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0983 - Die Schamanin

0983 - Die Schamanin

Titel: 0983 - Die Schamanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oder auch einen Cognac.
    Mit noch immer steifen Schritten und darauf lauernd, daß etwas passierte, ging sie in den Wohnraum, wo sie zunächst einmal stehenblieb und sich umschaute.
    Das große Zimmer war leer. Auch im Garten sah sie nichts, zudem war es ziemlich schwer, dort etwas zu sehen, denn die Dunkelheit hüllte ihn ein. Dort gaben zwar einige Lampen ihr Licht ab, doch die Finsternis war zu stark. Sheila fühlte sich überhaupt nicht wohl. Sie wollte nicht aus der Dunkelheit beobachtet werden können, deshalb ließ sie das Rollo unten.
    Zunächst brauchte sie einen Drink.
    Sie ging zur Bar. Dort standen die Flaschen sowie die Gläser. Beides tanzte vor ihren Augen. Sie merkte abermals, wie sich ihr Magen zusammenzog, aber sie riß sich zusammen und griff nach der Flasche mit dem Malt Whisky.
    Zum Glück war das Glas breit genug. So konnte sie trotz der zitternden Hand die Öffnung nicht verfehlen. Das Getränk gluckerte aus der Öffnung, und Sheila kippte noch einen Schuß hinzu, so daß sie schließlich einen doppelten Whisky vor sich hatte.
    Den brauchte sie auch.
    Die rechte Hand zitterte, als sie das Glas hob. Die goldbraune Flüssigkeit machte die Bewegungen mit, so daß kleine Wellen entstanden. Sheila führte das Glas zum Mund. Sie wußte, daß es noch nicht vorbei war. Es war in diesem Augenblick besonders deutlich zu spüren. Sie stand zwar vor der Bar, aber sie kam sich vor wie jemand, der allmählich aus der Realität weggezogen wurde.
    Der Glasrand berührte ihre Unterlippe, und Sheila trank einen Schluck.
    Da passierte es.
    Die ersten Tropfen waren kaum in ihren Mund hineingeflossen, als die unsichtbaren Hände schon wieder da waren.
    Nicht an ihren Brüsten.
    Diesmal weiter unten.
    An den Innenseiten der Schenkel kreisten sie! Und Sheila fiel vor Schreck das Glas aus der Hand. Es landete auf dem Teppich und zerbrach.
    Sie selbst fühlte sich wie gepackt. Schwindel überkam sie. Sheila konnte nichts gegen die andere Kraft tun.
    Sie war zu einem hilflosen Opfer geworden…
    ***
    Mein Tag war wirklich nicht gut gewesen. Ich hatte mich einige Male geärgert, ohne genau zu wissen, worüber. Aber derartige Tage gibt es.
    Da ist man innerlich unausgeglichen, was auch am Wetter liegen kann.
    Mir machte noch mein letzter Fall zu schaffen. In Deutschland hatte ich ein unheimliches Phänomen erlebt. Es war das Erbe eines UFOs gewesen, ein Knochenkind, das letztendlich nicht zum Zug gekommen war. Für mich war es trotzdem so etwas wie ein Anfang gewesen, denn in den letzten Monaten hatte ich ähnliche Dinge erlebt, und irgendwo wurde ich auch den Eindruck nicht los, daß dieser Welt Großes bevorstand.
    Es war, wie schon erwähnt, nicht mein Tag gewesen. Auch Freund Suko hatte meine Laune ertragen müssen, ebenso wie Glenda Perkins, und so waren beide über den Feierabend froh gewesen, der meine Laune allerdings nicht verbesserte.
    Bis zu Sheilas Einladung.
    Ich fuhr gern zu ihr. Wir würden reden können, und ich würde auch mehr über Bills neuesten Job erfahren, obgleich ich da schon wieder etwas skeptisch war.
    Mein Gefühl nämlich sagte mir, daß Bill in Schwierigkeiten steckte. Bei uns ging nie etwas richtig glatt, denn die Feinde schliefen nie.
    Er hielt sich auf Haiti auf, bei einer Schamanin. Nichts Ungewöhnliches für Bill, denn mein alter Kumpel ging gern unheimlichen Phänomenen einer anderen Welt nach. Daß er dabei des öfteren in Lebensgefahr geriet, nahm er in Kauf. Seine Frau Sheila litt jedoch sehr darunter.
    Um sie etwas aufzuheitern, war ich losgefahren. Zudem stellte ich fest, daß sich meine Laune auf dem Weg zu ihr besserte, zugleich aber eine gewisse Unruhe in mir hochstieg, die ich mir selbst nicht erklären konnte.
    Sie war da und ließ sich nicht wegdiskutieren, obwohl es keinen äußeren Grund gab.
    Ich hatte die City of London längst verlassen und fuhr bereits durch den Süden. Hier war der Verkehr vorbei. Die Ruhe einer Vorstadt hielt mich umfangen. Kleine Straßen. Häuser, die auf großen Grundstücken standen und sich hinter Mauern versteckten. Das alles kannte ich, aber in der Dunkelheit hatte die Gegend ein besonderes Flair bekommen. Sie wirkte eingetaucht wie in blaugraue Tinte, denn auch der Himmel über mir war nicht klar. Wolken bildeten eine dichte Decke und ließen den Gestirnen keine Chance.
    Ich erreichte das Grundstück der Conollys und rechnete eigentlich damit, daß Sheila das Tor schon für mich geöffnet hatte. Es war nicht der Fall.
    Das Licht der

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