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0979 - Die Schlacht von London

0979 - Die Schlacht von London

Titel: 0979 - Die Schlacht von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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Mädchen ins Bad, stellte sich vor den Spiegel und streifte ihr T-Shirt hoch.
    Die Schwärze war jetzt auch im Brust- und Bauchbereich sowie am Rücken verschwunden.
    Und… im Gesicht!
    Im Gesicht war sogar noch etwas anderes geschehen, genauer gesagt mit ihren Augen.
    Carrie schob das Gesicht ganz nah an den Spiegel, und ihr Herz fing an wie wild zu pochen, denn sie sah…
    ... in einen Regenbogen.
    ***
    Schneller als erwartet kehrte Zamorra zu dem Baum-Giganten zurück, der die sichtbare Manifestation des Bösen war, das sich in und unter London manifestierte.
    Wieder ›ghostete‹ Arsenius Hall, um sie ungeschoren durch die feindlichen Linien der Exekutoren zu schleusen. Wieder kam es zu keinem Zwischenfall.
    Trotz der angespannten Situation konnte Zamorra nicht verhindern, dass seine Gedanken kurz zu Nele und Paul Hogarth abschweiften. Das letzte Lebenszeichen von ihnen hatte er vor Monaten aus Jordanien erhalten. In der Nachricht hatte Nele geschrieben, dass sie fest überzeugt seien, den Zugang zum Garten Eden gefunden zu haben, und nun wollten sie auf den Spuren ihres Geliebten Nikolaus wandeln. Dessen Schicksal war seit Jahrhunderten ungeklärt. Wie Nele und Hogarth ihm damals berichtet hatten, war Nikolaus wahrscheinlich wieder nach Eden gelangt - aber so, wie es aussah, hatte er Teile des Bösen nach Eden getragen, das aktuell London unter seiner Knute hatte. Falls das stimmte, waren die Folgen unabsehbar. Andererseits war aus dieser Richtung siebenhundert Jahre lang kein spürbarer Angriff erfolgt, sodass gehofft werden durfte, dass dies auch künftig so blieb.
    Wahrscheinlich wusste Nele längst mehr darüber - aber auch sie war mit Paul seit ihrer Nachricht verschollen.
    Zamorra seufzte.
    »Woran denkst du?«, fragte Arsenius.
    »An die Frau, der du deine Gabe verdankst.«
    »Mutter?«
    »So nennst du sie? Sie war nur Aarons echte Mutter.«
    Arsenius schüttelte den Kopf. »Gerade weil ein Funke von ihr in jedem von uns brennt, trifft die Bezeichnung zu.«
    Zamorra erhob keine weiteren Einwände.
    Sie langten beim gleichen Eingang zum Baum an, den sie schon einmal passiert hatten.
    »Es wird ernst«, sagte Arsenius. »Du hast dem Versuch zugestimmt. Noch kannst du es dir überlegen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Wie du schon sagtest: Die Zeit ist gegen uns. Wir versuchen es. Mehr als schiefgehen kann es nicht.«
    Arsenius lächelte mit Daniels Lippen. »Wir wissen beide, dass das so nicht stimmt. Wenn der Versuch scheitert, wird das Böse seine Chance wittern und nicht ungenutzt verstreichen lassen.«
    »Das heißt?«
    »Wir alle werden nicht nur sterben, Zamorra, sondern ewiger Verdammnis anheimfallen.«
    ***
    Als Beruhigungspille war Arsenius Hall definitiv nicht zu gebrauchen. Auch nicht als Motivator.
    Aber sonst strahlte er etwas aus, das Zamorra ganz tief drin berührte und ihm Hoffnung schenkte. Arsenius war, wie die anderen Hüter auch, nie ein ganz normaler Mensch gewesen, auch wenn er erst spät von seiner eigentlichen Bestimmung erfahren hatte. Er strahlte ein Charisma aus, wie nur einer unter Abermillionen es besaß. Und das, obwohl er sich einer »Marionette« bediente: Daniel Forsythe.
    Wir bringen auch den Jungen um, dachte Zamorra. Wenn alles schief geht.
    Aber wahrscheinlich wäre Daniel längst schon verloren, wenn Arsenius ihn nicht auserkoren hätte.
    Jeder muss seinen Beitrag leisten, jeder einen Preis zahlen. Für die Freiheit einer ganzen Stadt oder noch Größeres.
    Als sie in den hohlen Baum traten, kamen ihnen Exekutoren entgegen, und erneut war Zamorra tief beeindruckt von ihrer unversöhnlichen Aggressivität, die sie selbst dann ausströmten, wenn sie sich nicht im Kampf befanden.
    Durch einen von ihnen glitt er, geschützt durch Arsenius’ Gabe, hindurch, als wäre er Luft.
    »Sie haben eine andere Stufe auf der Evolutionsleiter erklommen«, sagte Arsenius, der empathischen Anteil an Zamorras Empfindungen zu nehmen schien. »Aber ich glaube nicht, dass die Richtung, die sie dabei genommen haben, nach oben zeigt.«
    »Du meinst eher Richtung Hölle und Fegefeuer?«
    »Das hätte ich früher gesagt. Als es die Hölle noch gab.« Arsenius/Daniel schnitt eine Grimasse.
    »Wohin genau gehen wir?«, fragte Zamorra. »Wo findet die Begegnung mit den anderen Halls statt, ihren Geistern?«
    »Du warst schon einmal dort«, erwiderte Arsenius. »Als Mutter dich führte.«
    »Das Gewölbe?«
    Arsenius nickte.
    »Dann zeigt unsere Richtung fürs Erste also auch nach unten«,

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