10 - Die Angel Chroniken 3
rannte.
Dann sah er von ferne die Jägerin, die hinter ihm herstarrte, und rannte noch schneller. Er schubste Leute zur Seite, um so schnell wie möglich aus dem Einkaufszentrum rauszukommen.
Buffy sprang von der Popcorn-Maschine und nahm die Verfolgung auf.
Inzwischen waren durch die qualmenden Überreste des Judge die Wasser-Sprüher aktiviert worden. Bald schon sprintete sie durch knietiefes Wasser, und immer noch strömten neue Wassermassen von oben herab.
Dann fand Buffy sich in einer Sackgasse wieder. Angelus nutzte seinen Vorteil und griff sie von hinten an. Sie ging zu Boden, und er dachte: Vielleicht wird das einfacher, als ich dachte.
»Weißt du, was das Schlimmste war?«, fragte er mit rauer Stimme. »Das Schlimmste war, so zu tun, als liebte ich dich. Wenn ich gewusst hätte, wie leicht du nachgibst, hätte ich mir niemals die Mühe gemacht.«
Buffy stand auf und sah ihn mit diesem traurigen Blick an, den er so gut kannte. Er spürte es, sie platzte vor Wut. Oh, ich kenne diese Jägerin in- und auswendig.
»Das zieht nicht mehr«, gab sie ihm kalt zu verstehen. »Du bist nicht Angel.«
»Das möchtest du gern glauben, was? Macht nichts.« Er grinste sie an, weidete sich an ihrem Schmerz. »Das Wichtigste ist - du hast mich zu dem Mann gemacht, der ich jetzt bin.«
Das wirkte. Sie trat ihn ins Gesicht, boxte ihn auf den Arm. Er legte eine härtere Gangart ein, verpasste ihr einen Schlag ins Gesicht, dann einen in den Magen, packte ihren Kopf und schleuderte sie herum, trat sie zum Abschluss noch einmal gegen den Kopf.
Sie ging wieder zu Boden.
Sie sammelten die Reste auf, als Oz plötzlich aufhörte, alarmiert die Hand hob und auf ein ziemlich großes Teil zeigte, das er nicht zu berühren wagte. »Oh, ein Arm«, sagte er nur.
In der Sackgasse gewann Angelus allmählich die Oberhand. Als Buffy auf die Füße sprang, nutzte er ihren Schwung und schleuderte sie über seine Schulter. Wieder sprang sie auf, aber er wehrte ihren Schlag ab und versetzte ihr einen Kinnhaken, der ihren Kopf zurückschnellen ließ. Dann einen rechten und einen linken Haken.
Wieder lag sie auf dem Boden.
»Du gibst doch nicht auf, oder?« Er genoss die Angst, die in ihrer Miene zu lesen war. Diese riesigen Augen sind so ausdrucksvoll - sie verraten mir alles, was ich wissen muss. Sie ist müde, und sie hat furchtbare Angst. So gefällt sie mir.
»Komm schon, Buffy«, höhnte er. »Du weißt doch, dass du's willst, hm?«
Buffys Angst verwandelte sich in Wut. Sie stürzte sich auf ihn, und ein Hagel von Tritten und Hieben prasselte auf ihn ein. Er konnte nicht einmal mehr zählen, wie oft sie getroffen hatte. Sie benutzte ihn wie einen Punching Ball. Dann zerrte sie ihn vorwärts und stieß seinen Kopf in eine Glasvitrine, zog ihn blutend wieder heraus. Sie trommelte auf ihn ein. Ein Tritt von vom. Er wurde zurückgeschleudert und landete hart auf dem Boden.
Als er aufsprang, hatte sie einen Pflock in der Hand.
Sie blickten sich an.
Er sah, wie sie schwankte. Ihr Gesicht war eine Studie des Leids.
Er grinste, als sie den Arm sinken ließ.
»Du kannst es nicht«, triumphierte er. »Du kannst mich nicht töten.«
Als Buffy diese Worte hörte, wurde sie rasend. Bevor er wusste, wie ihm geschah, krümmte er sich zusammen - sie hatte ihn mit aller Kraft zwischen die Beine getreten.
Angelus stöhnte und taumelte vornüber, den Mund zu einem lautlosen Schmerzensschrei geöffnet. Etwas anderes brachte er nicht heraus, bevor er würgte und auf die Knie fiel.
Buffy drehte sich um und ging unter dem Sprühregen davon.
»Gib mir Zeit«, sagte sie so leise, dass er es fast überhört hätte.
Giles brachte sie in seinem Wagen zum Revello Drive. Vor dem Haus blieben sie noch in dem alten Citroen sitzen. Buffy schämte sich so sehr, dass sie ihm nicht einmal in die Augen schauen konnte. Sie fühlte, dass er sie ansah, blickte aber starr geradeaus. Giles stellte den klappernden Motor ab und sagte nicht unfreundlich:
»Es ist noch nicht vorbei. Ich nehme an, du weißt das.«
Buffy nickte leicht und schaute zu Boden.
»Er wird dich, dich allein, verfolgen. Sein Täterprofil zwingt ihn - nun, es ist anzunehmen, dass er am meisten die Dinge hasst, die ihn zu einem Menschen machten.«
Mit rauer, gepresster Stimme brachte Buffy heraus: »Sie müssen so enttäuscht von mir sein.« Endlich wagte sie es, ihn anzublicken.
»Nein. Nein, das bin ich nicht«, sagte er aufrichtig.
»Aber es ist alles meine Schuld.« Sie war wieder
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