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0929 - Engelsblut

0929 - Engelsblut

Titel: 0929 - Engelsblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wort Tiefparterre.
    Ich wollte schon schellen, als die Tür geöffnet wurde. Ein Kind verließ das Haus. Es führte seinen Hund an der Leine, ein Mischling mit buschigem Fell. Der Hund sah mich, sprang an mir hoch, bellte aber nicht, und das Mädchen zog ihn weg.
    Ich drückte die Tür auf und betrat einen Flur, in dem es angenehm kühl war.
    An der rechten Wand sah ich die Reihe der grau gestrichenen Briefkästen, bei denen die Post von außen eingeworfen werden konnte. Eine Treppe führte in die anderen Etagen hoch, und eine weitere führte in die Tiefe, zu Marcia Morana.
    Ich ging auf die Treppe zu. In diesem Haus herrschte eine normale vormittagliche Stille, die mir nicht normal vorkam. Ich hatte den Eindruck, als wäre sie falsch und lauernd. Auf meinem Gesicht war der Schweiß zu einer kalten Schicht geworden, auf der Oberlippe lag er besonders dick.
    Ich ging die Stufen hinab, erreichte einen kleinen Vorflur, der sich noch nach rechts erstreckte.
    Dort stand ein Mann!
    Ich sah ihn und zuckte unwillkürlich zusammen, was ihm nicht passierte, denn er hatte mich gehört und sich schon auf mich einstellen können. Er sagte nichts, schaute mich nur an, und die Sekunden dehnten sich.
    Er war nicht genau zu erkennen, ich sah aber, daß er einen Bart trug und eine Mütze sein Haar verdeckte. Der halbmondförmige Schirm war leicht nach vorn gebogen. Trotzdem sah ich noch die Brille mit dem dunklen Gestell, deren Gläser heller schimmerten.
    Er nickte mir zu, was mich veranlaßte, mich zu entspannen. »Warten Sie auch auf Marcia?«
    »Ja, ich wollte zu ihr.«
    »Sie scheint nicht da zu sein.«
    »Woher wissen Sie das? Haben Sie geschellt?«
    »Nein, noch nicht. Eine Nachbarin sagte es mir.«
    Ich überlegte. Wenn die Frau nicht da war, weshalb, zum Henker, stand der Typ noch hier im Flur und hielt sich versteckt? Das wollte mir nicht in den Sinn, das war unlogisch. Eigentlich hätte er dann doch verschwinden müssen. Er stand aber da und hielt die Arme vor dem Körper gekreuzt, die Hände schabten übereinander, und er spielte dabei mit seinen Fingern.
    Irgend etwas stimmte da nicht.
    Da er nicht näher kam, hob ich die Schultern und drehte mich um. »Dann werde ich es mal versuchen.«
    »Es hat keinen Sinn.«
    Ich runzelte die Stirn. »Hören Sie, Mister, davon überzeuge ich mich schon selbst.«
    »Gut, wie Sie wollen.« Er kam jetzt doch näher, und ich konnte ihn aus dem rechten Augenwinkel beobachten. Was mich an ihm störte, wußte ich nicht genau, möglicherweise war es der Geruch, der mir auffiel. Eine Mischung aus Schweiß und etwas anderem, mit dem ich nicht zurechtkam.
    Jedenfalls war ich auf der Hut.
    Leider nicht gut genug.
    Er war noch einen Schritt von mir entfernt, als er sich völlig anders benahm. Er wurde zu einem regelrechten Raubtier, er schrie auch so auf, ich sah, wie seine rechte Hand hochzuckte und aus der Faust etwas Blitzendes hervorstach, das einen Moment später auf mich niederraste.
    Verdammt, ein Messer!
    Mehr konnte ich nicht denken, ich war auch geschockt und schaute zu, wie mich die Klinge an der rechten Brustseite erwischte.
    Das darf doch nicht wahr sein! dachte ich, merkte, wie sich alles um mich herum drehte und ich in die Knie sackte, wobei der Killer lachte und über mir stand…
    ***
    In den folgenden Augenblicken war die Zeit für mich praktisch ausgeschaltet worden. Ich lag am Boden und begriff noch immer nicht so recht, was geschehen war, aber der erste Schock war vorüber, und plötzlich erhielt der Schmerz freie Bahn.
    Er wühlte sich durch meinen Oberkörper, als hätte mir jemand eine glühendes Schwert hineingestoßen. Ich wollte schreien, ich wollte vieles auf einmal machen, aber ich war starr geworden.
    Jetzt hätte mich der Mützenträger töten können, denn ich lag wehrlos vor seinen Füßen.
    Er bückte sich auch, aber er wollte mich anfassen und in die Düsternis hineinziehen. Seine Hände umklammerten meine Schultern. Dabei hörte ich wie er mich als Schwein beschimpfte und mir erklärte, daß er mich Zusammenstechen würde.
    Ich bekam es mit, ich wollte mich wehren, aber es ging einfach nicht. Und dann rutschte ich ihm ab, weil ich einfach zu schwer geworden war. Ich fiel lange auf den Rücken, wartete auf die Bewußtlosigkeit oder den Tod, aber beides trat noch nicht ein. Dafür sah ich ihn mit einer selten erlebten Klarheit, und auch ich wurde sehr klar, und mein Überlebenswille schoß wie eine Welle in mir hoch.
    Mit den bloßen Händen konnte ich mich gegen

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