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0981 - Tränenjäger

0981 - Tränenjäger

Titel: 0981 - Tränenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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Besten.
    Zamorra und Nicole traten heran.
    »Kommen wir gleich zur Sache«, begann Devaine nach einer knappen Begrüßung. »Ihre Partnerin weiß Bescheid?«
    Der Parapsychologe nickte.
    »Wie ich schon am Telefon sagte: Meinen Vorgesetzten wäre es am liebsten, wenn ich da draußen kurzen Prozess mache«, führte Devaine aus. Er hämmerte sich eine Zigarette in den Mundwinkel und rauchte. Sein Gesicht blieb unbewegt, aber Zamorra besaß genügend Menschenkenntnis, um seine Nervosität deutlich zu spüren.
    Kurz wechselte er einen Blick mit Nicole. Die Französin war Telepathin und hatte den Geist des Agenten unauffällig sondiert. Nun nickte sie unmerklich.
    Devaine hatte also offenbar ehrliche Absichten. Diesen Umstand fand Zamorra durchaus beruhigend.
    »Wir reden besser im Wagen weiter«, schlug der CIA-Agent vor.
    Gemeinsam verstauten sie das Gepäck und nahmen dann im Sedan Platz. Devaine startete das Fahrzeug, um sich in den laufenden Verkehr einzufädeln.
    Der Agent schwieg ein paar Minuten. Der Verkehr auf den Straßen Bogotas war mörderisch. Erst, nachdem sich die Lage etwas beruhigt hatte, erhob er wieder das Wort.
    »Ich habe immer noch keinen Schimmer, was sich dort draußen wirklich tut«, ließ Devaine wissen. »Aber ich werde den Teufel tun und mit meinen Männern gegen eine Horde Bauernlümmel vergehen!«
    Zamorra war dem CIA-Mann einen Seitenblick zu. Devaine war sein innerer Zwiespalt deutlich anzusehen. Einerseits hingen ihm seine Vorgesetzten im Nacken, andererseits schien er durchaus zu wissen, wie verwerflich deren Befehle waren. Entwickelte Devaine möglicherweise so etwas wie ein Gewissen?
    »Außerdem scheint mir das Heiligtum bei diesen Bauernlümmeln in guten Händen zu sein, wenn ich das richtig verstanden habe«, fuhr der Agent fort. Er spielte auf seine letzte Begegnung mit Zamorra an. Der Parapsychologe hatte ihm damals erklärt, dass die Krieger der letzten Morgenröte durchaus in der Lage waren, ihr Heiligtum zu schützen. Dieser Aussage vertraute Devaine offenbar immer noch.
    Unmerklich lächelte Zamorra. Er konnte sich vorstellen, wie viel Überwindung es den hartgesottenen Agenten gekostet haben musste, die beiden Dämonenjäger anzurufen.
    »Genau so ist es«, erwiderte der Parapsychologe schließlich.
    »Also schön, Zamorra«, begann Devaine. »Wir haben noch eine verdammt lange Fahrt vor uns. Wie wäre es, wenn Sie mir in der Zwischenzeit erklären würden, was dieses Artefakt genau ist? Warum ist es so gefährlich?«
    Der Dämonenjäger atmete tief durch und wandte den Kopf, um einen Blick mit Nicole zu wechseln, die auf dem Rücksitz des Wagens Platz genommen hatte. Die Französin mahlte mit den Kiefern. Offenbar hatte sie Vorbehalte, Devaine weiter einzuweihen. Sie sagte jedoch nichts.
    Zamorra überlegte einen Moment. Ein paar Informationen musste er dem CIA-Mann wohl geben, wenn ihm an einer guten Zusammenarbeit gelegen war.
    »Die Mythen des verfluchten Volks reichen weit zurück«, begann er. »Sie erzählen von einer Zeit, da die Welt noch jung war und der Teufel etwas sehr Reales. Dann jedoch wurde er vertrieben, von Wesenheiten, die noch mächtiger waren als das Böse selbst. Und darum weinte der Teufel.«
    »Mmh«, machte Devaine. »Das erinnert mich ein wenig an die alte Geschichte darüber, wie Satan aus dem Himmel verstoßen wurde.«
    Zamorra nickte langsam und nahm den Faden wieder auf. »Die Tränen des Teufels verteilten sich im Universum. Sie nahmen dabei die unterschiedlichsten Erscheinungsformen an. Eine von ihnen wurde jedoch bei einer Art Katastrophe zerstört. Wie genau, darüber schweigen sich die Legenden aus. Jedenfalls landeten die Tränensplitter hier in Kolumbien. Eine Hälfte befindet sich im Zentrum der Sphäre. Das Heiligtum des verfluchten Volks ist das fehlende Stück.«
    Devaine pfiff durch die Zähne. Obwohl ihm Zamorra mit dieser Geschichte einiges zumutete, hörte er doch bereitwillig zu und zog instinktiv die richtigen Schlüsse.
    »Sie meinen, die Entstehung der Todeszone ist auf diesen Tränensplitter zurückzuführen?«, fragte er.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Wer weiß das schon«, konnte er nur antworten. »Die Kräfte des fehlenden Tränenstücks werden jedenfalls durch das verfluchte Volk im Zaum gehalten. Werden beide Teile zusammengefügt, wird das die Sphäre noch weiter stärken. Darum ist das Böse hinter dem Artefakt her!«
    »Verständlich«, knurrte Devaine. Er warf Zamorra einen kurzen Seitenblick zu. »Wissen

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