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0979 - Die Schlacht von London

0979 - Die Schlacht von London

Titel: 0979 - Die Schlacht von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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sagte Zamorra. Er überließ Arsenius die Führung. Der Boden hörte auf, für sie fest und undurchdringlich zu werden. Aber sie mussten tief »tauchen«, bis sie dort ankamen, wo die verschreckten Geister der Halls ihre letzte Zuflucht gefunden hatten.
    ***
    Aaron kam als Erster, um sie zu begrüßen. Danach wagten sich auch die anderen ätherischen Gestalten aus ihren Verstecken. Das Gewölbe, in das einst Nikolaus durch einen real vorhandenen Schacht vorgestoßen war, hatte noch mehr gelitten als beim ersten Besuch Zamorras. Vielerorts war die Decke eingestürzt, und das monströse Wurzelgeflecht des monströsen Baumes war allgegenwärtig.
    In einer Nische sammelten sich die Halls um die beiden einzigen lebenden Gestalten hier unten. Dass diese immer noch im Ghost-Modus verharrten, schien kein Hindernis zu sein. Für die Halls war diese Realitätsebene mühelos einsehbar und zu betreten.
    »Ihr habt verstanden, auf was es ankommt?«, fragte Arsenius, nachdem er den anderen die Fallstricke seines Plans auseinandergesetzt hatte.
    Sie bejahten.
    »Dann, bitte, versucht es!«
    Nacheinander glitten sie in das Amulett. Zamorra wurde zum staunenden Statisten degradiert. Unwillkürlich fragte er sich, was Taran wohl dazu sagte, dass die fremden ›Geister‹ sein ›Haus‹, wie er es nannte, besetzten. Er konnte nur hoffen, dass Taran erkannte, dass es jetzt um alles ging und mithalf, denn niemand kannte das Amulett so gut wie er. Vielleicht erkannte das Amulettbewusstsein ja, dass Arsenius’ Vorhaben gleichzeitig bedeutete, Asmodis, den er hasste, eins auszuwischen. Solange das Ergebnis die hohen Erwartungen nicht enttäuschte, war Zamorra alles recht.
    Schließlich kehrte ein einzelner Geist aus Merlins Stern zurück.
    »Wir taten unser Möglichstes - aber erst die Praxis wird zeigen, ob es genügte«, sagte Aaron. »Ihr könnt jetzt an die Oberfläche zurückkehren. Und die Schlacht eröffnen.«
    So geschah es.
    Bald darauf standen sie außerhalb des Baumes und blickten zu ihm hinauf. Die extreme Größe des Gewächses wirkte einschüchternd. Zugleich aber unterstrich sie auch die Bedeutung dessen, was sie wagen wollten.
    »Für London!«, presste Zamorra hervor.
    »Für die Welt!«, übertrumpfte ihn Arsenius noch.
    Zamorra führte ein bislang einzigartiges Zusammenwirken aller drei von ihm mitgebrachten Waffen herbei -zwischen Amulett, Dhyarra-Kristall und Merlins Vergangenheitsring.
    Und diese geballte Macht, die er über die Silberscheibe koordinierte, warf er dem Baum des Bösen entgegen - und damit dem Bösen selbst!
    Magische Gewalten brachen sich an dem Monument, das den Tiefen des Tate entstiegen war und in dem die ehemaligen Bürger Londons zur mächtigsten Armee der Erde heranreiften.
    Blindwütige Zerstörung hätte den Tod all dieser Menschen bedeutet, die selbst nur Opfer waren. Deshalb die Kombination mit den Kräften des Vergangenheitsringes.
    Aber nicht einmal Zamorra wusste, ob ihr ambitionierter Plan funktionieren würde. Nicht einmal er war sich sicher, ob er nicht das genaue Gegenteil dessen herbeiführte, was er wollte, und all die Hunderttausende, all die Millionen hier, jetzt und sofort in den sicheren Untergang riss!
    ***
    Der Baum wankte, gebadet in eine wahre Sturzflut von Magie, die dem Waffenverbund entströmte.
    Der Baum schrumpfte.
    Zunächst unmerklich, dann immer sichtbarer.
    Aber das Böse bäumte sich auf. Das Böse mobilisierte alles, was es an Möglichkeiten und Macht in sich vereinte -nicht ahnend, dass ihm gerade das zum Verhängnis wurde. Dass das, was ihm an zerstörerischer Energie entgegenbrandete, längst aus ihm selbst genährt wurde - weil zwischen Amulett und Baum eine geisterhafte Kette dafür sorgte, dass das Amulett seinen Lohn für geleistete Arbeit nicht aus Zamorra bezog, sondern sie sich aus dem Baum holte - weil die Halls ihm vorgaukelten, der Baum sei derjenige, der es benutzte und dafür zu zahlen hatte.
    Auf für Zamorra nicht nachvollziehbare Weise hielten sie ihn völlig aus der Schlacht heraus, die auf einer Ebene geführt wurde, die sich seinem Begreifen entzog.
    Das Einzige, was er tat, war, Merlins Stern zu halten.
    Den Rest erledigten die Hüter der Stadt, die damit ihrem Namen endlich wieder Ehre machten, und das Dreigestirn von Waffen, das den Baum mit seinen eigenen Mitteln schlug.
    Je mehr er sich aufbäumte, desto wuchtiger erfolgten die Attacken - und umso mehr wurde das Urböse, das im Boden Londons steckte, ausgezehrt.
    Währenddessen schrumpfte

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