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096 - In Soho regiert der Tod

096 - In Soho regiert der Tod

Titel: 096 - In Soho regiert der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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glühendem Verlangen und brennender Leidenschaft zu tun hatte.
    »Es ist besser, du gehst«, sagte der Privatdetektiv.
    »Du tickst wohl nicht richtig«, empörte sich Faye.
    »Ich bin nicht mehr in Stimmung«, sagte Yates, auf Minustemperaturen abgekühlt.
    Faye sprang auf und stemmte wütend die Fäuste in die Seiten. »Mann, du scheinst tatsächlich einen gewaltigen Dachschaden zu haben. Deinetwegen versetze ich meine Schwester, weil ich glaube, daß du mich mehr brauchst als sie, und dann wirfst du mich hinaus?«
    Er hob die Schultern. »Sorry. Das ist alles, was ich sagen kann.«
    »Wer hat dich angerufen?«
    »Keenan Aprea.«
    Sie wich zwei Schritte zurück. »Also, jetzt steht für mich hundertprozentig fest, daß du verrückt bist. Nun möchte ich auch nicht mehr, daß zwischen uns was läuft. Ich treib's doch nicht mit einem, der einen Dachschaden hat.«
    Sie griff nach ihrer Handtasche.
    »Ich ruf dir ein Taxi«, sagte Yates.
    »Vielen Dank, bemühe dich nicht. Ich halte unterwegs eines an«, erwiderte Faye zornig und stürmte aus der Wohnung.
    Sie warf die Tür kräftig zu. Der Knall mußte mindestens die Hälfte der Hausbewohner aufwecken.
    Obwohl Faye im Zorn von ihm gegangen war, fühlte er sich erleichtert, denn er brauchte sich nicht mehr mit ihr zu beschäftigen, konnte seinen Gedanken freien Lauf lassen.
    Es dauerte nicht lange, bis er sich sagte, es müsse darüber mit seinem Partner reden.
    Oder hatte Keenan Aprea auch Burt angerufen? Wieso meldete sich Burt nicht? Nahm er Rücksicht auf seinen Schlaf?
    So rücksichtsvoll war Yates nicht. Nicht in dieser Situation!
    Er wählte die Nummer des Freundes und ließ es läuten. Eine Zeitlang konnte Burt das Klingeln ignorieren, aber wenn es nicht aufhörte, mußte er sich wohl oder übel aus dem Bett quälen.
    Endlich meldete sich McDiarmid mit einer fast fremden, brüchigen Stimme.
    »Ich bin es: Gordon«, sagte Yates.
    »Menschenskind, weißt du, wie spät es ist?« fragte McDiarmid ärgerlich.
    »Das ist mir scheißegal!« schnauzte ihn Yates an. »Ich muß mit dir reden!«
    »Ach, und hat das nicht bis morgen Zeit?«
    »Nein!« blaffte Yates.
    »Hör mal, wenn du nicht sofort ein wenig freundlicher wirst, lege ich auf!«
    »Du wirst mir jetzt zuhören, verdammt!« schrie Yates.
    »Sag mal, was ist denn mit dir los? Hast du Schwefelsäure getrunken?«
    »Schlimmer«, gab Gordon Yates zurück. »Ich hatte einen Anruf von Keenan Aprea!«
    »Im Traum?«
    »Schön wär's. Nein, in Wirklichkeit!« behauptete Yates.
    »Du bist besoffen!«
    »Ich bin stocknüchtern, Burt!« sagte Yates eindringlich, und dann wiederholte er so ziemlich jedes Wort, das Keenan Aprea gesagt hatte.
    »Damit kannst du mich nicht überzeugen«, erwiderte McDiarmid. »Keenan Aprea ist tot. Wir haben ihn niedergeschossen und sterben gesehen. Oder bezweifelst du das etwa? Aprea ging durch viele Hände, bevor man ihn beerdigte. Wenn er nicht wirklich tot gewesen wäre, wäre das doch irgend jemandem aufgefallen.«
    »Er hat schon wieder zwei Menschen umgebracht, Burt«, sagte Yates nervös.
    »Vielleicht hat er dir das nur erzählt.«
    »Er hat es so wie immer getan«, sagte Yates.
    »Behauptete dieser Verrückte. Er kann nicht Aprea sein.«
    »Das sage ich mir doch auch fortwährend, aber wer war es dann?«
    »Einer, der sich hervortun möchte«, sagte McDiarmid.
    »Und wenn morgen früh zwei weitere Morde des Stechers gemeldet werden?« sagte Yates aufgeregt.
    »Dann kann es sich nur um einen Nachahmungstäter handeln«, sagte McDiarmid überzeugt. »Um einen, der sich für Aprea hält. Ein Irrer. Denn den echten Stecher von Soho gibt es nicht mehr, begreif das doch endlich!«
    ***
    Ich las die schreckliche Meldung vom Mord an Linda George und Ralph Gilling und stürzte sofort zum Telefon, um Tucker Peckinpah anzurufen.
    Tuvvana meldete sich. Ich hatte ein paar nette Worte für sie und bat sie dann, mich mit dem Industriellen zu verbinden.
    »Tut mir leid, Tony, Mr. Peckinpah ist nicht im Haus«, sagte Cruvs niedliche Freundin.
    »Wo kann ich ihn erreichen?« wollte ich wissen.
    »Keine Ahnung. Er las die Morgenzeitung, und dann hatte er es furchtbar eilig, aus dem Haus zu kommen.«
    Peckinpah mußte ebenfalls auf den Bericht über die neue Bluttat gestoßen sein. Man sprach von einem Nachahmer.
    »Dann gib mir Cruv«, verlangte ich.
    »Den hat Mr. Peckinpah mitgenommen«, sagte Tuvvana. »Worum handelt es sich?«
    »Ist nicht so wichtig«, antwortete ich, denn ich wollte sie nicht

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