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0976 - Die Leichen der schönen Charlotte

0976 - Die Leichen der schönen Charlotte

Titel: 0976 - Die Leichen der schönen Charlotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestehen.
    Nur eines verschwand: Das Gesicht!
    Lilith löste sich auf. Es war ein plötzliches Zerreißen, und da flog einiges auseinander. Plötzlich waren nur mehr schattenhafte Fetzen zusehen, die wie Irrwische über den Rest der Decke huschten und sich dann auflösten.
    Vorbei.
    Keine Lilith mehr.
    Nur noch das Kreuz. Es traf die Decke, fiel nach unten, und ich konnte es wieder mit der rechten Hand auffangen. Zugleich richtete ich mich auf und kam mir plötzlich ein wenig lächerlich vor, so allein in diesem »Arbeitsbett« zu liegen.
    Ich richtete mich auf und blieb sitzen. Lilith hatte keine Spuren hinterlassen. Sie war nicht mehr zu sehen und auch nicht zu riechen, wie bei anderen Dämonen, die als Erbe den Gestank von Schwefelgasen hinterließen.
    Das Zimmer war völlig normal geworden. Sogar der Parfümgeruch war wieder in meine Nase gedrungen. Ich wußte selbst nicht, wie ich mich fühlen sollte. Hatte ich nun einen Gewinn erreicht oder eine Niederlage hinnehmen müssen?
    Wahrscheinlich beides. Gewinn und Niederlage. Ich konnte mich als eine neutrale Person fühlen, die noch auf demselben Fleck stand wie vor der Begegnung mit Lilith. Ich war wirklich um keinen Schritt vorangekommen, aber ich hatte etwas über die Pläne dieser Unperson erfahren, und das war ja auch schon etwas.
    Das Wichtigste jedoch hatte ich versäumt. Es war mir nicht gelungen, herauszufinden, wo sich Charlotte aufhielt, die sich hier Charlotte Miller nannte. Für mich war sie eine schlaue und raffinierte Person, die unter Liliths Schutz ihre eigene Fäden zog, und zwar aus einem sicheren Versteck heraus.
    Genau das war das Problem. Ein Versteck zu finden. Vielleicht ihren zweiten Arbeitsplatz, zu dem sie die Verschwundenen gelockt hatte. Bisher ging ich nur meinen Theorien nach. Ich wußte auch nicht, wie es dem verdeckten Ermittler Dick Stevens gelungen war, an sie heranzukommen. Wahrscheinlich hatte er dieses zweite Versteck gefunden, wonach ich so verzweifelt suchte.
    An der Tür blieb ich stehen, um mir das Schlafzimmer noch einmal anzuschauen. Äußerlich wies nichts darauf hin, daß hier eine besondere Person lebte, die sich einer fremden Magie verschrieben hatte. Aber so leicht gab ich nicht auf. Den schmalen Schrank öffnete ich - und runzelte die Stirn, als ich den Inhalt anschaute.
    Lederbodys, Strapse, seltsame Kostüme, Oberteile ebenfalls aus weichem Leder, Lackanzüge und Instrumente, die eher ins Mittelalter als in die Neuzeit gepaßt hätte.
    Charlotte, der Engel, konnte auch ein Teufel sein, wenn die Kunden es wünschten.
    Es waren ihre für mich nicht nachvollziehbaren Arbeitsmaterialien, die ich vor mir sah, aber auch sie gaben mir keinen Hinweis auf den Aufenthaltsort dieser Person.
    Ich schloß den Schrank wieder. Dann durchsuchte ich noch die anderen Räume.
    Negativ.
    Sie hatte sich an die Spielregeln gehalten und war einfach verschwunden. Ziemlich frustriert öffnete ich die Wohnungstür. Im Flur stand noch immer der Hausmeister. Er wandte sich um, als er hörte, daß ich die Wohnung verließ. Plötzlich wirkte er erleichtert.
    »Da sind Sie ja.«
    »Ja, wieso nicht?«
    Er hob die Schultern. »Keine Ahnung, aber ich habe mir die schlimmsten Dinge vorgestellt.«
    Ich zog die Tür wieder zu. »Vergessen Sie es«, sagte ich. »Nichts war schlimm.«
    »Auch keine Toten?«
    »Nein, auch sie nicht«, erwiderte ich kopfschüttelnd. »Sind Sie denn so scharf darauf, daß ich in dieser Wohnung eine Leiche finde, Mister?«
    Er wurde verlegen. »Nein, das eigentlich nicht. Aber im Fernsehen habe ich…«
    »Filme, keine Wirklichkeit. Das Leben läuft nicht so, wie es sich die Drehbuchautoren ausgedacht haben, das mal vorweggenommen, mein lieber Freund.«
    »Ja, das wird wohl so sein.«
    Mir fielen noch einige Fragen ein, die die Mieterin der Wohnung betrafen. »Sagen Sie, Mister…«
    »Stone. Aber nicht Sharon.« Er lachte.
    »Gut, Mr. Stone. Sie sind ja der Mann, der hier alles unter Kontrolle hat, denke ich.«
    Er blähte sich etwas auf. »Das kann man wohl sagen.«
    Er nickte. »Ja, schon.«
    »Es ist zwar viel oder zuviel verlangt, aber die Mieter, die hier in diesem großen Haus wohnen, kennen Sie bestimmt nicht alle.«
    »Nein, nicht alle.«
    Ich lächelte, da mich diese Antwort wieder hatte hoffen lassen. »Gut, Mr. Stone, wenn Sie die Mieter nicht alle kennen, dann aber doch bestimmte.«
    »Das schon«, gab er zu.
    Ich trat näher an ihn heran. »Mal von Mann zu Mann, Mr. Stone. Auch wenn ich diese Charlotte Miller

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