1001 Versuchung
über die Lippen kamen, wie das Rauschen seines Blutes in den Ohren, wie sein Verlangen und sein Hunger nach ihr.
Als es vorüber war, ließ Rosalie sich erschöpft gegen ihn sinken, und er hielt sie fest in seiner Umarmung. Auch er fühlte sich völlig ausgelaugt, sein Körper geschwächt von einer Macht, die stärker war als alles, was er bisher gekannt hatte. Nur noch ein einziger Gedanke herrschte in seinem Kopf vor. Das nächste Mal. Beim nächsten Mal würde er der Lust nicht so schnell erliegen. Beim nächsten Mal würde er Rosalie so lieben, wie sie es verdient hatte …
Das erste Morgengrauen warf einen goldgelben Schimmer in den großen Raum und auf das breite Bett.
Der Mann neben ihr hatte den Arm um ihre Hüfte geschlungen und hielt sie an sich gepresst, selbst im Schlaf.
Den ganzen Abend über und die ganze Nacht hatten Rosalie und Arik sich geliebt. Geschlafen hatte Rosalie kaum, war nur für kurze Zeit eingenickt, um dann wieder aufzuwachen und unter Ariks Blick zu neuer Leidenschaft zu entflammen. Sie war eine gelehrige und willige Schülerin gewesen, gierig und dürstend nach seinen Lektionen, berauscht von seiner zurückgehaltenen Stärke und seiner Geduld.
Sie betrachtete sein schönes Gesicht, die markanten Züge, die Konturen seines sinnlichen Mundes. Bilder stürzten auf sie ein … dieser wundervolle Mund auf ihren Lippen, auf ihrer Haut, köstlich, zärtlich, fordernd. Dieser Mund hatte sie dazu gebracht, sich Dinge zu wünschen, Dinge zu tun, von denen sie nicht einmal zu träumen gewagt hätte.
Ihr Blick glitt weiter zu seinen Schultern, zu seiner Brust, an der sie geschlafen und sich so sicher und behütet wie nie zuvor im Leben gefühlt hatte.
Hitze stieg in ihr auf, doch diese Hitze hatte nichts mit Verlangen nach der Erfüllung zu tun, die nur Arik ihr geben konnte.
Rosalie schluckte den Kloß in ihrer Kehle hinunter, als sie ihre Kräfte sammelte, um sich nach einer Nacht, die schöner als jede Fantasie gewesen war, der Realität zu stellen.
Sie war nicht der Typ Frau, der sich auf lockere Affären einließ, das war nie ihr Stil gewesen. Ihre Zurückhaltung war nach dem Erlebnis vor drei Jahren nur noch gewachsen. Dass sie von der Hitze des Moments überwältigt worden wäre, konnte sie nicht als Rechtfertigung anführen, schließlich hatte sie sich ganz bewusst entschieden, Ariks Angebot anzunehmen, nachdem sie sich so plötzlich über ihre körperlichen Sehnsüchte bewusst geworden war. Sie hatte ihn gewollt, hatte ihre Neugier befriedigen wollen, hatte alles über Sex und Leidenschaft und Lust lernen wollen. Und bei Arik, so hatte sie gewusst, war sie sicher. Er würde nicht mehr nehmen, als sie zu geben bereit war.
Und wenn es vorbei war, dann konnte sie in die Sicherheit ihres bisherigen Lebens zurückkehren, wohl wissend, dass es nur eine Urlaubsromanze gewesen war, ein Augenblick gestohlener Leidenschaft in einem Leben, in dem sich alles darum drehte, eine neue Zukunft für sich und ihre Tochter aufzubauen. Nichts würde sich ändern.
Das hatte sie sich gesagt.
Doch sie hatte sich selbst getäuscht. Alles hatte sich geändert.
Rosalie schloss die Augen und atmete tief durch. Der Duft seiner Haut brannte in ihrer Nase. Sie hob die Lider und sah wieder auf ihn hinunter, auf sein im Schlaf entspanntes Gesicht, das ihr inzwischen so lieb und so vertraut geworden war.
Die Warnsignale waren alle da gewesen, doch sie hatte sie bewusst ignoriert, hatte die Gefahr, wenn man sich entschloss, nur für den Moment zu leben, nicht sehen wollen.
Jetzt zahlte sie den Preis dafür.
Qual breitete sich in ihrem Herzen aus. Sie wollte Ariks Wange streicheln, wollte die dunklen Bartstoppeln mit ihren Fingern fühlen, ihre Lippen auf seinen Mund pressen und sich an seine Brust schmiegen.
Doch sie wagte es nicht. Sie kannte jetzt ihre Schwäche, Arik hatte es ihr klargemacht. Wenn sie sich dem Zauber seines Körpers ergab, dann war sie verloren. Das Verlangen nach ihm war noch immer ungestillt. Sie würde nie von ihm lassen können, erst, wenn er die Affäre abbrach.
Und bis dahin wäre sie ihm noch stärker verfallen.
Die Wahrheit war, dass Arik ihr weit mehr bedeutete als nur eine flüchtige Affäre. Mit „flüchtig“ oder „locker“ hatte es absolut nichts zu tun, was sie für ihn fühlte. Instinktiv hatte sie es gewusst, aber sie hatte die Wahrheit leichtfertig abgetan, unter dem Vorwand, es handle sich nur um eine kurze Romanze.
Tränen brannten in ihren Augen, als sie
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