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0952 - Nacht über New Amsterdam

0952 - Nacht über New Amsterdam

Titel: 0952 - Nacht über New Amsterdam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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hinweisen.« Finger drei kam dazu. »Dann verkleidet sich Mister X als Zombieversion Krings, metzelt Champlain und Ballantine nieder - publikumswirksam während einer Livesendung - und lässt es aussehen, als hätten besagte Wasabi einen Zombie geschaffen, der nun in den Straßen Manhattans umherzieht. Und als das NYPD diesen Indianern auf den Zahn fühlen will, findet es stattdessen Mister X vor, der abermals eine Show abzieht und beinahe zwei weitere Opfer gefunden hätte.«
    Zamorra nickte nachdenklich. »Ich wette, Letzteres war nicht Teil des Plans. Also, dass Sie und Sanders Mister X aufhalten. Mein Instinkt trügt mich selten, und hier sagt er mir, dass X die Toten in Park Plaza fest eingeplant hatte.«
    Auch Millerton wirkte überzeugt. »Es wäre nur logisch. Wenn die Watumbi den Sündenbock geben sollten, spricht alles dafür, den Pfad der Vernichtung zu ihnen zu lenken.«
    »Champlain und Ballantine als PR-trächtige Aufmerksamkeitsheischer«, murmelte der Lieutenant und strich sich über den stoppelhaarigen Kopf. »Und dann, wenn New York hellhörig geworden ist…«
    »… lässt unser mysteriöser Fädenzieher es aussehen, als führe die Spur zu den indianischen Zombiemachern«, beendete Zamorra den Satz. »Sie haben völlig recht, Zandt: Es wird dringend Zeit, dass wir mit den Watumbi sprechen. In unserer Lage kann jeder Ansatz zur Lösung führen.«
    Ein Mann in beiger OP-Kleidung war zu ihnen getreten und räusperte sich nun dezent. »Lieutenant Zandt?«
    »Hier«, sagte der Angesprochene. »Sie kommen wegen Sipowicz? Was ist mit ihm?«
    Zamorra sah, dass Diane den Atem anhielt. Hopp oder Topp - es war soweit.
    Der Mediziner nickte. Das Licht der Neonröhren an der Decke spiegelte sich auf seiner Halbglatze und im Glas seiner John-Lennon-Gedächtnisbrille. »Dr. Mark Greene. Ich habe den Sergeant operiert. Mr. Sipowicz' Zustand war mehr als kritisch, als er eingeliefert wurde. Sein Körper hatte viel Blut verloren, und einige seiner Wunden hatten sich entzündet, fraglos aufgrund des Schmutzes am Ort der Tat.«
    Zandt grunzte ungehalten. »Sprechen Sie, Mann. Wird er es schaffen?«
    »Daran besteht kein Zweifel mehr, Lieutenant«, antwortete Greene, und Diane senkte den Kopf, stützte sich rücklings an der Wand des Ganges. Für einen Moment wirkte sie, als breche sie vor Erleichterung zusammen, doch sie fing sich schnell. »Wir werden ihn hier behalten und auf die Intensivstation verlegen«, fuhr der Mediziner fort, »doch ich glaube, dass Mr. Sipowicz schon in Bälde wieder auf den Beinen sein wird. Die Wunden waren nicht tief. Im Prinzip stellt die umfangreiche Bluttransfusion den Großteil dessen dar, wovon er sich wird erholen müssen. Er hat großes Glück gehabt.«
    Zamorra nickte, dankbar über diese Information. Andy hatte das Herz am rechten Fleck und ein Gespür für interessante Fälle. Polizisten wie ihn gab es nicht an jeder Straßenecke.
    Während Millerton und Zandt die Details mit Dr. Greene besprachen, trat der Professor zur Seite und fischte sein Mobiltelefon aus der Tasche seines von getrocknetem Blut gesprenkelten Jacketts. Mit geübtem Griff wählte er seine eigene Nummer. »William, ich bin's«, sagte er, als aufseiten des Châteaus abgehoben wurde. »Tun Sie mir bitte einen Gefallen und lassen Sie Nicole nach möglichen Aussetzern des Amuletts recherchier-… Nein, es besteht kein Grund zur Sorge. Um ehrlich zu sein, bezweifle ich, dass Merlins Stern überhaupt einen Anlass zu einer Reaktion hatte. Ich will nur alle Eventualitäten geprüft wissen, bevor ich definitive Schlüsse ziehe.«
    Das war untertrieben. Tief in seinem Innern wusste der Dämonenjäger schlicht, dass er in 51 Park Plaza nicht mit Übersinnlichem in Berührung gekommen war. Wo keine schwarze Magie angriff, gab es für das Amulett keinerlei Grund, seinen Träger eigenmächtig zu beschützen - und doch hatte es beim ersten Angriff des Unbekannten reagiert, wenngleich mit Verzögerung. Weshalb? Und weshalb so spät?
    »Danke, William«, beendete er das Gespräch, nachdem der Butler ihm versprochen hatte, es Nicole auszurichten. »Sobald Sie mehr wissen, melden Sie sich, okay?«
    Als er zu den Leuten vom NYPD zurückkehrte, stand Sanders bei ihnen. »Gut, dass Sie kommen, Santorra«, sagte Zandt. »Der Officer wollte gerade Bericht erstatten.«
    Sanders nickte. »Die Autopsie steht noch aus, doch die Zentrale hat den vermeintlichen Zombie bereits identifizieren können. Sein Name ist Eric

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