbst konnte sie sich nicht geben, und es war niemand erschienen, der ihm eine Erklärung gegeben hätte.
    So war und blieb er weiterhin ein Gefangener, der nicht saß, nicht lag, sondern nur stand.
    Er wartete auf das Irgendwann, wobei er nicht definieren konnte, was sich dahinter verbarg.
    Irgendwann kamen sie.
    Irgendwann wurde er erlöst.
    Aber irgendwann würde er auch sterben…
    Suko dachte darüber nach, ob ihm dieser Gedanke vielleicht Angst bereitete. Er wußte es nicht, er fühlte sich zu einem neutralen Wesen degradiert, aber die Erfahrung hatte ihn auch gelehrt, daß es weitergehen mußte, daß es nicht das Ende sein konnte - nein, nicht so.
    Seine Gedanken kreisten auch um Shao.
    Er vermißte seine Partnerin, und er fragte sich immer wieder, was mit ihr geschehen war.
    Hatte man sie auch geholt? War sie ebenfalls in die Falle getappt? Sie war an der Tür zurückgeblieben, als Suko in die Zimmermitte und damit in die Szene hineingegangen war. Möglicherweise war mit Shao das gleiche passiert, nur stand sie vielleicht in einer anderen Dimension und wartete ebenso.
    Es gab nicht nur Shao, wie Suko wußte. Es gab auch einen gewissen John Sinclair, seinen Freund und Kollegen. Er würde auf alle Fälle versuchen, ihn aus dieser Klemme wieder hervorzuholen. So gut es auch sein mochte, waren nicht auch ihm Grenzen gesetzt?
    Darüber mußte Suko einfach nachgrübeln. Er machte sich Mühe, er wollte für sich und auch für John eine Lösung finden, aber er kam damit einfach nicht zurecht.
    Warten…
    Immer nur warten!
    Keinen Kontakt. Nicht auf der realen, noch auf der geistigen Ebene. Diese Umgebung war einfach leer, sie war nur da und mehr nicht. Sie lebte nicht.
    Aber Menschen können auch irren.
    Suko war ein Mensch.
    Und er irrte.
    In seine Umgebung geriet eine gewisse Bewegung. Er konnte nicht sagen, was sich da tat. Die Bewegung war da, sie blieb auch, obwohl keine der Gestalten sich bereit machte, einen Fuß vor den anderen zu setzen und wegzugehen.
    Dennoch war es anders geworden.
    Wie gern hätte sich Suko umgesehen, doch die Steifheit seines Körpers blieb bestehen.
    Etwas streifte sein Gesicht.
    War es kühl, war es warm oder nur neutral?
    Eine Antwort konnte sich Suko selbst nicht geben. Außerdem hatte er nicht gesehen, was ihn streifte. Es konnte auch Einbildung gewesen sein, aber das glaubte er einfach nicht.
    Kehrte dieser Hauch zurück?
    Suko wartete darauf. In seiner sichtbaren Umgebung jedenfalls veränderte sich nichts. Alles blieb so schrecklich gleich, so monoton, obwohl nichts geschah.
    Er stöhnte auf.
    Nicht hörbar, mehr innerlich. Er konnte nicht mehr reden, aber er konnte seine Gedanken formulieren, sich Fragen stellen und versuchen, auch Antworten zu finden.
    Wieder war der Schatten da.
    Diesmal spürte er die Berührung deutlicher, weil sie auch länger dauerte. Der Schatten war direkt über sein Gesicht hinweggewischt und verschwunden.
    Kehrte er zurück?
    Suko brauchte sich mit dieser Frage nicht zu beschäftigen, denn er schaute nach vorn, und er sah ihn.
    Er stand direkt hinter dem Grab, starrte über die schmale Fläche hinweg, so daß sein Blick Suko und die beiden Gesichtslosen einfach erfassen mußte.
    Auch Suko sah ihn überdeutlich. Sehr genau war er zu erkennen. Ein dunkler Umriß mit einer menschlichen Form. Jemand, der seinen rechten Arm in die Höhe gehoben hatte und etwas in der Hand hielt, dessen Spitze nach unten wies.
    Ein Messer!
    Groß und gefährlich.
    Ein unheimliches Ding, und Suko erinnerte sich daran, daß auch sein Freund John Sinclair von diesem Messerkiller gesprochen hatte. Jetzt war er zu ihm gekommen.
    Warum?
    Wollte er ein Ende machen? Wollte er den endgültigen Tod, die absolute Vernichtung?
    Darauf konnte Suko keine Antworten geben, aber er schaute zu, wie sich die Gestalt in Bewegung setzte und sehr langsam auf ihn zuschwebte…
    ***
    Ich stand im Anbau!
    Wieder einmal hatte ich ihn betreten, und ich würde ihn so schnell nicht mehr verlassen, denn ich wollte einfach eine Antwort auf all die Rätsel finden.
    Leicht wurde es mir nicht gemacht, das wußte ich schon jetzt. Ich hatte das Licht eingeschaltet, denn trotz der Helligkeit draußen war es im Flur düster.
    Lao Fang hatte von Blut gesprochen, das aus dem

Weitere Kostenlose Bücher