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0989 - Das Erbe der Fremden

0989 - Das Erbe der Fremden

Titel: 0989 - Das Erbe der Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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chinesischen Schriftzeichen.
    »Daß du dir was in den Magen schaufeln kannst.«
    »Meinst du.«
    »Ich kenne dich doch.« Suko grinste. »Für eine kleine Frühlingsrolle würde es schon reichen.«
    »Nimm lieber eine Herbstrolle. Die paßt besser zur Jahreszeit.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl.« Hunger hatte ich nicht. Und auch das Hamburger-Lokal gegenüber lockte mich nicht. Da der chinesische Imbiss nicht gerade überlaufen war, wurde Suko bald bedient.
    Er bekam seine Herbstrolle in einer Schale serviert, stellte sich in die Ecke der Imbissbude und aß.
    »Ist sie okay?« fragte ich nach dem ersten Bissen. »Ich bin überrascht, wie gut sie ist.«
    »Tja, so hat jeder einmal am Tag seine Freude und…« Da piepte das Handy! Zuerst schaute ich mich um, weil ich dachte, daß sich bei einem der Passanten der Quälgeist gemeldet hatte, aber dem war nicht so. Mein Handy meldete sich. Über seine Schale hinweg schaute mich Suko vorwurfsvoll an, was mich nicht störte.
    Ich kam nicht mal dazu, mich zu melden, als ich schon Glendas Stimme hörte. »Störe ich, John?«
    »Nein, du nicht. Suko hättest du gestört, denn er schlägt sich gerade den Magen voll. Allerdings nicht in einem Lokal, sondern vor einem chinesischen Schnellimbiss.«
    »Das ist gut.«
    »Was hast du den für Probleme?«
    Sie lachte kurz auf. »Ich weiß nicht, ob ich Probleme bekomme, ihr seid da näher dran.«
    »Erzähl mal.«
    »Du hast ja Zeit – oder?«
    »Solange sich Suko mit seiner Herbstrolle beschäftigt, immer.«
    Dann hörte ich zu, was mir Glenda zu berichten hatte, und ich wunderte mich, daß Celia uns suchte.
    Auf meine entsprechende Frage hin konnte Glenda auch keine Antwort geben. Ihre Stimme sackte etwas ab. Es war herauszuhören, wie unwohl sie sich fühlte, als sie zugab, der Anruferin unser Ziel durchgegeben zu haben. »Es war möglicherweise ein Fehler, John, aber ihr solltet wenigstens davon erfahren.«
    »Sehr gut.«
    »Wieso?«
    »Daß du Celia erklärt hast, wo sie uns finden kann. Dann brauchen wir wohl nicht mehr zu suchen.«
    »Wenn du es so siehst, hast du recht.«
    »Das muß man so sehen, Glenda.« Ich wechselte das Handy und drückte es gegen das linke Ohr. »Eine ungefähre Zeitangabe hast du nicht bekommen – oder?«
    »Nein, das habe ich auch nicht.«
    »Okay, dann sind wir gespannt. Von hier aus bis zur Disco sind es nur wenige Schritte.«
    »Kann ich dir noch etwas sagen?« murmelte Glenda mit nicht eben glücklich klingender Stimme.
    Ich grinste und flüsterte dabei: »Alles, Glenda, das weißt du doch. Zwischen uns gibt es keine Geheimnisse.«
    Suko, der meine Antwort mitbekommen hatte, winkte nur ab und drehte sich weg.
    Auch Glenda war nicht glücklich. »Hör doch auf mit dem Mist, es ist mir ernst. Ich bin ja beileibe keine Expertin für Stimmen und deren Untertöne, aber Celia Waynes Stimme hat schon einen besonderen Klang oder Unterton gehabt, wie ich meine.«
    »Welchen denn?«
    »Tja, so genau kann ich das nicht definieren. Nicht gerade freudig erregt, eher lauernd, und schließlich konnte sie sogar einen leichten Triumph nicht unterdrücken. Ich kann mich natürlich irren, John«, redete Glenda schnell weiter, »aber es ist durchaus möglich, daß sie euch in eine Falle laufen lassen will.«
    »Meinst du?«
    »Nur vom Gefühl her.«
    »Okay, dann danke ich dir. Leicht wird es nicht werden, wenn man bedenkt, welche Kräfte in ihr stecken.«
    »Ja, das meine ich auch.«
    Wir verabschiedeten uns, und ich steckte das Handy wieder weg.
    Suko hatte mittlerweile seine Schale geleert. Er blickte mich gespannt an. »Und, was hat es gegeben?«
    Ich dachte nach und schaute dabei gegen einen Himmel, der immer mehr eindunkelte. Die Wolken schoben sich übereinander, und das in verschiedenen Grautönen. Es sah so aus, als hätten sich mehrere Bergmassive übereinander getürmt, ohne dabei auch nur das leiseste Geräusch abzugeben. »Sie hat uns nicht eben gewarnt, aber so ähnlich ist es schon gewesen.« Ich klärte Suko auf, der einige Male nickte.
    »Sehr gut von Glenda. Ich traue dieser Celia auch nicht, aber das weißt du ja.«
    »Klar.« Seit dem Verlassen der Kapelle mußten wir Celia Wayne einfach mit anderen Augen betrachten. Sie war nicht mehr oder nicht nur das Opfer, da mußte schon etwas passiert sein, was sie in eine andere Richtung gedrückt hatte.
    Für einen richtigen Disco-Besuch war es zwar noch etwas früh zumeist ging dort erst nach Mitternacht die Post so richtig ab, aber es gab auch

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