1001 Nacht - und die Liebe erwacht
schauten sie einander an. Sie wussten beide, dass sie groÃes Glück im Unglück gehabt hatte.
Ein Lächeln erhellte sein schönes Gesicht. âDu hast das alles gut überstanden.â
Die Zeit schien stillzustehen, als sie einander ansahen. Antonias Herz pochte aufgeregt. Saif berührte sie nicht einmal. Das brauchte er auch gar nicht, denn im nächsten Moment lag sie in seinen Armen.
Das Bad im Meer hatte sie abgekühlt, doch sein Kuss erhitzte ihren ganzen Körper. Er schmeckte nach Salz und so herrlich, wie sie es sich in ihren verwegensten Träumen nicht schöner hätte ausmalen können. Heià und kalt, salzig und süà war dieser überwältigende Kuss.
âBin ich in Sicherheit?â, fragte sie verträumt, als er den Kuss beendete.
âSo sicher, wie du willst.â
âAlso gar nicht.â Lächelnd schaute sie ihn an.
âFürchtest du dich vor mir?â
âEin wenigâ, gab sie zu.
Ungläubig schüttelte er den Kopf. âWie kann ein Mädchen, das durch das aufgepeitschte Meer geschwommen ist und dabei kaum die Hand vor Augen sehen konnte, jetzt Angst haben?â
âWeil es dich für einen sehr gefährlichen Mann hältâ, erklärte sie leise.
âAha. Du kannst jederzeit an Bord klettern und in der Koje schlafen. Dort bist du ganz sicherâ, entgegnete er leise.
âWarum sollte ich das tun?â
âKeine Ahnung.â
Er hob sie hoch und trug sie über den Strand, als wäre sie federleicht. Vertrauensvoll schmiegte sie sich an seine Brust. In diesem Moment war Antonia sicher, dass sie zusammengehörten. Dies war ihre Insel, niemand konnte sie hier im Paradies stören. Nur das Hier und Jetzt zählte. Die Wellen schwappten leise ans feinsandige Ufer. Ãber ihnen erstreckte sich der funkelnde Sternenhimmel. Hier gab es nur sie, einen Mann und eine Frau.
Ihr stockte der Atem, als er ganz sacht die Fingerspitzen über ihren Arm gleiten lieÃ. Das ist der reinste Wahnsinn, dachte sie. Ihr Herz schlug fast zum Zerspringen. Sie kannte Saif doch gar nicht. Natürlich hatte sie von romantischen Begegnungen geträumt, aber niemals für möglich gehalten, dass aus Träumen Wirklichkeit werden konnte.
Saif streichelte sie weiterhin zärtlich. In den Berührungen lag ein Versprechen, was geschehen könnte, wenn sie es nur wollte. In diesem Moment erkannte sie, dass sie alles wollte. Sie war frei und konnte tun, was immer sie wollte.
Auch mit einem Wildfremden schlafen?
Warum nicht? Geflissentlich überhörte Antonia ihre innere Stimme. âGlaubst du an Schicksal, Saif?â
âVielleicht.â
âNatürlich glaubst du daran. Ich bin mir ganz sicher. Denk doch mal nach: Warum bin ich hier? Warum bin ich ausgerechnet zu der Insel geschwommen, vor der dein Schiff lag? Es war Schicksal, dass wir uns hier begegnet sind.â
âFür uns beide war dies der nächstgelegene Zufluchtsort im Sturmâ, konterte er nüchtern.
Doch für sie war ihre Begegnung Kismet. Das musste Saif doch auch so empfinden. âIch habe keine Angst vor dirâ, erklärte sie. âIm Gegenteil.â
Saif brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. Instinktiv und drängend reagierte ihr Körper darauf. Dieser Mann war kein schüchterner Bürotyp, sondern eine sinnliche, ursprüngliche Urgewalt.
Er würde ihre Sehnsucht stillen. Er war der Mann, den die Natur für sie auserkoren hatte. Auf ihre innere Stimme, die zu bedenken gab, dass er rücksichtslos war und in einer ganz anderen Welt lebte, hörte sie nicht.
An diese Nacht würde sie für den Rest ihres Lebens zurückdenken. Saif wollte Sex und sie auch. Es war die natürlichste Sache der Welt. Zärtlich und verführerisch küsste er ihren Mund, ihren Hals.
Seine Bartstoppeln rieben rau über die zarte Haut ihrer Wangen. Wie eine Warnung.
Doch sie schlug alle Warnungen in den Wind. Sie war bereit für ihn. Ob sie einem so erfahrenen Mann allerdings gewachsen sein würde, war eine andere Frage. Konnte sie ihm vertrauen? Oder würde er ihr wehtun?
Im Grunde hatte Antonia mehr Angst vor ihrer eigenen Unerfahrenheit als vor Saif. Sie fürchtete, ihn zu enttäuschen.
Beide waren unglaublich erregt, und es machte Saif SpaÃ, sie auf die Folter zu spannen. Sie spürte, wie sehr auch er sich nach ihr sehnte. In seinem Blick las sie, dass alle ihre Träume wahr
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