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0944 - Die Brücke zur Anderswelt

0944 - Die Brücke zur Anderswelt

Titel: 0944 - Die Brücke zur Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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her. »Aber wer von den beiden Nakamuras ist nun der echte?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    Die Meeghs begleiteten den schwebenden Vampirdämon, der bewusstlos oder sogar tot sein musste, bis vor den Felsspalt. Dort verharrten sie, während der stehende Nakamura sein Ebenbild so kräftig anstieß, dass der Schwebende mit hoher Beschleunigung ins Innere des Felsens schoss.
    Ein schauerliches Lachen ertönte aus dem Mund des Vampirdämons. Dann streckte er beide Arme aus und erhob sich senkrecht in die Luft. Blitzschnell verschwand er im jetzt dunklen Himmel. Was mit den Meeghs passierte, sah Merlin nicht mehr, denn das Bild löste sich auf. Der Beobachter hatte wohl vor lauter Furcht die Flucht ergriffen.
    »Wenn man ein bisschen nachdenkt und kombiniert, bekommt das alles durchaus einen Sinn«, kommentierte Ma süffisant. »Die erste Szene, die ich dir gezeigt habe, stammt vom 11. Juli. Zwei Tage zuvor war der Felsen urplötzlich da, wie ich aus den Gedanken der Waldmenschen weiß. Leider hat das Erscheinen des seltsamen Brockens keiner von ihnen direkt beobachtet. So glauben sie, dass er aus dem Boden gewachsen ist. Zu dieser Zeit war der magische Schutzschirm noch schwach oder gar nicht vorhanden, da die Vampire ungeschoren bis zum Felsen vordringen konnten. Das ist heute, nur ein paar Tage später, nicht mehr möglich.«
    Ma kicherte. »Daraus lässt sich schließen, dass die magischen Kräfte, die im und um den Felsen aktiv sind, immer stärker werden. Wahrscheinlich hat es etwas mit dem Vampirdämon Nakamura zu tun, der sich im Felsinnern aufhält. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das keinesfalls freiwillig tut. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde er von demjenigen, der seine Gestalt angenommen hat, überwältigt und in den Felsen gezwungen. Leider scheint diese Entführung keiner seiner Blutsauger beobachtet zu haben. Das ist allerdings auch nicht so wichtig. Denn die Tatsache, dass der Gestaltwandler über Meeghs gebieten kann, entlarvt ihn mit fast hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit. Wir haben es hier mit einem MÄCHTIGEN zu tun. Und die können ohnehin in allen möglichen Formen auftreten.«
    »Einem MÄCHTIGEN?«, stammelte Merlin. »Das kann nicht sein. Sonst wären hier doch die schwarzen Cyborgs aktiv.«
    »Deine Verwirrung ist größer, als ich befürchtet habe, Zauberer. Wie gut, dass ich hier bin. Du verwechselst die MÄCHTIGEN mit den Ewigen. Die schwarzen Cyborgs sind das Hilfsvolk der Ewigen, während die MÄCHTIGEN die spinnenartigen Meeghs für sich arbeiten lassen.«
    »Das weiß ich.«
    »Ja. Unter normalen Umständen ganz sicher. Es ist also wieder ein MÄCHTIGER auf der Erde aktiv. Das bedeutet große Gefahr. Bei unserer letzten gemeinsamen Aktion haben wir versucht, die MÄCHTIGEN an der Erstellung des psychischen Programms CRAAHN zu hindern, das sie deiner Tochter Sara Moon eingepflanzt haben. Es ist uns leider nicht gelungen. Immerhin konnten wir sie vertreiben.«
    »Sara, meine Tochter… ist sie das? Ja, CRAAHN, es sagt mir etwas, ich erinnere mich.«
    »Oder auch nicht. Wenn CRAAHN irgendwann in Sara Moon wirksam wird, wird sie zum Spielball der MÄCHTIGEN. Sie wird dann versuchen, dich zu töten, denn nur, wenn du ausgeschaltet bist, werden die MÄCHTIGEN diesen Teil des Universums kontrollieren können. Der Grund, warum sie das unbedingt wollen, ist sicher der gleiche, warum der Wächter der Schicksalswaage diese Sphäre als besonders wichtig betrachtet. Ich weiß es nicht. Und ich weiß auch nicht, warum plötzlich wieder ein MÄCHTIGER hier aktiv ist und was er will. Wir müssen es auf jeden Fall herausfinden, Merlin. Ein MÄCHTIGER kann auch dir gefährlich werden.«
    »Ja, gefährlich.«
    »Vor diesem Hintergrund bekommt auch der seltsame Angriff Nakamuras auf Endo Sinn. Der MÄCHTIGE in Gestalt des Vampirdämons will testen, was die Vampire und Endo magisch drauf haben, wie sie reagieren. Ich bin mir sicher, dass er Endo ganz bewusst auf den Felsen aufmerksam gemacht hat, um zu sehen, was dein Helfer unternimmt.«
    »Ja. Und was tun wir?«
    »Denk dir etwas aus, Merlin. Es ist schließlich deine Sphäre.« Ma ließ noch einmal ein Kichern hören, dann wurde die leuchtende Kugel milchig, durchscheinend und löste sich auf.
    Einen Tag nach dieser seltsamen Begegnung verwehten die Begleiterscheinungen von Merlins Zeitreise wieder vollkommen. Nun hatte der Zauberer wieder alle Sinne beisammen. Als Erstes versuchte er dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, wie diese verfluchte

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