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1 - Schatten im Wasser

Titel: 1 - Schatten im Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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Stimme, die aus seinem Bauch zu kommen schien, erlaubte immer nur vier seiner Leute gleichzeitig zu essen, und auch nicht zu viel. »Sonst werden sie faul und müde«, erklärte er.
    Die Steinachs und ihre Freunde aßen spät, saßen hinterher noch für einige Zeit zusammen. »Dieses Mal haben wir Glück gehabt«, sagte Johann. »Aber was mir wirklich Sorgen macht, ist, dass Mpandes Zuluimpis kürzlich über die Grenze in Swaziland eingefallen sind und riesige Rinderherden nach Zululand getrieben haben. In seinem Sog frönen auch einige der Häuptlinge dieser ihrer Lieblingsbeschäftigung und fallen über ihre Nachbarn her.«
    »Wir könnten eine Mauer um unser Hausgrundstück ziehen«, sagte Catherine, sich mühsam zusammenreißend. »Sie würde auch wilde Tiere abhalten.«
    »Nicht die Affen und nicht die Schlangen, und Elefanten und Leoparden schon gar nicht«, bemerkte Mila.
    »Eine Mauer?« Johann hob die Brauen. »Ich bräuchte Jahre, um genügend Ziegel dafür zu trocknen, und eher müsste ich eine Mauer um meine Rinderherde bauen. Danach gelüstet es unseren eingeborenen Freunden. Doch genug der Probleme. Nun lasst uns auf das gütige Schicksal trinken, das uns verschont hat.« Er hob seinen Krug und prostete seiner Frau zu. Sie wirkte blass und angestrengt, aber, so dachte er, das war bei Frauen, die ein Kind erwarteten, wohl normal.
    Und Catherine lächelte und redete, lachte sogar und verriet mit keiner Miene, dass ihr vor Angst fast die Luft wegblieb.
    Abends teilte Johann die Hauswache ein. »Ich nehme die erste mit Sihayo, dann lösen uns Pierre und Dan ab. Die Frauen bleiben im Schlafzimmer, und Napoleon wird vor ihrer Tür liegen.« Er fixierte seine Frau mit einem scharfen Blick.
    Sie hob die Hände. »Gut, gut, reg dich nicht auf. Wir werden brav sein.«
    Wie sollte sie nur Jikijiki unter diesen Umständen von hier wegbringen?
    Heimlich schlüpfte sie in die Vorratskam-
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    mer, brachte dem verängstigten Mädchen eine Schüssel mit Essen und verriegelte die Tür wieder.
    Die Nacht war mit ungewohnten Geräuschen erfüllt. Dunkle, leise Stimmen, kurze Befehle, metallisches Klirren, das Zischen ihrer Lagerfeuer und die gelegentlichen Vogelrufe, mit denen sich die Zulus untereinander auf weitere Entfernungen verständigten.
    Auch am nächsten und übernächsten Tag ergab sich nicht die geringste Gelegenheit, mit Jikijiki ungesehen den Hof zu verlassen.
    »Mzilikazi wird auf mich warten, so lange es dauert«, flüsterte die junge Frau und verkroch sich wieder in ihr Versteck.
    Doch am dritten Morgen wachte Catherine auf und wusste, dass sich etwas verändert hatte. Sie rüttelte Mila neben sich wach. »Ich glaube, sie sind weg. Horch einmal.« Rasch warfen sie sich einen Umhang um und spähten hinaus. Inqaba lag in idyllischer Ruhe vor ihnen, die Feuer waren erkaltet, und nur aufgewühlte Erde und ein paar abgebrochene Federn zeigten, wo die Zulus gelagert hatten.
    Erleichtert machten sich alle daran, aufzuräumen. Catherine betrachtete entgeistert ihren ausgeräuberten Gemüsegarten und die drastisch reduzierte Anzahl ihrer Hühner. »Das nächste Gelege müssen wir ausbrüten und schlüpfen lassen«, sagte sie zu Johann. »Sonst müssen wir für längere Zeit auf Hühnerfleisch verzichten.«
    Mila kehrte noch am selben Tag in Begleitung von Pierre, der ihren Einwand, sie könne sehr gut auf sich selbst aufpassen, einfach ignorierte, auf ihre Farm zurück. Kurz danach preschte Johann davon, um eine verirrte Kuh einzufangen, und Catherine fand die Gelegenheit, auf die sie gewartet hatte. Rasch packte sie Fleisch, Gemüse und ein paar Eier in einen geflochtenen Korb und schloss die Tür zum Vorratsraum auf.
    »Komm schnell, Jikijiki, wir haben nicht viel Zeit. Ich werde dich auf meinem Pferd zur Felswand bringen. Hier, nimm das.« Sie drückte der Zulu den Korb in die Hand. »Hilf mir, Caligula zu satteln.« Sie ging ihr voraus zum Unterstand der Pferde, hob den
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    Sattel auf Caligulas Rücken, zog den Bauchgurt fest und prüfte die Länge der Steigbügel. Dann schwang sie sich hinauf und streckte Jikijiki die Hand hin. »Versteck dich unter deiner Decke, leg die Arme um meine Tail e, mach dich klein und sag kein Wort«, befahl sie.
    Jikijiki umklammerte ihren Brustkorb, dass sie kaum atmen konnte. Der Weg hinunter zum Fluss war nichts weiter als ein schmaler Wildpfad, übersät mit Hufspuren und Kothaufen. Sie ritten in völligem Schweigen, führen zusammen, als ein Vogel mit lauten Warnrufen vor

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