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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de hing im Nor­mal-Kon­ti­nu­um die wuch­ti­ge Mas­se von Nor­stri­li­en. Das Schiff, das aus­sah wie ein ganz ge­wöhn­li­cher Wür­fel, ver­schwand im Pla­no­form, und die Jacht war auf sich selbst ge­stellt.
    Sie sank in die Tie­fe.
    Und wäh­rend sie sich der Ober­flä­che des Pla­ne­ten nä­her­te, hat­te Ben­ja­co­min se­kun­den­lang das schreck­li­che Ge­fühl, als stür­ze er in einen Ab­grund aus Ver­wir­rung und Ent­set­zen.
    Nie er­fuhr er von der Frau tief un­ter ihm, aber sie nahm ihn deut­lich war, als er das Ra­sen der ver­stär­ker­ge­peitsch­ten Kett­chens auf­fing. Sei­ne Be­wußt­seinss­phä­re er­beb­te un­ter dem Schlag. Bei ei­ner Deh­nung der sub­jek­ti­ven Auf­nah­me­pe­ri­ode, die ein oder zwei Se­kun­den wie Mo­na­te trun­ke­ner Be­stür­zung er­schei­nen lie­ßen, trieb Ben­ja­co­min Bo­zart in den Ge­zei­ten sei­nes ei­ge­nen Egos. Die Mond-Re­lais­sta­ti­on schleu­der­te ihm nerz­mu­tier­te In­stink­te ent­ge­gen. Die Syn­ap­sen sei­nes Ge­hirns re­for­mier­ten sich, um ihm Pro­ba­bi­li­tä­ten vor­zu­gau­keln – gräß­li­che Din­ge, wie sie noch kein Mensch vor ihm er­fah­ren hat­te.
    Dann wur­de ihm weiß vor den Au­gen, als sein Ver­stand un­ter der Über­be­las­tung zu­sam­men­brach.
    Sein sub­kor­ti­ka­les Ego hielt et­was län­ger aus.
    Sein Kör­per sträub­te sich meh­re­re Mi­nu­ten lang. Irr­sin­nig vor Lust und Hun­ger krümm­te sich die­ser im Pi­lo­ten­sitz, den Mund tief in dem ei­ge­nen Arm ver­bis­sen. In ei­nem An­fall von Ek­sta­se krall­te sich die lin­ke Hand in sein Ge­sicht, riß ein Au­ge her­aus. Er kreisch­te vor ani­ma­li­scher Lust, als er ver­such­te, sich selbst zu ver­schlin­gen – was ihm zum Teil auch ge­lang.
    Die über­wäl­ti­gen­de te­le­pa­thi­sche Bot­schaft von Mut­ter Fett­chens klee­nen Kett­chens bohr­te sich in sein Hirn.
    Die mu­tier­ten Ner­ze wa­ren voll­kom­men wach.
    Die Re­lais­sa­tel­li­ten hat­ten den gan­zen Raum­sek­tor um ihn her­um ver­seucht mit dem Irr­sinn, in den die Ner­ze hin­ein­ge­züch­tet wor­den wa­ren.
    Bo­zarts Kör­per leb­te nicht lan­ge. Nach ein paar Mi­nu­ten la­gen sei­ne Schlag­adern frei, fiel der Kopf vorn­über, und die Jacht stürz­te hilf­los auf die La­ger­häu­ser zu, die zu plün­dern Sinn und Zweck die­ser gan­zen Ak­ti­on ge­we­sen wa­ren.
    Die nor­stri­li­sche Po­li­zei stell­te das Wrack si­cher.
    Die Po­li­zis­ten wa­ren selbst ver­seucht. Al­le­samt. Und fah­len Ge­sich­tes.
    Ei­ni­ge von ih­nen hat­ten sich über­ge­ben.
    Sie wa­ren über die Schwel­le der Nerz-Ab­wehr ge­tre­ten. Sie hat­ten das te­le­pa­thi­sche Fre­quenz­be­reich in sei­nem dünns­ten und schwächs­ten Punkt durch­bro­chen. Das aber ge­nüg­te, um ih­nen schwe­re Ver­let­zun­gen zu­zu­fü­gen.
    Sie woll­ten von der gan­zen Sa­che nichts wis­sen.
    Sie woll­ten nur ver­ges­sen.
    Ei­ner von den jün­ge­ren Po­li­zis­ten sah auf den Kör­per her­ab und sag­te: »Was auf Er­den konn­te einen Men­schen der­art zu­rich­ten?«
    »Er hat sich den falschen Job aus­ge­sucht«, mein­te der Po­li­zei­leut­nant.
    Der jun­ge Po­li­zist frag­te: »Und was ist der falsche Job?«
    »Wenn man ver­sucht, uns aus­zu­rau­ben, mein Jun­ge. Wir sind da­vor ge­schützt, und wir wol­len gar nicht wis­sen, wie.«
    Der jun­ge Po­li­zist, ge­de­mü­tigt und ei­nem Wut­an­fall na­he, sah fast so drein, als wol­le er sei­nem Vor­ge­setz­ten trot­zen; sei­nen Blick aber hat­te er vom Kör­per Ben­ja­co­min Bo­zarts ab­ge­wandt.
    Der äl­te­re Po­li­zist sag­te: »Es ist schon recht so. Es hat nicht lan­ge ge­dau­ert, bis er tot war, und au­ßer­dem ist dies der Mann, der den klei­nen John­ny um­brach­te, vor nicht all­zu lan­ge Zeit.«
    »Oh, der? So rasch geht das?«
    »Wir brach­ten ihn hier­her.«
    Der Po­li­zei­of­fi­zier nick­te.
    »Er soll­te den Tod fin­den. Da­mit wir le­ben. Hart, wie?«
     
    *
     
    Die Ven­ti­la­to­ren summ­ten lei­se, sanft. Die Tie­re schlie­fen wie­der. Ein ste­ter Luft­strom er­goß sich über Mut­ter Fett­chen. Die te­le­pa­thi­sche Kon­trol­le be­stand noch. Sie konn­te es wahr­neh­men –

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