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0931 - Bauchtanz mit dem Tod

0931 - Bauchtanz mit dem Tod

Titel: 0931 - Bauchtanz mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn noch, zugleich aber löste er sich bereits in seine Echos auf, und er wurde auch leiser, so daß er schließlich in einem Wimmern erstarb.
    Stille trat ein.
    »Er lebt nicht mehr!« hauchte Janina.
    Diesmal war Wilma die aktivere der beiden. Sie zog ihre Freundin mit, denn sie mußten den Gang durchgehen, um wenigstens die Stelle zu erreichen, wo sie den Fahrstuhl fanden, der sie zum Oberdeck brachte.
    Da kannten sie sich aus, damit war das Schiff glücklicherweise bestückt, und sie drückten sich die Daumen, daß der Lift auch funktionierte.
    Er war nur für Offiziere, wie auf einem Schild neben ihm stand. Das interessierte die beiden nicht. Wilma zerrte die Tür auf und verschwand in der Kabine. Janina ließ sich etwas mehr Zeit und schaute zurück.
    »Komm doch, komm doch!« drängte Wilma.
    »Augenblick noch.«
    »Was hast du?«
    »Ich will sehen, ob er kommt!«
    »Bist du verrückt? Er ist tot!«
    »Ich meine nicht Meret. Es muß der Knochenmann sein, das verdammt Skelett. Es kann sich bewegen. Er muß Meret auch umgebracht haben.« Sie sprach hastig, und Wilma kam mit der Reaktion dieser Frau nicht mehr zurecht. Sie umklammerte Janinas Schulter und zerrte sie in die Kabine. Die Lichtschranke war nicht mehr durchbrochen, die Tür konnte sich schließen.
    Wilma hatte bereits einen der Knöpfe gedrückt.
    Nach oben, frische Luft atmen! Beide waren froh, als sich der Fahrstuhl sofort in Bewegung setzte.
    Er fuhr ziemlich langsam, rumpelte dabei, schüttelte sich, kam aber oben an, und die Spannung löste sich bei beiden allmählich.
    Sie standen sich gegenüber und schauten sich an. Beide atmeten durch den Mund, beobachteten sich, und es mußte ihnen einfach fremd vorkommen, wie sie gekleidet waren. Noch immer trugen sie die Bettlaken, die sie verknotet hatten.
    Wilma strich ihre Haare zur Seite, die auf ihren Schultern klebten. »Wir schaffen es, Janina, wir schaffen es. Wir müssen nur fest daran glauben.«
    »Ja - vielleicht.«
    Wilma hustete. Dann leuchteten ihre Augen auf, als der Lift anhielt. Das Oberdeck war erreicht.
    Keine Wachtposten, niemand, der sie aufhalten würde. Die Mannschaft war auf Landgang. Die beiden Frauen konnten wieder an die frische Luft, und die Angst kehrte wieder zurück, denn zumindest Wilma dachte daran, was geschehen würde, wenn sie auf dem Oberdeck bereits von der Horror-Gestalt erwartet wurden. Sie traute diesem schrecklichen Skelett einfach alles zu.
    Wilma stieß die Tür auf. Janina drängte sich hinter ihr aus der Kabine, und sie war ebenso erleichtert wie ihre Freundin, denn sie wurden nicht erwartet.
    Das Oberdeck war frei. Sie konnten wieder durchatmen. Die Luft kam ihnen trotz der Kühle herrlich vor.
    Wohin?
    Sie gingen erst einmal. Tappten über das Deck und waren erstaunt über die Größe des Schiffes, denn unten hatten sie in kleinen Räumen gehaust. Jetzt kam ihnen alles übergroß vor, auch die hohen Aufbauten, die ganz oben in der Dunkelheit verschwanden.
    Das Schiff lag am Kai. Und sie wußten auch, daß sie festen Boden nur über das Fallreep erreichen konnten, wobei sie hofften, daß es nicht eingeholt worden war.
    Quer liefen die Frauen über das Schiff. Sie duckten sich dabei, aber eine Deckung suchten sie zwischendurch nicht. Sie wollte nur an die Backbordseite heran, denn mit ihr lag das Schiff am Kai.
    Die Reling war hoch. Beide Frauen stemmten sich ab, um über sie hinwegschauen zu können, und sie sahen tatsächlich an der linken Seite das Fallreep.
    »Es ist da!« jubelte Wilma. »Wir sind gerettet!«
    Es gab kein Halten mehr für die beiden. So rasch wie möglich eilten sie dorthin und hatten beide den Eindruck, als wären sie dabei, durch eine fremde Kulisse zu gehen.
    Die Aufbauten, ja, die gesamte Umgebung verschwand vor ihren Blicken. Sie sahen und sahen trotzdem nicht. Für sie wares äußerst wichtig, über die Absperrung zu klettern und das Fallreep so schnell wie möglich hinunterzusteigen.
    Wilma kletterte als erste. Sie wartete noch, bis es Janina geschafft hatte, die sich an Wilmas ausgestreckter Hand abstützte. Ihre Messer besaßen sie noch immer, und sie ließen die Waffen auch nicht los, als sie über den Kai liefen.
    Es war zu schaffen.
    Fester Boden.
    Die wahrscheinliche Rettung. Irgendwo würden sie eine Kneipe finden, von der aus sie telefonieren konnten. Über die Vorgänge auf dem Schiff mußte die Polizei informiert werden.
    Der letzte Sprung auf den normalen Boden wurde von beiden mit Jubelschreien begleitet.
    Starre und

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