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097 - Die Knochenkammer der Dämonen

097 - Die Knochenkammer der Dämonen

Titel: 097 - Die Knochenkammer der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nackt und bereit, unter die Dusche zu gehen. Sie wartete, bis auch Linda und Vicky sich ihrer verschwitzten Sachen entledigt hatten, dann gingen sie gemeinsam los.
    Nach der Dusche kam das Haare trocknen. Vicky Bonney hatte schulterlanges Haar. Da waren Linda James und Jubilee ihr gegenüber im Vorteil. Sie brauchten mit ihrer Kurzhaarfrisur nicht länger als fünf Minuten.
    Die restliche Zeit verbrachte Jubilee damit, zu bekritteln, daß Vicky so langsam war.
    Vicky Bonney sagte seufzend zu Linda: »Manchmal ist sie ein richtiger Quälgeist. Es ist nicht immer leicht, sie zu ertragen. Sie kann sehr enervierend sein.«
    »Och, du Ärmste«, sagte Jubilee. »Wenn ich Zeit habe, werde ich dich bedauern.«
    Linda James war vor Vicky fertig, während Jubilee auf die Freundin warten mußte. »Also bis morgen«, sagte sie amüsiert, griff sich ihre Sporttasche und ging.
    Plötzlich sagte Jubilee: »Linda war ein bißchen zu schnell. Sie hat die falsche Tasche erwischt.«
    Linda und Jubilee besaßen die gleichen Sporttaschen. Jubilee nahm rasch Lindas Tasche auf und sagte hastig zu Vicky Bonney: »Bin gleich wieder zurück.«
    »Ich warte vor der Garderobe auf dich.«
    »Okay«, sagte Jubilee und eilte davon.
    Und auf dem ›Moon Studio‹ -Parkplatz lag Zep Leggeb auf der Lauer, der Dämon, der sich bewähren mußte!
    ***
    Linda verließ das Aerobic-Center schnellen Schrittes. In der hereinbrechenden Dunkelheit sah sie Jubilee zum Verwechseln ähnlich - die gleichen kurzen Haare, die gleiche Größe… Zep Leggeb duckte sich sogleich. Er ging hinter einem Wagen auf Tauchstation. Linda klemmte sich die Sporttasche unter den Arm und begab sich zu ihrem Wagen.
    Der Dämon folgte ihr, ohne sich mit einem Geräusch zu verraten. Hinter Linda James kamen vier lachende Mädchen aus dem Studio. Sie stiegen alle in ein Auto und fuhren los.
    Bei Lindas Wagen stand keine Laterne; es war dunkel dort. Sie ließ die Fahrzeugschlüssel verspielt um den Zeigefinger kreisen und dachte an Vicky Bonney und Jubilee.
    Sie kannte die beiden noch nicht lange, aber sie hatte sie schon richtig ins Herz geschlossen. Sie glaubte, daß sich da eine Freundschaft anbahnte, die Dauer haben würde.
    Zep Leggeb warf einen Blick zurück. Die Gelegenheit war günstig. Im Moment war er mit dem Mädchen allein auf dem ›Moon Studio‹- Parkplatz.
    Linda erreichte ihren Wagen und blieb stehen. Zep Leggeb pirschte sich von hinten an sie heran. Noch immer hatte er seinen Irrtum nicht bemerkt. Linda hörte ihn nicht, aber sie spürte etwas!
    Ein eigenartiges Gefühl beschlich sie. Sie bildete sich ein, es wäre jemand hinter ihr, und als sie sich beunruhigt umdrehte, legte sich eine eiskalte Hand über ihr Gesicht und hielt ihr Mund und Nase zu. Linda ließ Jubilees Sporttasche fallen und riß entsetzt die Augen auf.
    Sie wehrte sich verzweifelt, aber der Griff des Dämons war ungemein hart. Linda trat mit den Hacken nach seinen Schienbeinen. Bei einem normalen Mann hätte sie damit Erfolg gehabt, doch Zep Leggeb reagierte nicht darauf.
    Ihre Atemnot wurde so groß, daß sie glaubte, sterben zu müssen, doch so lange wollte ihr der Dämon Nase und Mund nicht zuhalten. Es genügte ihm, wenn sie das Bewußtsein verlor.
    Sterben würde sie auf eine andere Weise.
    Jubilee kam aus dem Aerobic-Studio. »Linda!«
    Linda hörte sie, konnte aber nicht antworten.
    »Linda!« rief Jubilee abermals.
    Sie wußte nicht, wo Lindas Wagen stand, lief zuerst in die verkehrte Richtung, kehrte dann aber um und sah Linda!
    Jubilee traute ihren Augen nicht, als sie erkannte, daß Linda James überfallen wurde. Ein Mann hielt sie fest. Sie wehrte sich zwar verzweifelt, kam aber nicht frei.
    Für Jubilee war es eine Selbstverständlichkeit, Linda beizustehen. Sie überlegte nicht lange, sondern rannte los.
    Sie hatte auf der Prä-Welt Coor früh zu kämpfen gelernt. Coor war eine Welt voller Gefahren. Es war nicht einfach, dort, auf sich allein gestellt zu überleben.
    Jubilee war ein sehr mutiges Mädchen. Sie hatte keine Angst vor dem Mann. Sie hätte ihn auch nicht gefürchtet, wenn sie gewußt hätte, daß er ein Dämon war.
    Sie wäre in diesem Fall nur ein wenig vorsichtiger gewesen. So aber hielt sie den Kerl für einen Sittenstrolch, und sie wollte ihm tüchtig Zunder geben.
    Mit federnden Sätzen flitzte sie zwischen den Fahrzeugen durch, und als sie Linda und den Unhold erreichte, schwang sie die Sporttasche hoch und schlug damit zu.
    »Loslassen!« schrie sie gleichzeitig.

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